Das Fest für Junge und Junggebliebene auf dem Lichtenfelser Marktplatz glänzte mit einem interessanten und abwechslungsreichen Programm, die Besucher dagegen mit Abwesenheit. Barde Christian Bauer mit Band spielt zur Eröffnung um 11 Uhr vor leeren Bänken. Ein paar Zuschauer hatten sich um 14 Uhr zur Zumba Show eingefunden. Nicht mehr als ein paar Dutzend erlebten die Auftritte der heimischen Bands ab 15 Uhr. Eine Stunde später füllte sich dann die gute Stube der Korbstadt, aber ab 19 Uhr weilten nur noch die Aktiven mit ihren Fans auf dem Marktplatz.
„An der Werbung kann es nicht gelegen haben“, sagte Citymanager Werner Schiffgen. Allein in den Printmedien seien neben zahlreiche Vorankündigungen ganze Seiten vor der Veranstaltung erschienen. Auch Online wurde das Fest angekündigt. Schiffgen konnte sich das Ausbleiben der Zuschauer nicht erklären, waren doch die anderen Open-Air Veranstaltungen gut besucht. Zum Beispiel das Swing- und Jazzkonzert am Freitagabend und das Fußballspiel Deutschland-Ghana am Samstag.
„An der Werbung kann es nicht gelegen haben“
Werner Schiffgen Citymanager
Die Künstlerinnen und Künstler ließen sich aber nicht entmutigen, eine gute Vorstellung zu machen. Das Fitness Studio Injoy spulte eine tolle Zumba Show ab. Das einstündige Trainingsproramm wurde auf eine knappe Viertelstunde komprimiert und fand Stilelemente im lateinamerikanischen und südamerikanischen Tänzen.
Ab 15 Uhr wummerten die mächtigen Bässe der vier Bands über den Platz. Den Anfang machte „Alice wants revenge“, mit Frontfrau Miram Stadler, Philipp Lachner (Gitarre), Stefan Horn (Bass) und Martin Raab (Drums).
Das „Analgewitter“ aus Küps überzeugte mit Michel (Gesang), Chris (Drums), Mario (Gesang) und Matze (Bass).
Aus Bad Staffelstein machte die Coverband „Angel of Grief“ mit wehenden Haaren und sattem Sound der „Nightwish Tribule“ alle Ehre. Gesang: Anna Rosenfeld, Gitarre Edmund Groß, Keybord: Markus Spiethaler und Drums: André Hofmann. Bei „Robbin Six Gun“ war alles erlaubt was gefällt. Songs der 50er- und 60er-Jahre aber mit mehr „Bums“ hörten nicht nur die älteren Zuhörer gern. An der Gitarre und als Sänger machte Marco eine gute Figur. Mo bearbeitete die Drums und den satten Bass entließ Rob aus den Doppelbett großen Lautsprechern.
Den Schluss machten „Die Sozis“ aus Lichtenfels. Mit „nachbartauglichen Akustik-Pop“ umschreiben ihre Fans die Musik mit eigenen Texten. Sandro Weich (Gesang und Gitarre) und Pascal Naujo (Gesang) überzeugen seit zwei Monaten mit sozialkritischen Liedern wie „Pleite, aber glücklich“, „Kreisverkehr“ oder „Kommunikatioinsprinzip“.
„Wir sprechen Dinge an, die zwischen Menschen unausgesprochen bleiben“
Sandro Weich Die Sozis
„Wir sprechen Dinge an, die zwischen Menschen unausgesprochen bleiben“, umriss Sandro ihr Programm gegenüber unserer Zeitung. „Die Sozis“ haben mit den Inhalten ihrer Texte allerdings weniger zu tun. Beide studieren an der Hochschule Coburg „Soziale Arbeit“.