Bei manchen Veranstaltungen ist schon vor dem Beginn absehbar, dass sie erfolgreich werden. So war das bei der Maifeier des Gesangvereins Freundschaftsbund in Mainroth. Da hatten die sich die vielen Besucher schon am Vormittag wohl vom Liedtext eines Chorsatzes von Christian Siegler leiten lassen: „Wälder und Wiesen im Morgentau, die Welt ist erwacht, blühen und Singen auf grüner Au, oh Frühling du herrliche Pracht“.
Strahlender Sonnenschein vergoldete das Maintal, als die ersten Gäste in Mainroth am Festgelände eintrafen. Als perfekte Gastgeber zeigten sich die Helfer des Gesangvereins Freundschaftsbund. Nicht nur gesanglich nimmt der Vereinen einen besonderen Stellenwert ein. Eine beliebte Adresse bei Radfahrern und Wanderern ist das Maifest der Sänger auch, weil das Festgelände am Oppelsgraben direkt am Maintalradweg liegt.
Ständiges Kommen und Gehen
Und die Bewirtung der vielen Gäste klappte wie am Schnürchen. So waren schon zur Mittagszeit die fast 500 Sitzplätze ständig neu besetzt. „Ein Sängerfest mit Biergartencharakter“ hatte dazu jemand in den Vorjahren gesagt und er hatte recht. Das herrliche Wetter, hervorragende Bewirtung und das Maisingen waren die perfekten Zutaten dafür, dass die Besucher sich wohlfühlten. Wer Schatten suchte, fand ihn unter den riesigen Sonnenschirmen oder in der Halle.
Eindrucksvoll zeigte der Verein beim Singen am Nachmittag, dass er nicht unter Sängermangel leidet. Beeindruckt waren auch Kreischorleiterin Pia Hempfling, der Ehrenchorleiter der Sängergruppe Otto Bähr und die designierte Gruppenchorleiterin der neuen Sängergruppe Lichtenfels Claudia Koch.
Mit dem alten Lied „Lausche dem Frühling“ von Franz Schubert begrüßte der gemischte Chor des Freundschaftsbunds Mainroth die Sänger. Das solle das Motto des Nachmittags sein, sagte Vorsitzender Benjamin Kraus. Mit vielfältigen Weisen bewiesen die 30 Sängerinnen und Sänger unter der bewährten Leitung von Larissa Eggloff ihre Vielseitigkeit. So war das ruhige Lied „Am oberen Main“ mit viel Lokalkolorit versehen. Natürlich stammt der Satz von Ehrenchorleiter Otto Bähr. Flotter ging es da schon bei „Marina“ zu.
Bezaubernde Kinderstimmen
Und dann kam der Höhepunkt des Nachmittags: Eva Knorr und die Kirchenmusikerin Sabine Behr haben im Freundschaftbund einen Kinderchor mit zunächst knapp 20 Knirpsen ins Leben gerufen und diese hatten ihren ersten großen Auftritt. „Singen ist ne coole Sache, was ich doch sehr gerne mache“ trällerten sie sich im Kreise bewegend. „Das Auto von Luciano und ein Loch im Reifen“ setzten weiter Glanzlichter.

Dies ließ sich noch steigern, als sie mit dem Mainrother gemischten Chor das südamerikanische Volkslied „Un poquito Cantas“ sangen. Das Publikum applaudierte begeistert und für die Kinder gab's noch kleine Präsente und Eis.
Mit von der Partie beim Maisingen war wieder der Männerchor des Liederkranz Burgkunstadt mit seiner Chorleiterin Katharina Flierl als Patenverein der Mainrother. Der mehrstimmige Chorsatz von „Wohlauf die Luft geht frisch und rein“ und den Weinliedern „Ich weiß ein Fass in einem tiefen Keller“ und im „Krug zum grünen Kranze“ passten hervorragend ins Programm. Fast schon ein Markenzeichen des Chores ist der Oldie „Ich hab dein Knie gesehn“ von Henry Valentino, bei dem die ersten Besucher begeistert mitklatschten.
Klassiker und das „Bierlied“
Sehr effektvoll präsentierte sich auch der kleine Männerchor des Freundschaftsbunds. Da es in Mainroth im gemischten Chor mehr Männer als Frauen gibt, was selten genug ist, hatte Ingo Jahn als Leiter die Idee, wieder mal mit alten Männerchorklassikern aufzutreten.

Dies gelang mit den Frühlingsliedern „Stürme umtoben das weite Land“ (Frühlingserwachen), „Blühende Welt“ von der Unterfränkischen Gesangslegende Karl Haus und „Im grünen Wald“ in sehr kraftvollen Stil. Bei dem musikalischen Epos „Wie ein stolzer Adler schwingt sich auf das Lied“ von Ludwig Spor sangen die Burgkunstadter von ihren Plätzen aus mit.
Sehr unterhaltsam das „Bierlied“ des gemischten Chors und das afrikanische „Siyahamba“. Beschwingt sangen sie das französische Lied an den Wein und das fröhliche Leben „Vive l'amour“. Ein Erlebnis fast einem Flash-Mob gleich war das alte Trinklied „Wer hier mit uns will fröhlich sein“ der beiden Männerchöre. Nach und nach reihten sich die Sänger auf der Bühne ein. Auch mit den typischen Männerchorliedern „Rauschen die Quellen im Talesgrund“ und „Süß Liebe, liebt den Mai“ endete ein prima Maisingen. Gesang und Biergartenstimmung hatten sich bestens vereint. Es war wieder eine tolle Werbung für den Chorgesang.