Für Philipp hat der Abend den Höhepunkt erreicht. Ganz genau verfolgt der Zehnjährige, was Auktionator Nikolaus Kunzelmann am Kopfende des Saals macht. Es geht nun um alles bei der Christbaumversteigerung: um den Stamm, mit mächtigem, hausgeräuchertem Landschinken, riesigem Laib Bauernbrot und einer Flasche Selbstgebranntem. Von Papa Michael hat er sich das Okay geholt: Bis 100 Euro darf er mitsteigern. Philipp ist angespannt, voll in seinem Element. Ob die Summe reichen wird?
> Einmal mehr hat die Christbaumversteigerung der Soldaten- und Kameradschaftsvereins viele Gäste in Haupt- und Nebenraum des Gemeinschaftshauses gelockt. Längst nicht nur aus Oberleiterbach sind diese gekommen. Ehe der 2. Vorsitzende Kunzelmann den Hammer schwingen darf und es dem Baum Ast für Ast an den Kragen geht, werden die Preisträger der Verlosung gekürt.
Zunächst die Verlosung
Lose gibt es schon weit vor dem eigentlichen Beginn nicht mehr zu erwerben, 350 von ihnen sind mit kleinen wie größeren Gewinnen verknüpft: von Sekt, Shampoo, Schwämmen und sauren Gurken bis hin zu Schokokeksen, Spaghetti, Schaumgummi, Senf, Seife oder Suppen. Wer Glück hat, nennt alsbald hochwertige Haushaltswaren oder Sechserträger Gerstensaft sein Eigen. Den Hauptgewinn mit der Losnummer 350 erhält Franz Hennemann: Es sind vier Gutscheine im Gesamtwert von 100 Euro, einzulösen bei der Ebensfelder Geschäftswelt.

Das Rahmenprogramm bereichern Bernhard Kreppel, Ludwig Hennemann und das Theaterensemble Angela Hennemann, Julia Kunzelmann, Philipp Seelmann, Sonja Göbel und Martina Drossel. Dann geht es ans Eingemachte: Der mit allerlei Nützlichem, Spielbarem und Schmackhaften dekorierte Weihnachtsbaum wird Stück für Stück versteigert. Vor allem Spielwaren wie Kuscheltiere, Autotransporter und Styroporflieger erzielen Höchstpreise. Mit launigen Worten und flapsigen Kommentaren weiß der Auktionator das Geschehen gekonnt zu moderieren. Unter Wert kommt hier nichts unter den Hammer, ganz im Gegenteil: Da der Erlös über den SKV letztlich wieder dem Dorf zugutekommt, wird oft gerne der eine oder andere Euro mehr gezahlt.
Hoch im Kurs
Beim Stamm dann scheint die Luft zunächst ein wenig raus, die Gebote wirken zunächst ein wenig zäh. Doch Nikolaus Kunzelmann bleibt hartnäckig, stachelt an und wird belohnt: Die Hände schnellen in die Höhe, die aufgerufene Summe steigt und steigt. Philipp dagegen hat das Nachsehen: Die 100 Euro sind alsbald erreicht, sein Vater schüttelt den Kopf – er darf nicht mehr weitersteigern.

Enttäuschung und Freude
Enttäuscht beobachtet er, wie der Preis immer weiter klettert. „120 Euro sind geboten. 120 Euro. Bietet jemand mehr? 120 zum Ersten, 120 zum Zweiten und 120 zum… Dritten.“ Die Bieterschlacht ist vorbei, ein Tusch ertönt, die Menge applaudiert. Letztlich ist es das Bieter-Team um James Bodero, das sich den Zuschlag sichert.