Die Staatsanwaltschaft in Hof ermittelt gegen den Ersten Bürgermeister der Marktgemeinde Zapfendorf, Matthias Schneiderbanger (CSU), wegen Untreue im Amt. Dies bestätigte der Leitende Oberstaatsanwalt der Staatsanwaltschaft Hof, Gerhard Schmitt, unserer Zeitung am Dienstag auf Nachfrage. Weitere Auskünfte gab es nicht. Für Mittwoch hat die Staatsanwaltschaft allerdings eine Presseerklärung angekündigt. Schneiderbanger hat sich nach Informationen unserer Zeitung am Montag krank gemeldet. Der 2. Bürgermeister, Siegfried Bauer, führt derzeit die Amtsgeschäfte. Vor Ort in der knapp 5000 Einwohner zählenden Gemeinde im Landkreis Bamberg zeigt man sich bestürzt und geschockt. „Die Stimmung im Rathaus ist total gedrückt. Wir sind vom Donner gerührt“, sagt ein Augenzeuge. Keiner könne verstehen, warum der Staatsanwalt in Aktion treten muss. Das Landratsamt in Bamberg, Vorgesetzter von Schneiderbanger, wollte zu den Vorwürfen am Montag keine Stellung abgeben.
Aus gut unterrichteten Kreisen heißt es, dass es vermutlich um Unregelmäßigkeiten in der Haushaltsführung geht. Die Vorwürfe reichten zurück bis ins Jahr 2012, also noch in die Zeit des Vorgängers von Schneiderbanger, der im Mai mit knapp 60 Prozent zum neuen Bürgermeister von Zapfendorf gewählt worden war. Am Donnerstag tagt der Marktgemeinderat öffentlich. Dabei will der geschäftsführende Bürgermeister eine Erklärung zur jetzigen Situation in der Gemeindeverwaltung abgeben.