Die „Omas gegen Rechts Lichtenfels“ haben bezüglich des umstrittenen Konzerts der Gruppe Weimar am 9. Dezember in der Stadthalle eine Demonstration unter dem Motto „Zeichen setzen gegen Rechts“ angemeldet. Auch der Gewerkschaftsbund Verdi sowie der DGB, Kreisgruppe Lichtenfels rufen mit dazu auf. Unterstützung kommt auch von den Omas gegen Rechts aus Bamberg und Kronach.
Die Demonstration findet am 9. Dezember ab 17.30 Uhr am Schützenplatz in Lichtenfels statt. Zugelassen sind Fahnen, Transparente, Plakate, Regenschirme und Trillerpfeifen. Alle Bürgerinnen und Bürger, welche ein Zeichen gegen Rechts und für Toleranz und demokratisches, menschliches Miteinander setzen wollen, sind aufgefordert dies durch ihr Erscheinen kundzutun. Die Veranstalterinnen hoffen auf rege Teilnahme.
Proteste im Vorfeld
Bekanntlich besteht gegen die Band Weimar der Verdacht, dem rechten Spektrum nahezustehen. Daher gab es nach Bekanntwerden des Konzerts bereits im Vorfeld Proteste von vielen Bürgerinnen und Bürgern sowie ein Gespräch vor dem Rathaus mit Übergabe eines Protestbriefes an die Zweite Bürgermeisterin Sabine Rießner.
Laut Verlautbarung der Stadt Lichtenfels gibt es jedoch nach Rücksprache mit dem Verfassungsschutz,und der Polizei keine aktuelle Handhabe gegen die Vermietung der Stadthalle. Auch hätten sich Bandmitglieder bereits von Ihrer Nazivergangenheit distanziert und der Veranstalter versichere im Vertrag, dass das Konzert bei rechtsradikalen Parolen oder Symbolen abgebrochen werde.
Städte wie Nürnberg und Erfurt hätten der Band jedoch keine Auftrittserlaubnis erteilt, und auch der Veranstaltungsservice Eventim, der Streamingdienst Spotify sowie die Universal Music Group haben im Frühjahr die Zusammenarbeit beendet. Daher verwundert die Genehmigung durch die Stadt trotzallem . Die Veranstalterinnen betonen jedoch ausdrücklich, dass Bandmitglieder welche sich offiziell von rechts los gesagt haben, natürlich die Chance erhalten sollten, sich zu rehabilitieren. In diesem Sinne kann die Demonstration sogar positiv für die Band Weimar und den Veranstalter verstanden werden, um eventuell rechtsgesinnte Besuchende des Konzerts hierauf aufmerksam zu machen. Es wird dann aber erwartet, dass ein entsprechendes ehrlich gemeintes Statement der Band im Vorfeld und sowie zu Beginn des Konzertes erfolgt. Gerne bieten die Omas gegen Rechts der Gruppe Weimar auch ein klärendes Gespräch an.
Für Toleranz und Demokratie
Die Demonstration steht daher nicht ausschließlich im Zeichen gegen Rechts, sondern auch für Toleranz und ein demokratisches, menschliches Miteinander. Die Omas gegen Rechts und die mit aufrufenden Gewerkschaften hoffen in diesem Sinne auf zahlreiche Teilnehmende an der Kundgebung. (red)