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KUTZENBERG: Gut Kutzenberg: Theater auf laufender Baustelle

KUTZENBERG

Gut Kutzenberg: Theater auf laufender Baustelle

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    lick auf das abgedeckte Dacg desLanghauses: viel Platz für den umfangreichen Kostümfundus des Fränkischen Theatersommers. Fotos: Monika Schütz
    lick auf das abgedeckte Dacg desLanghauses: viel Platz für den umfangreichen Kostümfundus des Fränkischen Theatersommers. Fotos: Monika Schütz

    Die mehr als 20 Theaterbesucherinnen und -besucher hatten nach dem Heinz-Erhardt-Klassiker „Ein Nasshorn und ein Trockenhorn“ ein Lächeln im Gesicht. Zu schön, zu köstlich und auch äußerst kurzweilig war das fast zweistündige Kabarett mit Christoph Ackermann.

    Auch Ackermann selbst freute sich: Um ein Haar wäre die Vorstellung ausgefallen. Zuerst musste wegen Krankheit kurzfristig das ursprünglich geplante literarische Varieté „Mein Kind, wir waren Kinder“ abgesagt werden, dann lief auch noch der Vorverkauf zäh und schleppend. „Es gab nur vier Anfragen“, erzählte er. Ob es daran lag, dass das Gut Kutzenberg im Moment Großbaustelle ist?

    Geschützt vor Wind und Wetter

    Nun, einige Besonderheiten diesbezüglich gab es schon am Samstagabend. Statt an den Fahrsilos und vor dem Langhaus verteilten sich die Besucherparkplätze rings um die Remise: Hier fand auch die erste Aufführung dieses Jahres statt.

    Jutta Rauter im Untergeschoss: Eine Wendeltreppesoll von hier hoch ins Foyer im Erdgeschoss führen. Ein barrierefreier Zugang ins Foyer ist ebenfalls fest geplant.
    Jutta Rauter im Untergeschoss: Eine Wendeltreppesoll von hier hoch ins Foyer im Erdgeschoss führen. Ein barrierefreier Zugang ins Foyer ist ebenfalls fest geplant.

    Bis zu 60 Zuschauerinnen und Zuschauer finden in der hölzernen Remise Platz, können geschützt vor Wind und Wetter die für Gut Kutzenberg ausgewählten Stücke genießen.

    Die Remise wurde ohne Förderung gebaut und ermöglichte es bisher, regengeschützt zu proben und auch die Fahrzeuge des Fränkischen Theatersommers unterzustellen. Eine extra Garderobe gibt es hier drinnen nicht – in den warmen Sommermonaten kann jeder sein Jäckchen einfach über seinen Stuhl hängen.

    Pumps statt Sicherheitsschuhe

    Sicherheitsschuhe braucht es nicht. Jutta Rauter, Vertretung des Bauherren Fränkischer Theatersommer (FTS), Landesbühne Oberfranken: „Die Besucher dürfen nicht in und auf die Baustelle.“

    Rechts an der schmalen Hausseite: Zwischen diesenbeiden Steinsäulen ist der neue Haupteingang für das Theater geplant.
    Rechts an der schmalen Hausseite: Zwischen diesenbeiden Steinsäulen ist der neue Haupteingang für das Theater geplant. Foto: Monika Schütz

    Die Zufahrt erfolgt wie im Vorjahr über die Bundesstraße Ebensfeld-Unterleiterbach, die Abfahrt hoch zum Theater ist mit einem Hinweisschild gekennzeichnet. Auch über Prächting ist nach wie vor eine Zufahrt möglich.

    Baustellenführung

    Bei einer kurzen Baustellenführung vor dem Theaterbeginn stellt Jutta Rauter einige Details dieses beeindruckenden und mit Sicherheit einmaligen Millionenprojektes vor. Sie zeigt die langen Gräben, in denen die Versorgungsleitungen in und aus den Gebäuden führen: Ab- und Frischwasserleitungen, Stromkabel, Glasfaserrohre. Wenige Meter daneben stützen Streben und Eisenträger die Gemäuer und Wände.

    Baustelle und Kunst - das geht.
    Baustelle und Kunst - das geht. Foto: Monika Schütz

    Viele der alten Sandsteine werden wiederverwendet, die alten blauen „Oeslauer Herzziegel“ werden auf ihren Zustand geprüft und ebenfalls wieder zur Eindeckung genommen. Hier gibt es aber eine Herausforderung: Jutta Rauter fehlen noch 1050 Ziegel. „Schwierig zu bekommen, die Ziegelei existiert längst nicht mehr“, gibt sie zu. Sie konnte aber schon mehr als 3000 – auch übers Internet – zukaufen.

    Auch das Gebälk im Langhaus machte ein wenig Probleme: „Da ist der Bock drin“, habe die Gutachterin festgestellt, es gebe mehr schadhafte Balken als angenommen.

    Die Führung geht weiter: Jutta Rauter erklärt die geplante Innenaufteilung und ihre Augen fangen das Leuchten an. Verwaltungsräume, Teeküche, Technikräume, Toiletten für Ensemble und separate für Besucher, Figurentheater, Musikzimmer, ein Inklusionsbüro, Kartonagenraum und vieles mehr wird in dem umgebauten Gut seinen Platz finden.

    Zeit für Toilettengang einplanen

    „Unters Dach – und da ist richtig viel Platz – soll der Kostümfundus“, überlegt sie laut. Hier benötigt sie ein wenig Unterstützung von „außen“. „Wir werden wohl ein paar Freiwillige brauchen, die uns beim Sortieren des Fundus helfen.“ Der Zeitplan sieht dafür den Sommer 2026 vor. Rauter blickt auf die Uhr – die Vorstellung beginnt in Kürze. Wer noch „muss“, sollte jetzt gehen, schlägt sie schmunzelnd vor: Der Toilettenwagen steht doch einige Meter von der Remise entfernt. „Aus organisatorischen Gründen kann es heuer keinen Getränkeverkauf in den Spielpausen geben“, bitte sie um Verständnis.

    Noch ist vieles nicht fertig – aber absolut im Zeitplan. Die Fertigstellung ist für Ende April 2027 geplant.

    Die weiteren Spieltermine für 2025 Beginn jeweils 19 Uhr: • 1. Juni „Marilyn Monroe“: Ein Blick hinter die Kulissen des Glamours zeigt das Leben der legendären Schauspielerin jenseits des Rampenlichts. Zwischen Ruhm und Einsamkeit, Stärke und Zerbrechlichkeit – ein bewegendes Porträt einer Ikone des 20. Jahrhunderts. • 14. Juni „Bamberg du alta Fraa“: Die liebevolle Hommage an die Stadt Bamberg nimmt das Publikum mit auf eine Reise durch Geschichte, Geschichten und Gassen. Mit Charme und Humor wird die Seele der Stadt lebendig – ein Muss für alle, die Bamberg kennen und lieben. • 20. Juni „Mandragora – Liebesgift und Liebeszauber“: eine klassische Komödie voller Intrigen, Verwechslungen und scharfsinniger Dialoge, frei nach Niccolò Machiavelli. • 20. Juli „Resi, Tod und Teufel“: Tragikomische Turbulenzen und teuflische Tücken regen zum Lachen und Nachdenken an. Mit dabei: die richtige Prise fränkischer Humor. • 13. September Saisonabschluss für das Gut Kutzenberg mit Intendant Jan Burdinski und seinem neuen Programm „Mein Kind, wir waren Kinder“. Gedichte, Musik und Darstellung verschmelzen zu einem berührenden Bühnenmoment über Kindheit, Erinnerung und das Staunen im Hier und Jetzt. Kunst, die nachwirkt – leise, stark und wunderschön. (ds)

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