Die Woche vor 25 Jahren im Obermain-Tagblatt
Cournon: Das ist eine 20 000-Einwohner-Stadt in Frankreich. Und diese schickt sich an, die Partnerstadt von Lichtenfels zu werden. Das ist der Berichterstattung über den Besuch einer vierköpfigen Delegation aus Cournon zu entnehmen: Beide Bürgermeister machten bei einer entsprechenden Pressekonferenz „den Eindruck, als ob die Entscheidung zu einer ,offiziellen Verbindung‘ schon längst gefallen ist. Bereits im Frühjahr sollen die Urkunden unterzeichnet werden.“ Bürgermeisterin Catherine Guy-Quint, ihr Städtepartnerschaftsbeauftragter und zwei Stadträte weilen vier Tage in der Deutschen Korbstadt, lernen den „Gottesgarten am Obermain“ und seine Menschen näher kennen und stellen auch ihre Stadt näher vor. Und schon setzt man verschiedene Eckpfeiler, um die Städtepartnerschaft mit konkreten Verbindungen (Schulen und Vereine) zu beleben.
In Unterlangenstadt werden an der Weihnachtsfeiertagen zuerst ein Opel Ascona, dann ein Rover entwendet. Weil die Autodiebe mit der Zündung des Opel Probleme bekommen, lassen sie ihn schließlich stehen und „finden“ in der Nähe den Rover, mit dem sie den ganzen Tag lang herumfahren und in dem sie schließlich nachts in Kronach festgenommen werden.
Autodiebe schnell gefasst
Der 28. Dezember ist der „Tag der unschuldigen Kinder“: Da wird in Neudorf (Weismain) der Brauch des „Pfefferns“ gepflegt. Eine verkleidete Truppe mit Mönch, Gendarm, Pfefferer und Tanzpaar zieht von Haus zu Haus, begehren Einlass, klappern mit der Spendenbüchse und tanzen schweigend zu einer Walzermelodie. Und so schnell wie der unwirkliche Spuk ins Haus kommt, verschwindet die Pfefferer-Truppe, nachdem der Gendarm mit der Rute gedroht und der Mönch ein bisschen Weihwasser verspritzt hat. Draußen bekommen die jungen Burschen aber doch noch etwas in ihren mitgeführten Sack, berichtet das OT: zwei Eimer Gerste. Die wird schlussendlich an den Wirt verkauft – zum Bierbrauen. Über fünf Zentner sollen es nach der Tour durch die 28 Neudorfer Haushalte geworden sein. Wer hinter den Masken der Pfefferer steckt, wird übrigens nicht verraten. Gemunkelt wird, es seien immer die Schulabgänger vom Vorjahr.
Robert Winkler ist ein leidenschaftlicher Schwimmer. Seit vielen Jahren hat der Horsdorfer in der „Disziplin“ Stromschwimmen einen Rekord im Visier, den er nun, Ende 1991, endlich knackt: Der abgehärtete 64-Jährige macht beim Dreikönigsschwimmen in Würzburg die 1000 Kilometer Stromschwimmen voll. Damit will er nun ins Guinness Buch der Rekorde.
Nachdem im Februar Putzbrocken aus dem Deckengemälde der Ebensfelder Pfarrkirche gebrochen waren, hat Pfarrer Michael Güthlein umgehend gehandelt und zusammen mit dem Denkmalpflegeamt Restaurierungsmaßnahmen initiiert. Mit schnellem und gutem Erfolg: Mit einem Kostenaufwand von 50 000 Mark hat eine Spezialfirma das Bild Anbetung der Könige„ gesichert und überarbeitet. Jetzt – zum Jahresende – kann Vollzug gemeldet werden.
Dort hinein könnte es auch das „kleinste Feuerwehrhaus Deutschlands“ schaffen. Es steht in Oberreuth, gleich neben der Bushaltestelle, berichtet das OT augenzwinkernd. In der Tat wird dort in einem Holzlagerschuppen Löschmaterial gelagert: Schläuche, „um im Ernstfall die Zeit bis zum Eintreffen der größeren Feuerwehren überbrücken zu können“, heißt es. Aber was noch viel wichtiger erscheint: In unmittelbarer Nähe zu besagtem Häuschen, nämlich zwischen Kapellenplatz und Bushaltestelle, ist der neue Kinderspielplatz. Somit hat Oberreuth als letzter der Michelauer Ortsteile nun auch einen.
Nun hat auch der Bayerische Ministerpräsident Max Streibl einen Lichtenfelser Einkaufskorb, respektive seine Frau wird ihn wohl bekommen. Überreicht bekommen hat ihn der Landeschef von den beiden Landtagsabgeordneten Walter Grossmann (Lichtenfels) und Heinz Hausmann (Kronach) in München. Beide suchen das Gespräch in der Staatskanzlei, um sich für das geplante „Innovationscentrum für das Deutsche Flechthandwerk“ stark zu machen und Unterstützung zusichern zu lassen. Laut Aussage Streibls stehe er voll hinter dem zukunftweisenden Projekt.
Volltreffer
Als Zuschauer der ZDF-Silvestershow „Good bye 1991“ wird der Lichtenfelser Andreas Endres unversehens Opfer eines Missgeschicks. Während drei Showgirls seiner Frau, seiner Tochter und ihm je eine Sahnetorte nur andeutungsweise ins Gesicht „werfen“ sollen, geht eine der Torten ungeplanterweise tatsächlich in die Flugphase über – und landet als Volltreffer in Endres‘ Gesicht. Moderator Wolfgang Lippert ist das Ganze sichtlich unangenehm, ebenso wie der Produktionsfirma. Als Entschuldigung spendiert man Endres einen Flug für zwei Personen nach Ägypten. Und weil die Show bereits im November in Berlin aufgezeichnet worden ist, befindet sich der Lichtenfelser just zum Zeitpunkt der Ausstrahlung des Tortenwurfs bereits in einem Kairoer Nobelhotel und feiert ins neue Jahr hinein.
Bei der Freiwilligen Feuerwehr Schwürbitz tritt Vorsitzender Alfred Kremer aus gesundheitlichen Gründen von seinem Amt zurück und wird nicht nur von Reinhold Bauer beerbt, sondern postwendend zum Ehrenvorsitzenden ernannt. Seit 28 Jahren war er ununterbrochen erst zweiter, dann erster Vorsitzender. Der Verein für Deutsche Schäferhunde (SV) Wolfsloch ernennt Gründungsmitglied Gerhard Popowitsch zum Ehrenmitglied.
Am Samstag vor Silvester gehen 150 Teilnehmer aus 36 Vereinen beim neunten Schneyer Silvesterlauf an den Start. Den Gesamtsieg auf der 8000-Meter-Strecke holt sich J. Reiher von der SG Rödental in 25:59 Minuten. Auf die Sekunde genau 31 Minuten braucht die schnellste Frau auf der Strecke: Anja Friedrich von der Turnerschaft Lichtenfels.
Die Tage nach dem Jahreswechsel 1991/92 offenbaren wieder die schadensträchtigen Folgen der Neujahrsböllerei: Von aufgesprengte Briefkästen (teils inklusive Haussprechanlage), zerstörte Waren- und Bankautomaten kündet der Polizeibericht. Den massivsten Schaden richtet ein Feuerwerkskörper am Michelauer Sparkassengebäude an: Durch den Briefschlitz gesteckt, sprengte der Böller Glasscheibe und Türrahmen und verursachte sogar einen kleinen Brand, den Anwohner des Hauses aber löschten konnten; etliche Teppichböden in verschiedenen Räume und das gesamte Treppenhaus nehmen Schaden. Eine Belohnung zur Ergreifung der Täter wird ausgesetzt.
Zum 1. Januar 1992 übernimmt der seit über 20 Jahren im Haus beschäftigte Mistelfelder Arthur Schütz (42) nun selbst als Inhaber das 1875 gegründete Möbelhaus Zink in Marktzeuln.