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WEISMAIN: Im Kochtopf der Kannibalen

WEISMAIN

Im Kochtopf der Kannibalen

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    Sängerin Irmgard Denzler sorgte für ausgelassene Stimmung.
    Sängerin Irmgard Denzler sorgte für ausgelassene Stimmung. Foto: Roland Dietz

    War da was los beim „Kaulhaaz'n Fieber“ im Weismainer Rathauskeller! Bereits vor Beginn um 19.19 Uhr waren alle Plätze besetzt. Selbst die Weismainer Faschingsikone Franz Besold gab zu, dass es halt für die Akteure ein wesentlicher Bestand ihres Auftritts sei, wenn sie vor vollem Haus auf der Bühne stehen. Und dieses Spiel zwischen Publikum und Akteuren sollte den Abend prägen. So war bereits beim Einmarsch des Weismainer Prinzenpaares Tatjana und Dietmar und den närrischen Weibern als Zirkus „Halli Galli“ der Stimmungspegel ganz nach oben gerutscht. Wir sind schon drei Tage unterwegs, sagte die Sprecherin der närrischen Weiber Irmgard Denzler, doch heut wollen wir feiern und lustig sein und uns an vielen Kunststückchen freuen.

    Manege frei, das Spiel beginnt

    Artisten turnen sehr geschwind – ganz unten hier im Zirkuszelt, wir sind jetzt in einer Zauberwelt. Der Löwe springt brav durch den Reifen, die Clowns beginnen sich einzuseifen, und wenn dann kommt noch der Applaus, gehen wir heut nicht so schnell nach Haus. Und so gleich mussten der Zirkusdirektor und Bürgermeister a.D. Dauerino ohne Hilfe durch den Reifen springen, was das Sitzen auf dem Hosenboden zur Folge hatte. Dompteur und Moderator des Abends war Frank Eitzenberger, der mit Witz und Gags durch das Programm führte. „Den Bürgermeister ich nicht begrüßen kann, denn das Rathaus gehört heut den Narrn.“ Es seien keine Kosten und Mühen gescheut worden, um eine glanzvolle Zirkusvorstellung zu bieten. So wechselten sich Klamauk, Witze und Sketche mit großartigen akrobatischen Tanzeinlagen ab. In bunten Farben getaucht hatten die vier Mädel der Tanzgruppe des Turnvereins mit einer beeindruckenden Performance die Darbietungen eröffnet. Mit dem Fliegerlied einlaufend und als fliegender „Nölländer“ strapazierte dann Wolfgang Baumann die Lachmuskeln des Publikums. Ein Flugzeug aus Wellblechgaragen und Waschbrettern als Tragflächen und einem Mähdreschermotor bat Frank Eitzenberger zum Mitfliegen: „Wir fliegen heut' mit „Überschwallgeschindigkeit“, machte der sturzbetrunkene Pilot den Mitreisenden klar. Wir werden heut' die Schallmauer erbrechen, wenn wir über Afrika fliegen.“ „Ich mog dich“ heißt übrigens übersetzt Mogadischu. Der Flug ist „all inklusiv“, auch der obligatorische Absturz gehört dazu. Nach diesem findet sich der Pilot im Kochtopf der Kannibalen wieder und fragt, ob er in Anbetracht der großen Hitze nicht in den Kartoffelsalat dürfte.

    Lustig und akrobatisch ging?s weiter. Im Gespräch der Mutter (Birgit Bräutigam) mit ihrer Tochter (Anne Bräutigam) zeigt sich, dass diese mit der Schule nichts am Hut hat, denn sie möchte „Denserin“ werden. „Hast du von Rechtschreibung gehört?“, fragt die Mutter entsetzt. „Nein, ich schreibe links“, ist die Antwort. Dass sie aber Tanzakrobatik meisterhaft beherrscht, zeigen Flic-Flacks, Saltos und Räder, die das Publikum sofort nach Zugabe fordern lassen. Vorab präsentierte dann Franz Besold als „Till in der Bütt“ seine Faschingsbüttenrede des Umzuges einen Tag später.

    „Tanz der närrischen Weiber“

    Rockig-fetzig dann der Auftritt „Tanz der närrischen“ Weiber der Tanzschule Alice Goraus. Eine feste Institution beim „Kaulhaaz'n Fieber“ sind die „Schönsten der Stadt“ Irene Holhut und Birgit Bräutigam. Sie waren auf einer Schönheitsfarm, aber der Effekt war nur, dass sich der Brustumfang um 30 Zentimeter erweitert hat. Dann kam ein wahres Finale „Furioso“ auf das Narrenvolk zu. Der Sketch „Der Rausch“ oder der Tag danach von Maria Winkler und Edwin Jungkunz brachte alle Erinnerungslücken der Feier des letzten Tages hervor. Ungeschminkt hielt die Frau dem Manne vor, dass sein Verhalten im Rausch einfach nur blamabel war. Ware Lachsalven der Weismainer Narrengesellschaft war die Folge. Eine Bürgermeistercombo (Udo Dauer, Hans Schott. Unterstützt von Alexander Hofmann, Jörg Daschner und Edwin Jungkunz) trällerten nach dem Einmarsch fröhlich Volkslieder.

    Frauentausch war für Franziska (Franz Besold) der Anlass, einen Männertausch vor zu nehmen, da sie mit ihrem Georg nicht mehr zufrieden war. Doch auch das Tauschobjekt Herbert war kein Deut besser, im Gegenteil. Bei ihm hatte sich der Burnout zum Workout weitergebildet.

    Eine weltweite Uraufführung und besondere Tanzeinlage war dann die des „Tanzmariechens“ (Stadtrat Jürgen Dietz). Dieser bewies, dass auch das starke Geschlecht durchaus beim Gardetanz seinen Mann stehen kann. Diese Einlage endete mit einem formvollendeten Spagat und einem begeisterten Publikum. Mariachi-Musik und die nötigen Tanzeinlagen bei welchen der Halt der Hosen das größte Problem darstellte, boten die Brüder Säum in einer brodelnden Stimmung des Ratskellers. Zum Abschluss gab es mit allen Beteiligten eine große Polonaise.

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