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BAD STAFFELSTEIN: Der Museumstag im Stadtmuseum Bad Staffelstein

BAD STAFFELSTEIN

Der Museumstag im Stadtmuseum Bad Staffelstein

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    Das Stadtmuseum öffnet am Internationalen Museumstag17./18. Mai von 14 bis 17 Uhr - Eintritt frei.
    Das Stadtmuseum öffnet am Internationalen Museumstag17./18. Mai von 14 bis 17 Uhr - Eintritt frei.

    Das ehemalige Lager des Reichsarbeitsdienst, kurz RAD genannt, das im März 1935 erbaut wurde, steht am Ortsrand von Frauendorf in Richtung Schwabthal. Es ist Thema beim Internationalen Museumstag, der jetzt am Wochenende stattfindet.

    Adelheid Waschka, Kuratorin des Stadtmuseums, lädt am Samstag, 17. Mai, um 15 Uhr zu einer kostenlosen Führung ein, zeigt im Museum Exponate und eine Ergänzung der Dauerausstellung über das Reichsarbeitsdienstlager. Achtung: Der Zugang ins Obergeschoss des Museums ist nicht barrierefrei.

    Die Reichsarbeitsdienstlager (kurz RAD-Lager) waren die Stützpunkte des Reichsarbeitsdienstes während der Zeit des Nationalsozialismus. Mit ihrer Einführung im Juni 1935 entstanden im gesamten Deutschen Reich – darunter auch in Gebieten des heutigen Polens, in Österreich und in Teilen Böhmens und Mährens – rund 2000 Lager, in denen der Reichsarbeitsdienst geleistet werden musste. Anfangs teils in angemieteten Jugendherbergen, Heimen und Schulen, später immer öfter in neu errichteten Lagern an verkehrsgünstigen Standorten, wurden junge Männer und Frauen zur Mithilfe in der Landwirtschaft, der Rüstungsindustrie oder anderen Einrichtungen eingeteilt.

    „Dienst für das Reich“

    Das RAD-Lager Frauendorf wurde hauptsächlich für den Ausbau des Straßennetzes errichtet. Die jungen Männer – und ab 1939 auch die Frauen – mussten sechs Monate „Dienst für das Reich“ ableisten. Nicht selten wurden sie direkt nach Ende der Schulpflicht (Volksschule, achte Klasse) dorthin gebracht. Viele kamen mit dem Zug an, einige mit dem Rad.

    „Die besten Grüße aus Frauendorf“, schickt der Absender einer historischen Postkarte noch nach Hause. Abgeschickt wurde die Karte im April 1939. Adelheid Waschka wird sie vorzeigen und die Anlagen auf dem Schwarz-Weiß-Foto erklären.

    Im Frühling 1945 diente das RAD-Lager Frauendorf noch als Kriegsgefangenenlager. Ende des Zweiten Weltkrieges ging das Frauendorfer Lager an die US-Army über. Danach benutzte man es als provisorische Unterkunft für „Displaced Persons“ – für Menschen aus der Ost-Zone, die nicht mehr zurückkehren konnten oder wollten, für Vertriebene und auch für befreite Juden aus den Konzentrationslagern.

    Unter Denkmalschutz

    Fast alle Gebäude wurden mittlerweile abgebaut. Adelheid Waschka wird (Repro-)Baupläne zeigen, die die Aufteilung der Häuser und Baracken dokumentieren, die Grundrisse, Eingangsbereiche und viele Außenansichten zeigen.

    Was erhalten geblieben ist, steht heute unter Denkmalschutz. Auf Teilen des Geländes des ehemaligen Lagers wurde Ende der 1950-er Jahre eine Volksschule errichtet. An die historische Stätte erinnern Hinweistafeln in Frauendorf.

    Die RAD-Dauerausstellung im Stadtmuseum ist erweitert worden und zeigt jetzt auch Utensilien des täglichen Bedarfs und historische Kopfbedeckungen. Der Internationale Museumstag ist zwar erst am Sonntag, 18. Mai – das Programm des Stadtmuseums Bad Staffelstein beginnt aber schon am 17. Mai. An beiden Tagen wird von 14 bis 17 Uhr freier Eintritt gewährt. Das Museum freut sich über Spenden, die für die vielfältige Arbeit der Einrichtung Verwendung finden werden.

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