Vor 100 Jahren war in Deutschland fast jeder Milliardär. Die deutsche Inflation vom Ersten Weltkrieg bis in die 1920-er war eine der fundamentalsten Geldentwertungen, die es in großen Industrienationen jemals gegeben hat. Dies machte sich auch beim Porto für Briefe und Karten, welches der Postkunde zu zahlen hatte, bemerkbar. Lag das Porto für einen Fernbrief bis 20 Gramm im Jahre 1914 noch bei 10 Pfennigen so stieg es stetig bis Ende November 1923 auf 80 Milliarden Mark.

Es kam schließlich auch so weit, dass die Druckereien mit dem Druck von neuen Briefmarken nicht mehr nachkamen und die vorrätigen Briefmarken zum vierfachen des Nominalwertes am Schalter verkauft wurden und auch zum vierfachen frankaturgültig waren. Diese extreme Portoperiode dauerte aber nur fünf Tage im November 1923. Zusatzleistungen, wie zum Beispiel Einschreiben, kosteten noch extra.
Eine große Auswahl von Belegen dieser Zeit – Briefe, Karten, Geld – können am Sonntag, 26. November, von 9 bis 13 Uhr bei der Sammler- und Händlerbörse des Lichtenfelser Briefmarkensammler-Verein e.V. in der Peter-J.-Moll-Halle des TSV Staffelstein bestaunt werden.
Sammler und Händler aus Franken, Thüringen und Hessen haben sich angemeldet und es ist für ein abwechslungsreiches Angebot von Briefmarken, Münzen, Ansichtskarten, philatelistischen Belegen, Bierkrügen und Bierfilzla gesorgt. Es bieten sich Möglichkeiten für Interessenten, Lücken in ihrer Sammlung zu schließen. Aber auch für diejenigen, die noch ein passendes Geschenk für Weihnachten suchen, besteht die Möglichkeit, passendes Sammlerzubehör, wie zum Beispiel Briefmarkenalben, zu erwerben.

Ein Höhepunkt der Veranstaltung ist die Briefmarkenschau. Bei dieser werden Ausschnitte aus den Sammlungen der Vereinsmitglieder gezeigt. Auch hier ist der Schwerpunkt: die Zeit der Inflation vor 100 Jahren.
Weitere Informationen beim Vereinsvorsitzenden Matthias Müller unter Tel. (09576) 921096.