Die Eierberge, die zwischen den beiden beschaulichen Orten Wiesen und Nedensdorf gelegen und der Startpunkt der Tourenvorschläge 18 und 19 sind, brauchen sich wahrlich nicht hinter ihrem „großen Bruder“ auf der anderen Seite des Maintals, dem Staffelberg, verstecken. Sie haben viel zu bieten und sind ein Paradebeispiel dafür, wie sich Waldwirtschaft und Naturidyll vorbildlich in Einklang bringen lassen.
Da die Forstbereiche regelmäßig verjüngt werden, entstehen ständig neue, oft fantastische Ausblicke auf das Maintal mit Vierzehnheiligen sowie dem Staffel- und Veitsberg im Hintergrund und insbesondere auch auf Kloster Banz, welche das Herz jedes Fotografen höher schlagen lassen. Zudem geben sie auf Grund ihres in weiten Teilen lichten Charakters auch der Sonne eine Chance, so dass sie sich gerade im Frühjahr und Herbst hervorragend für Spaziergänge und Wanderungen anbieten. Und wenn sich die Menschenmassen an manchen Tagen am Staffelberg drängen, geht es rund um die Eierberge eher beschaulich zu.
Waldwirtschaft und Naturidyll
Start dieser Tour ist in Wiesen. Der Wanderer orientiert sich auf der gesamten Tour ausschließlich am gelben Kreis, dem Wiesener Eierbergrundwanderweg. Dieser ist in weiten Bereichen dem Süden zugeneigt und auf Grund seiner geschützten Lage gerade für eine Wanderung im Frühling zu empfehlen, wo zudem viele Frühblüher erste wunderschöne Farbtupfer setzen.
Der schönste Abschnitt der Tour
Von der Kirche aus geht es an einer der beiden Gastwirtschaften des Ortes vorbei auf einem befestigten Weg in zwei Serpentinen recht steil bergauf. Wenn man vor und direkt am Waldrand einige Ruhebänke passiert und die herrliche Aussicht ins Maintal wahrnimmt, behält man diese zwei Orte zwangsläufig für eine Rast auf dem Rückweg im Hinterkopf.
An der Wegkreuzung gleich nach dem Waldrand geht es am „Lassopunkt“ der Tour links auf dem befestigten Forstweg bis zu Tafel 2675, wo der Weg nach rechts abbiegt. Zusammen mit dem blauen Ring geht es noch einmal recht steil bergauf bis auf den Mainwanderweg, dem wir links gut 200 Meter begleiten. Wenn dieser bei Tafel 2670 in nördliche Richtung links abzweigt, geht es nach rechts, wo das gelbe Ringsymbol zum schönsten Abschnitt dieser Tour leitet. Szenerie und Vegetation wechseln nun ständig, und am Boden gewinnen meterhohe Farne die Oberhand. Lücken im Bewuchs gewähren dem Wanderfreund links immer wieder grandiose Ausblicke etwa auf Kloster Banz, später auch auf das Maintal. Der Abstieg erfolgt zunächst auf einem gut befestigten Forstweg, den man einige hundert Meter vor Erreichen des „Lassopunktes“ der Tour bei Tafel 0008 wieder verlässt und rechts auf einen wunderschönen Pfad abbiegt, für den allerdings bei feuchteren Witterungsphasen festes Schuhwerk von Vorteil ist. Der Rückweg nach Wiesen ist dann bergab kein Problem mehr. Nach einer kurzen Rast an einer der beiden schönen Verweilzonen, bietet sich eine gemütliche Einkehr in einer der beiden beliebten Gaststätten im Ort an. Die Länge der Tour beträgt rund 4,2 Kilometer; die Gehzeit mit kurzen Pausen zirka eineinhalb Stunden.
Die ganz dicken Brummer
Tipp: Auf Grund ihrer Eichenbestände sind die Eierberge ein Refugium für den sehr selten gewordenen größten heimischen Käfer, den Hirschkäfer. Naturliebhabern sei Mitte Juni bis Ende Juli bei lauer Witterung empfohlen, die Wanderung auf den Spätnachmittag zu legen und sich nach einer Brotzeit bei Abenddämmerung im Ort, aber auch Richtung Waldrand genauer umzuschauen. Einheimische geben dazu in der Gastwirtschaft gerne Tipps. Die bis zu acht Zentimeter langen Insekten kann man nicht selten in oft erstaunlicher Anzahl beim Schwärmen beobachten oder mit ihren tiefen Brummgeräuschen sogar hören. Mit etwas Glück gelingt es einem bisweilen sogar, einen Hirschkäfer genauer in Augenschein nehmen zu können. Wer zur Dämmerungszeit bei Wiesen auf Hirschkäfer-Erkundungstour geht, möge aber unbedingt Rücksicht auf den Jagdbetrieb nehmen, sich auf die äußersten Randbereiche der Eierberge beschränken und sich leise verhalten. Die Tiere sind übrigens meist schon in unmittelbarer Ortsnähe aufzuspüren. Kommende Woche wird eine abwechslungsreiche Tour vorgestellt werden, die ihren Startpunkt in Nedensdorf hat, etwa doppelt so lang und gut geeignet ist, die Eierberge noch näher kennen zu lernen, da sie diese quasi umrundet.
Neue Wanderbroschüre Wanderfreunden sei jetzt schon der Hinweis gegeben, dass in wenigen Wochen eine neue Wanderbroschüre angeboten wird. Sie enthält 17 der im vergangenen Jahr vorgestellten Routen, darüber hinaus natürlich auch die heutige (deshalb Tournummer 18) sowie die in den kommenden sechs Wochen folgenden. Sie trägt den Titel „24 der schönsten Wandertouren rund um die Deutsche Korbstadt Lichtenfels“, umfasst 110 Seiten und wird demnächst vorgestellt.