Wie können die Lichtenfelser Unternehmen auf die volatilen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen reagieren, vor allem auf die von US-Präsidenten Donald Trump angedrohten Zölle? Die IHK für Oberfranken Bayreuth reagiert darauf mit klaren Strategien und Unterstützungsangeboten. Besonders herausgestellt wurden in der Veranstaltung des IHK-Gremiums Lichtenfels niederschwellige Einstiegsmöglichkeiten bei der Erschließung neuer Auslandsmärkte und im Innovationsbereich.
Kundenorientierung im Fokus
„Selten zuvor sahen sich unsere Unternehmen zeitgleich mit so vielen verschiedenen und sich ständig ändernden Herausforderungen konfrontiert wie im Moment“, betont Wilhelm Wasikowski, Vorsitzender des IHK-Gremiums Lichtenfels. „Umso wichtiger ist es, darüber zu informieren, wo die IHK ihre Mitgliedsunternehmen unterstützen kann und welche neuen Dienstleistungsangebote es gibt.“
Hauptgeschäftsführer Wolfram Brehm stellt die IHK-Strategie vor, die unter dem Leitmotiv „Mit Mut und Dynamik in die Zukunft! steht. Die Strategie verfolgt zwei klare Ziele: Unternehmen und den Standort Oberfranken stärken.
Im Fokus stehen dabei die Themen Transformation, Innovation und Digitalisierung, Nachhaltigkeit, Sicherheit, Lieferketten sowie Fachkräftesicherung. Strategische Initiativen wie der „Innovationslotse oder der Ausbau des IHK-Weiterbildungsangebotes sollen diese Ziele unterstützen. Brehm: “Dazu entwickeln wir auch laufend neue, oft kleinteilige Veranstaltungsformate.„
Dr. Sabine Ebensperger, Referentin für Standortinformation und Politikberatung, informiert über die aktuelle Konjunkturentwicklung im Landkreis Lichtenfels. Die Geschäftslage und der Ausblick auf die kommenden Monate bleiben angespannt. „Kritisch ist nicht zuletzt die nachlassende Intensität an zukunftsorientierten Investitionen, etwa in Produktinnovationen oder Kapazitätserweiterungen“, so Dr. Ebensperger.
Anwendungen entwickeln
Hier setzt IHK-Innovationslotse Moritz Protzner an und erläutert, wie Unternehmen Potenziale im „Innovationsökosystem Oberfranken“ entfalten können.
„Strategische Themen kommen aufgrund fehlender finanzieller und personeller Ressourcen und den herausfordernden Rahmenbedingungen einfach zu kurz“, so Protzner. Umso wichtiger sei es, die Zusammenarbeit von Unternehmen mit Hochschuleinrichtungen, Netzwerken, Innovations- und Gründerzentren sowie Wissens- und Technologietransfereinrichtungen auszuloten. „Kooperationen und Vernetzung sind elementare Bestandteile, um Herausforderungen wie Ressourcenmangel und Intransparenz innerhalb dieses Innovationsökosystems zu überwinden“, so Protzner: „Ziel ist es, aus Ideen Anwendungen zu entwickeln.“
Die Stelle des Innovationslotsen wurde neu geschaffen, um Unternehmen aktiv bei der Suche nach geeigneten Innovationspartnern zu unterstützen und über Fördermöglichkeiten zu informieren.
Neue Absatzmärkte gewinnen
„Der Handel mit den USA wird immer schwieriger aufgrund der sich ständig ändernden Rahmenbedingungen. Umso wichtiger ist es, ein verstärktes Augenmerk auf andere Auslandsmärkte zu richten“, betont Dr. Johanna Horzetzky, Leiterin der Stabsstelle International bei der IHK für Oberfranken Bayreuth. Sie präsentiert umfassende Unterstützungsangebote für Unternehmen, die neue Absatzmärkte im Ausland erschließen wollen. Angesichts neuer US-Zölle und globaler Handelsherausforderungen gewinnen eine gezielte Beratung über neue Märkte sowie Förderprogramme wie „Go International immer mehr an Bedeutung. „Mit diesem Programm sollen die Unternehmen dabei unterstützt werden, die Chancen der Globalisierung zu nutzen.“ Horzetzky informiert auch darüber, dass auf der IHK-Homepage der letzte Stand bei den US-Zöllen tagesaktuell einsehbar ist.
Wasikowski begrüßt zudem die positive Entwicklung bei den Wirtschaftsjunioren Lichtenfels. „Dort haben junge Unternehmerinnen und Unternehmer sowie Führungskräfte unter 45 die Möglichkeit, sich unter Gleichgesinnten zu den aktuellen Herausforderungen auszutauschen.“ (red)