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BURGKUNSTADT: Minister zieht den Schluss-Strich

BURGKUNSTADT

Minister zieht den Schluss-Strich

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    Machtwort gesprochen: Kultusminister Ludwig Spaenle (Mitte) teilte Landrat Christian Meißner (li.) und stellvertretendem Schulleiter Thomas Meier (rechts) die Ablösung des Leiters des Gymnasiums Burgkunstadt mit.
    Machtwort gesprochen: Kultusminister Ludwig Spaenle (Mitte) teilte Landrat Christian Meißner (li.) und stellvertretendem Schulleiter Thomas Meier (rechts) die Ablösung des Leiters des Gymnasiums Burgkunstadt mit. Foto: Andreas Welz
    Muss gehen: Ex-Schulleiter Werner Fischer.
    Muss gehen: Ex-Schulleiter Werner Fischer.

    Der Schulleiter des Burgkunstadter Gymnasiums, Werner Fischer, ist seines Postens an dieser Schule enthoben. Dies teilte - wie von uns gestern bereits kurz berichtet - der bayerische Kultusminister Ludwig Spaenle am vergangenen Montagabend Journalisten bei einem Treffen mit Landrat Christian Meißner im Landratsamt mit. Der Oberstudiendirektor werde mit der Leitung einer anderen Schule oder mit einer gleichwertigen Aufgabe betraut, sagte Spaenle. Bis es zu der Entscheidung des Ministeriums für Unterricht und Kultus gekommen sei, hätten zahlreiche komplizierte rechtliche Vorgaben gelöst werden müssen. Der Minister gab keine Begründung für diesen Schritt an. Er erwähnte lediglich, dass Fischer seit Mai 2012 krankgeschrieben sei.

    Wie das Obermain Tagblatt mehrmals berichtet hatte, schwelte über Jahre ein Streit zwischen Eltern und dem Schulleiter. Konkret erhob eine Elterninitiative aus 28 Elternpaaren seit langem den Vorwurf, dass Fischer ein Klima der Angst bei Schülern und Lehrern erzeugt habe. Seitdem Fischer 2004 Schulleiter geworden sei, hätten viele Lehrkräfte aus eigenen Stücken die Schule verlassen. Im Mai vergangenen Jahres ergriffen Eltern die Initiative. Sie versuchten mit Fischer das Gespräch, aus ihrer Sicht erfolglos.

    Als es bei einer Abschlussfahrt im vorletzten Jahr, an der Schüler des damaligen Q11-Jahrgangs teilgenommen haben, erheblichen Ärger mit dem Busfahrer gegeben hat, kam das Fass zum Überlaufen. Einer der Busfahrer soll bei der Abiturfahrt nach Frankreich in die Provence im Juli 2011 nicht nur einen gefährlichen Fahrstil an den Tag gelegt haben, sondern auch die Schüler schikaniert und Lehrer bedroht haben. Als den Eltern dieser Vorfall von ihren eingeschüchterten Kindern zu Ohren gekommen war, forderten sie den Schulleiter auf, die Rückfahrt zu organisieren, ohne den besagten zweiten Busfahrer einzusetzen.

    Nachdem Fischer mit den Busfahrern telefoniert hatte, hielt er die Aussagen von Schülern und Lehrern laut Elternseite für überzogen und eine Rückholaktion für unnötig. Auch den erfahrenen Lehrern, die bei der Ausfahrt als Betreuer dabei waren, soll von Fischer aufgetragen worden sein, eine Kontaktaufnahme der Schüler mit den Eltern zu unterbinden. In einem Gespräch nach dem Vorfall zwischen den betroffenen Eltern und dem Schulleiter soll dieser sich nicht, wie erhofft, entschuldigt, sondern gesagt haben, dass er diese Entscheidung wieder so treffen würde.

    Dieser Vorfall und das Verhalten des Schulleiters hatte zur Gründung der Elterninitiative geführt. Eine Dienstaufsichtsbeschwerde, von 51 Eltern unterschrieben, wurde im Herbst 2011 beim zuständigen Ministerialbeauftragten eingereicht. Man forderte das Kultusministerium zum Handeln auf. Die aufgebrachten Eltern bedauerten damals, dass nichts geschehe. Auch ein Mediationsverfahren am Gymnasium, das von einer Schulpsychologin geführt wurde, war aus Sicht der Eltern ergebnislos verlaufen. Stellvertretender Schulleiter Thomas Meier zeigte sich nach dem Treffen mit dem Minister erleichtert und meinte, dass wieder „Ruhe in die Schule“ einkehren werde. Auch Landrat Christian Meißner war mit der Lösung, Fischer zu versetzen, zufrieden. Er betonte mehrmals das gute Einvernehmen des Ministeriums mit seinem Haus. Lob gab es auch für den stellvertretenden Schulleiter, der trotz der Spannungen am Gymnasium die Schulausbildung in vorbildlicher Weise geleitet habe. Die Schülerzahlen seien konstant geblieben. Die 88 neuen Schüler zum Jahrgangsbeginn spreche eine deutliche Sprache.

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