„Die Burgkunstadter brauchen eben gelegentlich einen leichten Tritt in den Hintern, um in die Gänge zu kommen.“ Derart salopp und passend zugleich kommentierte Organisationsleiter Helmut Dorsch die Resonanz auf den siebten Ritter-Kuno-Stadtlauf, der am vergangenen Samstag rund um den historischen Marktplatz ausgetragen wurde. Denn trotz perfekter Organisation und besten äußeren Bedingungen ließ die Anzahl der Teilnehmer noch zu wünschen übrig. Allerdings lieferte die siebte Auflage zahlreiche Beispiele dafür, warum es sich auch in Zukunft lohnt, diesen Volkslauf zu veranstalten.
Im vorigen Jahr war der Ritter-Kuno-Lauf noch wegen schlechter Witterung und geringer Anmeldezahlen abgesagt worden. Am Samstag lachte aber die Sonne vom Himmel und sorgte somit für einen passenden Rahmen. „Bei der Teilnehmerzahl ist sicherlich noch Luft nach oben, aber wir sind zufrieden“, so Helmut Dorsch nach dem Lauf. Wegen des guten Wetters hatten sich nämlich noch etwa 30 Teilnehmer kurzfristig dem Starterfeld angeschlossen und somit für eine respektable Gesamtzahl von 130 Läuferinnen und Läufern gesorgt. Das entsprach in etwa den Zahlen von 2011 und 2012.
„Jetzt, da ich das Streckenprofil kenne, weiß ich nicht, ob meine Zusage eine so gute Entscheidung war.“
Christian Meißner Landrat
Bürgermeisterin Christine Frieß übernahm nicht nur die Schirmherrschaft der Veranstaltung, sondern ging auch gleich mit gutem Beispiel voran, indem sie sich selbst auf den elf Kilometer langen Hauptlauf machte. Dabei folgten ihr gleich zwei weitere Vertreter der lokalen „Politprominenz“: Landrat Christian Meißner und der Lichtenfelser Bürgermeister Andreas Hügerich begaben sich ebenfalls auf den anspruchsvollen Rundlauf von 2,2 Kilometer Länge und machten dabei eine ausgesprochen gute Figur. Landrat Meißner beschlichen allerdings noch kurz vor dem Startschuss zum Hauptlauf kleine Zweifel: „Jetzt, da ich das Streckenprofil kenne, weiß ich nicht, ob meine Zusage eine so gute Entscheidung war“, scherzte der Landrat. Damit spielte er auf den ungemein anspruchsvollen Streckenverlauf mit dem langen und Kräfte zehrenden Anstieg vom Marktplatz über die Franz-Roscher-Straße bis zum Wendepunkt auf dem Feldweg an, der alle Teilnehmer an die Leistungsgrenze brachte.
Bäuerlein: Elf Kilometer in 40 Minuten
Für die etwas kürzere Variante des 6,6 Kilometer langen Laufes über drei Runden hatte sich Lichtenfels Stadtoberhaupt Andreas Hügerich entschieden: „Ich habe noch den Berlin-Marathon vom vergangenen Sonntag in den Beinen und will es heute etwas ruhiger angehen lassen“, so Hügerich. Dass er dabei gleich den zweiten Rang über diese Strecke herauslief, unterstrich seine gute läuferische Form. Doch auch er konnte nur staunen, wie Uwe Bäuerlein vom TSV Staffelstein und Christiane Adriaanse aus Rödental die Männer- beziehungsweise Damenkonkurrenz im Hauptlauf dominierten. Uwe Bäuerlein benötigte nur 40 Minuten für die elf Kilometer.
Die wahren „Stars“ waren aber wieder einmal nicht die Sieger, sondern vor allem die Kleinen, die in verschiedenen Läufen und Altersklassen ihr Bestes gaben. Durch den Bambini-Lauf oder die beiden Schülerläufe rund um den historischen Marktplatz erhielt der Ritter-Kuno-Lauf wieder seinen Charakter eines Volkslaufes unter familiären Bedingungen. „Diese Läufe machen das Flair dieser Veranstaltung aus und sind auch für die Zukunft fest eingeplant“, kommentierte Cheforganisator Helmut Dorsch die gute Stimmung am Marktplatz bei diesen Rennen. Bei der Runde um die Stadtpfarrkirche wurden die Kleinsten zum Teil noch von ihren Eltern begleitet und liefen bis zur Erschöpfung. Dafür erhielten sie nicht nur den anerkennenden Applaus des Publikums, sondern auch eine Medaille und eine Urkunde aus der Hand des Stadtoberhaupts.
Neben Kindern und Jugendlichen waren beim Ritter-Kuno-Lauf auch die Türen für Anhänger des Nordic Walking und für diverse Staffeln geöffnet. Stark vertreten war auch in diesem Jahr die Laufgruppe von Regens Wagner, die sich in ausgesprochen guter Form präsentierte.
Christine Frieß und Helmut Dorsch sprachen allen Helfern und Sponsoren ein großes Lob aus. Der TV 1861 Burgkunstadt hatte als Ausrichter im Hintergrund gekonnt alle Fäden in der Hand. Zudem sorgten die Helfer der Freiwilligen Feuerwehr, der BRK-Bereitschaft Burgkunstadt und des Bauhofes für einen reibungslosen Verlauf.
Demnach gab es am Ende des 7. Ritter-Kuno-Laufs Lob von allen Seiten und den eindringlichen Wunsch, dass die Veranstalter vom TV Burgkunstadt und die Stadt Burgkunstadt als Ausrichter auch im nächsten Jahr den langen Atem beweisen werden, um einen achten Ritter-Kuno-Lauf zu ermöglichen.