Zum Ausklang eines ereignisreichen Jahres präsentierte sich der Turnverein beim traditionellen Nikolausturnen der Öffentlichkeit. Die Mischung aus Weihnachtsfeier und Sport-Show lockte über 300 Zuschauer in die Stadthalle, wobei die meisten davon Angehörige der jungen Mitglieder waren, deren Auftritte im Mittelpunkt standen.
Eine volle Halle, weihnachtliche Dekoration, bewährte Bewirtung durch Turnerdamen und Tischtennisabteilung und rund 100 kleine und große Akteure, die erwartungsvoll von der Bühne blickten. Das Bild, das die Eröffnung der Veranstaltung am Sonntagnachmittag bot, unterschied sich kaum von dem der Vorjahre. Die wesentliche Änderung bestand in der Person, die das Publikum willkommen hieß: Manuela Trebeck, seit dem Frühjahr die erste Frau an der Spitze des Vereins in dessen 110-jährigen Geschichte, freute sich darüber, dass einige Ehrenmitglieder wie Altbürgermeister Fritz Dietz, aber auch der neue Pfarrer Gerhard Möckel und Dritter Bürgermeister Michael Dreiseitel den Weg in die Stadthalle gefunden hatten. Den guten Besuch wertete sie als Zeichen, „dass wir nicht viel falsch machen.“
„Den Besuch so vieler Zuschauer sehe ich als Zeichen, dass wir nicht viel falsch machen.“
Manuela Trebeck Vorsitzende
Doch allzu viele Worte wurden nicht verloren, schließlich war das Sportprogramm mit zehn Aufführungen prall gefüllt. Den Großteil davon absolvierte der Vereinsnachwuchs: die Jungs-Gruppe, die abwechselnd ihr Können auf Barren und Bock unter Beweis stellte; die kleineren Turnermädels (vier bis acht Jahre) mit einer Boden- und Trampolin-Vorführung und einem „Tanzalarm“, bei dem sie ihre Körper zeitweilig zu Buchstaben bogen („A-E-I-O-U“); und die neun- bis 14-jährigen Turnerinnen, die trotz ihres spektakulären Auftritts mit der Salto-Maschine noch genügend Puste für einen flotten Shakira-Tanz hatten.
Auch zwei weitere Abteilungen nutzten ihre Jugendgruppen, um den Trainingsbetrieb abzubilden. Dass Basketball auch ohne Korb sehenswert sein kann, zeigte die weibliche U11 und gemischte U12 mit Dribbel-Übungen und Pass-Stafetten („Cut and fill“). Die Esdo-Jugend präsentierte Abwehr- und Angriffstechniken und Pratzentraining, ehe die Abteilungsleiter ebenso viel Beifall für simulierte Griffabwehr und einen Schaukampf erhielten.
Letztere gehörten gemeinsam mit dem Tanz der „Fit & Fun“-Gruppe mit Mini-Hanteln in Händen zu den wenigen Darbietungen, bei denen Erwachsene in den Fokus rückten. Auch beim „Zwerg Wackelmütze“-Auftritt der Eltern-Kind-Gruppe gaben die Muttis nur Hilfestellung für ihre putzigen Sprösslinge, die beim Balancieren über Langbänke ins Publikum strahlten und winkten.
Saltos und Überschläge im Schwarzlicht
Wie in den Jahren zuvor bildete die „Krebskolonie“, bestehend aus talentierten Jugendturnen ab zehn Jahren und jungen Übungsleitern, den abschließenden Höhepunkt: Hinter dem Titel „Des ko ja wos wärn“ verbargen sich eindruckvolle Sprünge, Saltos und Überschläge, die immer zwei Sportler auf Trampolins über eine Weichbodenkonstruktion vollführten. Wobei nicht nur die gegenläufigen Bewegungen, sondern auch der Schwarzlicht-Effekt die Zuschauer staunen ließ.
Der Schlussapplaus ging über in die Ankunft des Nikolaus (Fritz Baier), der nicht nur den Fleiß von Mitgliedern und Übungsleitern lobte, sondern auch auf das Jahr zurückblickte. Er erinnerte an die vielen Personalwechsel im Vorstand und die erstmalige Ausrichtung des Frankenberger Bergrennens und des bevorstehenden Kordigastberglaufs. Mit Liedern und einem Gedicht bedankten sich die kleinen Sportler für Geschenke, womit ein zweieinhalbstündiger Turnernachmittag endete, zu dem auch die Verleihung der Sportabzeichen gehörte (Bericht folgt).