Am Dienstag gestalteten junge Luftballonkünstler in der Raiffeisen Volksbank Ebensfeld viele außergewöhnliche Ballonfiguren. 13 Kinder durften im vorzeitig ausgebuchten Vormittagskurs unter der Anleitung von Schminkfee Lu ihrer Kreativität freien Lauf lassen und aus langen Luftballonschlangen kleine Kunstwerke kreieren.
Von Martina Nagel herzlich willkommen geheißen, machten sich die Teilnehmer zur Aufwärmung zunächst mit den Materialien vertraut. Die bunten Gummischläuche auf dem Tisch vor den Teilnehmern luden zum Experimentieren ein und so wurden bereits zu Anfang begeistert Fantasiefiguren und Tiere entworfen. „Du musst deinen Ballon zuerst geschmeidig machen“, erklärte Schminkfee Lu Jakob. Etwa fünf Mal sollten die abgetrennten Ballonsegmente gedreht werden, so würde die modellierte Figur am besten halten. Geschäftig knirschte es, und tatsächlich, nach kurzer Zeit hielt der Junge einen braunen Hund in die Höhe. Nach einigen ersten Versuchen sollten die Teilnehmer nun zur Übung ein paar Blumen formen. Die Schminkfee machte es vor: „ Wichtig ist die richtige Menge an Luft“, zeigte diese ihren aufmerksamen Beobachtern und gab die kleinen Luftpumpen durch.
„Passt das so?“ fragte Leon, eine luftgefüllte Schlange in der Hand haltend.
Ein Knall von rechts
Als Antwort knallte die von Raphael rechts neben ihm. Wohl etwas zu viel Luft. Knoten, das Material etwas weich kneten, nach einer Handbreite einen Bogen biegen und daraus das erste Blütenblatt formen. „Ich kapier das nicht ganz“ seufzte Fiona, als ihre Modellage erneut in die Ursprungsform zurückschnellte, doch schnell wird ihr der richtige Kniff gezeigt: Das Knotenende musste durch den geformten Bogen gezogen werden. „Wie eine Leberwurst.“ Der nächste Part des Ballons wurde geschmeidig gemacht, Blüte für Blüte geformt und mit gekonnten Drehbewegungen fixiert. Die Blumenstückzahl wuchs allmählich und die Teilnehmer werkelten mit immer mehr Eifer und Begeisterung. „Jetzt haben sie langsam den Dreh raus“ schmunzelte die tatkräftige Unterstützerin Beate Metzner. Wortwörtlich, denn der Großteil des Tischs drohte bereits unter dem bunten Blumenmeer zu verschwinden. Nur Rebecca musterte noch etwas kritisch ihr vielfältiges Blumenarrangement. Macht nichts, in der Natur seien schließlich die Blumen auch nicht alle gleich.
Unabsichtlich wurde sie in dem Moment, als sie sich die begehrte Luftpumpe schnappte, von Leon mit dessen nunmehr leeren Ballon abgeschossen. Lachend ließ sie quer übers andere Tischende einen lilafarbenen zurückfliegen.
„Meine Beine sind wieder aufgegangen. Und zwar alle.“
Pauline, Luftballonkünstlerin
Pumpen, zwirbeln, modellieren. Und hoffen, dass der Ballon nicht platzt. Nach einigen weiteren geformten Gummipflanzen bot die Leiterin an zu zeigen, wie der in der Tischmitte thronende Marienkäfer gemacht werden würde. Nach begeisterten „Ja!“-Rufen wurden als Erstes herzförmige Ballons für den Körper des Käfers verteilt. Aus schwarzen Ballonschnüren formten die Kinder eine Perlenkette mit sechs, etwa traubengroßen Kugeln „Wenn man loslässt geht alles wieder auseinander“, musste Lara feststellen, doch nach einigen Versuchen hatten es bald alle geschafft die Beinchen des Tieres zu formen. Nun wurde der Herzballon mit Gefühl geknetet um einen kleinen Teil als Kopf abzutrennen. „Ah! Er platzt, er platzt!“ kreischte Fiona auf, doch Walter Epp konnte das Eindrehen des Ballons erfolgreich ohne Verluste bewerkstelligen.
Am schwierigsten gestaltete sich aber das Modellieren der Augen aus weißen Ballonkugeln. Sie sollten gleich groß und nicht mit zu viel Luft gefüllt sein um sie mit dem Kopf und Beinen zu verbinden. „Meine Beine sind wieder aufgegangen. Und zwar alle“, kam ein Aufschrei von Pauline, aber zum Glück war Schminkfee Lu gleich zur Stelle. Jetzt konnte man den Käfer schon allmählich erkennen. Es fehlten nur noch Fühler und die Abteilung für die Flügel.
Als die Eltern kamen um ihre kleinen Luftballonkünstler abzuholen, fanden sie diese noch ganz vertieft vor. Mit dem Anzeichnen von Gesicht und Rückenpunkten wurde der letzte Feinschliff vorgenommen und die Arbeiten konnten stolz präsentiert werden. Schlussendlich war das Ergebnis aber gar nicht so wichtig, Hauptsache ist, es hat allen Spaß gemacht.