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BAD STAFFELSTEIN: „Wikinger“ lieben „Der Isländer“

BAD STAFFELSTEIN

„Wikinger“ lieben „Der Isländer“

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    Klaus Pfreundner (Mi.) ist unter die Wikinger gegangen. Mit dem Lied „Der Isländer“ hat er die inoffizielle Hymne der isländischen Fußballfans geschrieben. Der Song ist eine Hommage an den isländischen Fußball.
    Klaus Pfreundner (Mi.) ist unter die Wikinger gegangen. Mit dem Lied „Der Isländer“ hat er die inoffizielle Hymne der isländischen Fußballfans geschrieben. Der Song ist eine Hommage an den isländischen Fußball. Foto: FOTO: red

    Sie sind im Auftrag der guten Laune unterwegs. Seit 38 Jahren sorgen sie mit erstklassiger Musik, ausgefallenen Ideen und einer exzellenten Show dafür, dass vor der Bühne der Bär steppt. Die Rede ist von der Gruppe „Radspitz“, bei der Manuel Balzar aus Bad Staffelstein die Gitarre spielt. Für viele Fans war die Gruppe schon lange Deutschlands beste Partyband, doch nun ist es amtlich: Die Gruppe darf sich auch so nennen.

    „Hat ,Radspitz‘ jetzt den Olymp der Showbranche erklommen?“ Bandleader Klaus Pfreundner aus Hummendorf kann sich auf die Frage ein lautes Lachen nicht verkneifen, um dann abzuwiegeln: „Auch wenn wir in Filderstadt bei Stuttgart im Rahmen der goldenen Künstlergala zur besten Partyband der Republik gekürt wurden, sind wir am Gipfel noch lange nicht angekommen. Der Fachmedienpreis ist ein weiterer Meilenstein in unserer Bandhistorie so wie einst unser Klassik-Rock-Projekt mit den Hofer Symphonikern ,Amadeus Rockt‘“.

    In einer Reihe mit DJ Ötzi

    Klaus Pfreundner (Keyboard, Gesang), Manuel Balzar (Gitarre und Gesang), Lars Rau (Gitarre und Gesang) aus Wunsiedel, Oliver Classen (Bass und Gesang) aus Hammelburg und Mathias Stenglein (Schlagzeug und Gesang) aus Bamberg befinden sich in guter Gesellschaft. Zu denen, die in den vergangenen 29 Jahren mit dem Preis, der in Fachkreisen hohe Anerkennung genießt, ausgezeichnet wurden, zählen unter anderem Thomas Anders vom Popduo „Modern Talking“, DJ Ötzi und der britische Popsänger Chris Andrews, der in diesem Jahr für sein Lebenswerk geehrte wurde.

    Was bedeutet Balzar die Auszeichnung? „Sie ist eine Anerkennung für die harte Arbeit der vergangenen Jahre und Ansporn, weiter zu machen. Es fühlt sich großartig an, vor allem wenn man sieht, wer den Preis schon alles bekommen hat.“

    Ein doppelter Trommelschlag ertönt, der Ruf „Hu!“ hallt bei der Preisverleihung durch die Philharmonie in Filderstadt, und die Musiker schlagen ihre Hände über den Kopf zusammen. Schneller, immer schneller. Die 500 begeisterten Zuhörer fühlen sich zurückversetzt in jene Tage, als das kleine Island bei der EM die Fußballwelt auf den Kopf gestellt hatte und ihr Fangesang wie Donnerhall durch die Stadien gebraust war. „Der Isländer“ heißt der Song, der den Zuhörern dieses Erlebnis beschert.

    Begeistert von den Underdogs und ihren pfiffigen Fans hatte Pfreundner nach der Europameisterschaft Nägel mit Köpfen gemacht. „Dieser Song ist eine Verneigung vor dem isländischen Volk und besonders den isländischen Fans, die uns diesen kraftvollen Moment bei der EM geschenkt haben. In ihrem Schlachtruf steckt alles, was wir uns alle so sehr wünschen in dieser Zeit: Kraft, Leidenschaft, Freude, Ehrlichkeit, Offenheit, Verbundenheit, Liebe!“, schwärmt der 49-Jährige.

    Lautstarke Wikingerchöre

    Eine quietschfidele Quetschkommode, eine Rockgitarre, die wie ein Dudelsack klingt und ein Refrain, der einen nicht mehr aus den Kopf geht („Wenn der Isländer ruft, dann gefriert unser Blut“), garniert mit lautstarken Wikingerchören – aus diesem Holz geschnitzt ist der Song, der sich bald zur zweiten Nationalhymne Islands entwickeln könnte. Neben der deutschen Version gibt es nämlich auch eine englische – „Iceland Call“, schrieben von niemand geringerem als der bekannten Bad Staffelsteiner Musikerin Suzan Baker.

    „Mit Klaus Pfreundner verbindet mich eine langjährige Freundschaft. Er hatte meine Maxi-Single ,Indian Recall‘ produziert, mit der ich 1995 einen Plattenvertrag bekam“, erzählt die Künstlerin. Über die Wahl von „Radspitz“ zu Deutschlands bester Partyband freut sie sich, weil sie wisse, wie viel Energie und Fleiß Pfreundner seit Jahren in seine Band stecke.

    Als er sie gebeten hatte, einen englischen Text zur Fußballhymne zu verfassen, rannte er bei ihr offene Türen ein. Begeistert vom Spiel der isländischen Kicker entstanden in ihrem Kopf Bilder von, wie sie es formuliert „tapfer kämpfenden isländischen Kickern und deren Heimat hoch im Norden – einem Land, wo Feuer und Eis nebeneinander existieren“.

    Worum geht es in dem Lied? „Höre niemals auf, an deine Träume zu glauben! Mit Mut und einem Brennen im Herzen kannst auch du zum Helden werden! Das sind die zentralen Botschaften des Liedes“, erklärt Baker. Zu dem Song wurde auch ein Schwarz-Weiß-Video mit muskulösen Wikingern und einem kleinen Fußballer gedreht. „Der Kleine ist einfach niedlich“, entfährt es Baker.

    Pfreundner hatte das dazugehörige Video an den isländischen Fußballverband geschickt und staunte nicht schlecht: „Schon ein paar Tage später stand es auf der Facebook-Seite des Verbandes.“ Auf dem You-Tube-Kanal der Band jagt derweil ein Klick den nächsten. Die englische Version liegt derzeit mit fast 55 000 Klicks deutlich vor der deutschen, in der die Musiker als starke Wikinger zu sehen sind. Letztere bringt es auf 30 000 Klicks.

    „Wenn mir vor einem Jahr jemand gesagt hätte, ein ,Radspitz-Lied‘ würde in Island wie eine Bombe einschlagen, ich hätte ihm geantwortet: Das ist ein schönes Märchen, träum weiter.“

    Klaus Pfreundner Keyboarder und Sänger

    Bei den Isländern hat die kraftvolle, vor Lebenslust strotzende Shanty-Irish-Folk-Rock-Nummer inzwischen Kultstatus erreicht, wie man an einer Vielzahl an begeisterten Kommentaren im Internet ablesen kann: „Ein sehr starker Song“, schwärmt Sigrí?ur Bachmann und schiebt den isländischen Schlachtruf „Huhhh Huhhh“ hinterher.

    „Wenn mir vor einem Jahr jemand gesagt hätte, ein ,Radspitz-Lied‘ würde in Island wie eine Bombe einschlagen, ich hätte ihm geantwortet: Das ist ein schönes Märchen, träum weiter. Jetzt ist der Traum Realität geworden“, sprudelt es aus einem überglücklichen Klaus Pfreundner heraus. Ein Ende der Erfolgsgeschichte ist nicht abzusehen: Vor kurzem meldete sich der isländische Radiomoderator Ásgeir Ágústsson bei dem Hummendorfer und fragte ihn allen Ernstes: „Wie wäre es mit einem Konzert in Island?“

    „Das wäre eine logistische und finanzielle Herausforderung für uns, aber auch ein weiterer Meilenstein in der Geschichte der Band“, meint der Musiker, der bereits seine Fühler ausgestreckt hat. Sollte es zu einem Gastspiel im hohen Norden kommen, Baker würde die Jungs gerne begleiten: „Dann würde ich die Menschen näher kennenlernen, bei denen meine Worte so viel Widerhalle finden.“

    „Radspitz“ und der „Island“-Song

    Das Lied: Die Maxi-CD „Der Isländer“ ist bei allen gängigen Internetshops erhältlich und kann zudem über die Homepage der Band (www.radspitz.de) bezogen werden. Die englische Version ist nur als Download erhältlich.

    Auftritte: 25. November 21 Uhr Ebensfeld, öffentliche Probe in der „Player?s Sportsbar“; 26. November 19.30 Uhr Selb Rosenthal Theater unplugged; 14. Dezember 19 Uhr Bad Steben Spielbank After Work Party unplugged; 23. Dezember 21.30 Uhr Oberzenn Zenngrundhalle Christmasparty; 25. Dezember 22 Uhr Tanzpalast Schwingen Christmasparty; 26. Dezember 22 Uhr Bad Staffelstein Peter J.-Moll-Halle Christmasparty.

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