Icon Menü
Icon Schließen schliessen
Startseite
Icon Pfeil nach unten
Main-Tauber
Icon Pfeil nach unten

Main-Tauber-Kreis: Landratsamt schränkt Wasserentnahmen stark ein

Main-Tauber-Kreis

Landratsamt schränkt Wasserentnahmen stark ein

    • |
    • |
    • |
    Der Vorbach in Niederstetten: In Flüssen und Bächen wird aktuell das Wasser knapp, das Landratsamt schränkt deshalb die Entnahme per Allgemeinverfügung ein.
    Der Vorbach in Niederstetten: In Flüssen und Bächen wird aktuell das Wasser knapp, das Landratsamt schränkt deshalb die Entnahme per Allgemeinverfügung ein. Foto: Stefanie Schüttler

    Das Landratsamt hat eine Allgemeinverfügung erlassen, die die Entnahme von Wasser aus Flüssen, Seen und Bächen vorübergehend einschränkt. Diese Regelung gilt ab Mittwoch, 16. Juli, und mindestens bis Dienstag, 30. September. Grund dafür ist die anhaltende Trockenheit von Februar bis Juni, die vielerorts zu niedrigen Wasserständen geführt hat. Nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes ist auch in den kommenden Wochen keine wesentliche Änderung der Wetterlage zu erwarten. Diese und weitere Informationen stammen aus einer Pressemitteilung des Landratsamts Main-Tauber-Kreis.

    Sollte die Situation anhalten, werden Einschränkungen ausgeweitet.

    Wie Dr. Monique Müller, Leiterin des Umweltschutzamtes, erklärt, wurden die maßgeblichen Parameter in den vergangenen Wochen engmaschig geprüft. „Es ist jetzt der Zeitpunkt gekommen, an dem die angeordneten Maßnahmen im Rahmen der Gewässeraufsicht unumgänglich geworden sind“, so Müller. Die Allgemeinverfügung betrifft alle oberirdischen Gewässer im Main-Tauber-Kreis, mit Ausnahme der abflussstärkeren Gewässer oder bestimmter Fließstrecken. Ausgenommen sind der Main, die Tauber sowie Abschnitte von Aalbach, Welzbach, Brehmbach, Grünbach, Wittigbach, Umpfer, Wachbach und Vorbach. Sollte die Niedrigwassersituation anhalten, könnten die Einschränkungen auch auf diese bislang ausgenommenen Gewässer ausgeweitet werden.

    Das Entnehmen von Wasser aus Seen, Bächen und Flüssen zum Zwecke der Bewässerung und zum Tränken von Vieh ist damit in den meisten Gewässern untersagt. Weiterhin erlaubt bleibt das Schöpfen mit Handgefäßen wie Gießkanne oder Eimer sowie das Tränken von Vieh direkt am Gewässer. Wasserkraftanlagen, Fischteichanlagen und andere Wasserbenutzungsanlagen, die das entnommene Wasser nach Gebrauch wieder einleiten, sind ebenfalls ausgenommen.

    Für landwirtschaftliche Betriebe und den gewerblichen Gartenbau, die über eine wasserrechtliche Erlaubnis verfügen, gilt: Die Wasserentnahmen aus oberirdischen Gewässern zur Produktion bestimmter Lebensmittel müssen auf 50 Prozent der erlaubten Menge reduziert werden. Alle anderen zugelassenen Wasserentnahmen sind entsprechend der Allgemeinverfügung untersagt.

    Von Januar bis Juni rund 30 Prozent weniger Niederschlag

    Das Landratsamt verweist auf die aktuelle Niedrigwassersituation: Bereits in der vergangenen Woche wurde an den Pegeln abflussstärkerer Zuflüsse der Tauber in Sachsenflur (Umpfer) und Grünsfeld (Wittigbach) der mittlere Niedrigwasserstand erreicht oder unterschritten. Viele kleinere Gewässer im Landkreis weisen nach örtlicher Prüfung bereits seit längerer Zeit niedrige Wasserstände auf.

    Laut Deutschem Wetterdienst fielen deutschlandweit von Januar bis Juni rund 30 Prozent weniger Niederschlag als im Vergleichszeitraum der Jahre 1991 bis 2020. Der Juni 2025 war bundesweit der fünfte Monat in Folge mit unterdurchschnittlichem Niederschlag. Auch in Baden-Württemberg war es seit Februar mit nur 58 Prozent des üblichen Niederschlags sehr trocken. Im Juni 2025 fielen im Landesdurchschnitt nur etwa 71 Prozent des mittleren Juni-Niederschlags. Die ausgeprägte Trockenperiode nach einem nassen Jahresbeginn führte dazu, dass die Grundwasserstände laut Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg an fast allen Messstellen niedriger liegen als im Vorjahr. Die Tendenz ist weiter rückläufig.

    Die Mitteltemperatur im Südwesten Deutschlands lag im Juni bei 19,8 Grad Celsius und war damit der zweithöchste Wert seit Beginn der Messungen. Nur im Jahr 2003 war es noch wärmer. In zahlreichen Gewässern des Landes hat sich infolgedessen Niedrigwasser entwickelt. Am 13. Juli lagen an knapp 60 Prozent der Kennwertpegel in Baden-Württemberg die Wasserstände unterhalb des mittleren Niedrigwassers, weitere 20 Prozent meldeten niedrige Werte. Besonders betroffen sind kleinere bis mittelgroße Fließgewässer. Erst anhaltende Niederschläge können die Situation verbessern, während kurze, starke Regenfälle nur kurzfristig den Abfluss erhöhen. (acon)

    Für Informationen steht das Umweltschutzamt unter der Telefonnummer 09341/82-5775 zur Verfügung.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare

    Um kommentieren zu können, müssen Sie angemeldet sein.

    Registrieren sie sich

    Sie haben ein Konto? Hier anmelden