Beim Tag der Ausbildung am vergangenen Donnerstag in Frammersbach hatten rund 300 Schüler unterschiedlicher Schulformen aus Gemünden, Lohr und Frammersbach die Gelegenheit, sich bei fast 30 Ausbildungsbetrieben, Behörden und Betrieben über ihre Karrierechancen zu informieren.
Eine grundlegende Richtung gab dabei heuer erstmals das Wild-Tool, ein digitales Berufsorientierungs-Tool, das Jugendliche mit nur wenigen Klicks mit passenden Ausbildungsbetrieben, Praktikumsstellen oder dualen Studienplätzen in der Region vernetzt.
Aus Vorlieben und Abneigungen
Das Start-up wurde vor einem halben Jahr gegründet und bindet derzeit 50 Unternehmen ein. Ausprobiert haben es am Donnerstag unter anderem Lennox Lammert, Lukas Blenk und Lara Franz. Für alle drei hieß es danach: „It's a match“. Ihre eingegebenen Vorlieben und Abneigungen ergaben ein Berufsbild, das als Ausbildungsbetrieb im Zelt vertreten war.
Quasi als Gesprächsöffner erhielten die 13- und 14-Jährigen den Match-Chip, mit dem sie bei den jeweiligen Unternehmen vorstellig werden konnten. Für Lukas schlug das Wild-Tool Zerspanungsmechaniker vor. Für Lennox Kaufmann den Einzelhandel und für Lara die Steuerfachkraft. Die Jungs waren zufrieden. Ihr Ergebnis entsprach ihren Vorstellungen. Anders Lara, sie würde lieber einen Pflegeberuf ergreifen.
Leon Roth, Mitbegründer des Wild-Tools, wirft noch einmal einen Blick auf den Bildschirm und sieht, dass als zweites Ergebnis Pflege herauskam - also trotz kurzem Zögern am Ende ein Match. „Ich finde es gut, dass man das damit herausfinden kann“, meint der 14-jährige Lukas. Auch Lennox ist zufrieden. Er hatte sich schon im Vorfeld für den Beruf des Zerspanungsmechanikers interessiert. Das Match dazu sei „sehr hilfreich“, sagt der 13-Jährige. Und alle drei sind sich einig, „es macht Spaß beim Benutzen“.
Ergänzt wurde das Berufsorientierungsangebot klassisch von der Agentur für Arbeit. Manche Betriebe hatten sich bereits in den beiden Vorjahren bei der Ausbildungsmesse präsentiert. So auch das Autohaus Wagner aus Frammersbach. „Wir haben dadurch viele Praktikanten bekommen“, blickt Bernd Büdel zurück. Das sei viel wert, denn ein Praktikum ist in der Regel der Einstieg in einen handwerklichen Beruf.
Von der Sparkasse zieht Alexander Kühn Bilanz. Das erste Gespräch am Stand sei ein wichtiger Einstieg, wertet er den Tag der Ausbildung als Kennenlernen von künftigem Arbeitgeber und möglichem Auszubildenden als wertvoll.
Konkrete Pläne
Der 13-jährige Liam hat schon konkrete Pläne. Der Schüler hat für das nächste Jahr seinen Praktikumsplatz bei der Firma Sorg klar gemacht. Sein Berufsziel: technischer Systemplaner. Die Zehntklässlerinnen Isabell und July hingegen sehen die Ausbildungsmesse vorwiegend als grobe Orientierungsmöglichkeit. Sie haben auch noch drei Jahre Zeit bis zu ihrem Schulabschluss.
Unterstützt wurde der Tag der Ausbildung durch die Kreishandwerkerschaft, die den Busshuttle für die Schulklassen ab Bahnhof Partenstein zum Veranstaltungsfestzelt in Frammersbach sponsorte. Zu gewinnen gab es auch etwas. Die Framag als Veranstalter und Organisator verloste Eintrittskarten für das Open-Air-Kino Spessartflimmern sowie mehrere Fanartikel mit Aufdruck der Frammersbacher Mundart.
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