Spätestens seit dem Volksbegehren „Rettet die Bienen“ ist das Insektensterben ins Bewusstsein der Öffentlichkeit gerückt. Seit damals ist viel passiert, um den sechsbeinigen Freunden „unter die Flügel“ zu greifen. Eine Initiative ist „Blütenvielfalt am Obermain – Wir fliegen drauf!“ des Landschaftspflegeverbands Landkreis Lichtenfels, der mit Kommunen im Landkreis zusammenarbeitet. Auch der Markt Ebensfeld ist Teil dieser Initiative. Wie es in einer Information des Landschaftspflegeverbands heißt, werden über das ganze Marktgemeindegebiet verteilt kommunale Grünflächen insektenschonend gepflegt. Wichtig dabei sei, dass die Grünflächen nicht gemulcht werden, denn dieser Mähvorgang töte viele Kleintiere. Viel besser sei es, die Grünflächen nur maximal zweimal im Jahr mit einem Balkenmäher zu mähen und das Mahdgut zu entfernen. Diesen Mähvorgang überlebten viele Kleintiere, und wenn das Mahdgut nicht auf der Fläche bleibt, bestehe nicht die Gefahr, dass dort nur noch nährstoffliebende Brennnesseln wachsen. Eine weitere Möglichkeit, Insekten auf kommunalen Grünflächen etwas Gutes zu tun, sei die Beweidung mit Schafen, denn die lieferten mit ihren Kötteln gleich noch eine Nahrungsquelle mit. Grünflächenpflege und Lieferdienst in einem sozusagen.
Vorbildliche Pflege
Die Beschäftigten des Bauhofs Ebensfeld pflegen die Grünflächen vorbildlich, lobt der Landschaftspflegeverband, was im Jahr 2023 mit der Verleihung der metallenen Florfliege vom DVL (Deutscher Verband für Landschaftspflege) belohnt wurde.
Es habe also einen Sinn, dass einige Flächen im Marktgemeindegebiet von Ebensfeld nicht ganzjährig kurzgehalten werden und sogar über den Winter ungemäht stehen bleiben, damit Insekten darin überwintern können. Für manchen Betrachter mag das ungepflegt aussehen, doch die Natur habe andere Maßstäbe. Für Insekten sei ein kurzer englischer Rasen mit nicht heimischen Blühpflanzen wie ein Wirtshaus mit schlechtem Essen und grausigem Ambiente.
Weitere Informationen zur Blütenvielfalt am Obermain unter: lpvobermain.de (red)