Die Pacht für die Kleingärten am Stadtrand von Bad Staffelstein wird drastisch erhöht. Innerhalb von drei Jahren, so sagt ein Kleingartenbesitzer, sollen er und auch die anderen eine um 500 Prozent höhere Pacht an die Stadt Bad Staffelstein zahlen.
Aus dem Anschreiben, das er am 30. November erhalten habe, sei allerdings nicht ersichtlich, warum. Als Grund sei nämlich nur angegeben, dass sich die „Pacht aufgrund geänderter Bestimmungen erhöht“. Hier die ausführliche Antwort von Geschäftsleiter der Stadtverwaltung, Fabian Leppert:
Über 20 Jahre nicht erhöht
„Nachdem die Pachtzinsen für die sogenannten Riedgärten seit über 20 Jahren nicht angepasst wurden, stand der Verwaltungsaufwand nicht mehr in Relation zu den sehr geringen Einnahmen. Im Zuge der Überarbeitung wurde auch der Vergleich zu anderen Kommunen in der Region gezogen, woraus sich ein durchschnittlicher Pachtzins in Höhe von 40 Cent pro Quadratmeter und Jahr ergab.
Der neue Pachtzins wird bei Bestandsverträgen ab Oktober 2025 über drei Jahre gestaffelt angepasst. Ebenfalls erfolgen dahingehend Änderungen im Vertrag, dass die ursprünglich angedachte Nutzung (Anbau von Obst/Gemüse) bei vielen Pächtern in den Hintergrund rückte und die Kleingärten vielmehr als Freizeitgärten mit Pools etc. genutzt wurden. Hier wird angestrebt, alle Gärten auf einen einheitlichen Stand zu bringen, um eine gewisse Struktur zu gewährleisten. Neuverträge werden gleich mit den aktuell ausgearbeiteten Bedingungen abgeschlossen.
40 bis 120 Euro Pachtzins

Die durchschnittliche Gartengröße der Riedgärten liegt zwischen 100 und 300 Quadratmetern. Somit ist der Pachtzins von 40 Euro bis 120 Euro pro Jahr für einen Kleingarten zu vertreten. Es gibt wenige Gärten, die im Einzelfall über 400 Quadratmeter groß sind und bei denen die Pachtanpassung rein betragsmäßig sicherlich auf den ersten Blick hoch erscheinen mag. Die Jahrespacht ist jedoch immer in Relation zur nutzbaren Fläche zu sehen. Für die Riedgärten besteht eine Warteliste, welche derzeit etwa 25 Interessenten umfasst.“
Beim Spaziergang durch die große Anlage scheint an diesem grauen Dezembertag auf den ersten Blick alles zu stimmen: Kleine, gepflegte Gartenhäuschen stehen da, hochgestellte Gartenstühle, zusammengeklappte Tische und Sonnenschirme, gefüllte oder geleerte Regentonnen. In dem einen oder anderen Garten wachsen noch Wintersalate und Rosenkohl, andere Beete sind abgeerntet. Die Hecken sind geschnitten, die Zäune bunt lackiert oder in brauner Lasur gestrichen.
Kein schönes Bild
Und dann sind da andere Gärten, nur wenige Meter weiter. Hier stehen Bierkästen, übervoll mit Leergut, die Brennnesseln sind höher als 1,20 Meter und stehen in einer mehr als zehn Meter langen Reihe dicht an dicht, Zäune sind eingetreten, Müll liegt auf einem Stapel. Teppichreste, Farbeimer, Styroporplatten und Bauschutt gleich daneben. Das sieht nicht gut aus und ist weit entfernt von der Idee der Kleingartenanlage.