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Corona-Krise: So reagieren Unternehmen aus der Region
Ansgar Latzel aus Würzburg, Schuchbauer Würzburg - Seit der Wiedereröffnung haben wir zu den gewohnten Öffnungszeiten und mit üblicher Angestelltenbesetzung geöffnet. Soweit es die Umsätze zulassen, werden wir dies auch weiterhin machen. Wir sind der Überzeugung, die Würzburger sind auch weiterhin an qualitativ hochwertigen Schneidwaren interessiert und wissen unser Angebot zu schätzen. Der Schuchbauer existiert seit über 260 Jahren in Würzburg und hat schon so einige Kriege und Wirtschaftskrisen überstanden. Diese Krise werden wir auch überstehen. Es ist bemerkbar, dass die Touristen aus In- und Ausland fernbleiben. Auch die geschlossene Gastronomie ist bemerkbar. Viele unserer Kunden waren Köche. Die Menschen sind angesichts der momentanen Situation sehr zurückhaltend. Würzburg hat ein großes Einzugsgebiet, jedoch bleiben viele Menschen aus dem Umland der Stadt fern. Diese kaufen allerdings mittlerweile gerne über unseren Online-Shop, oder lassen sich telefonisch beraten und die Ware zuschicken. Es war schwer für jeden Mitarbeiter im Schuchbauer, angesichts der unfreiwilligen „Zwangspause“. Ich als Geschäftsbesitzer und alt eingesessener Würzburger habe die Innenstadt noch nie so leer und trist gesehen. Es kamen zum Glück überraschend viele Kundenanfragen per E-Mail und über unseren Webshop. Soweit möglich haben wir den Kunden die Einkäufe persönlich nach Hause geliefert. Die Treue der Kunden hat viel Hoffnung gegeben und wahnsinnig motiviert. Ansonsten haben wir die Zeit genutzt unseren Webshop weiter zu optimieren. Unser größter Kaufanreiz ist nach wie vor unsere Kompetenz als Fachhändler mit über 260 Jahren Erfahrung. Wir haben ein breites Sortiment von über 2500 Artikeln, übersichtlich auf 40m² platziert und können aus über 35.000 Artikeln bestellen. Wir finden nicht nur für jeden Kunden ein Messer/eine Schere, sondern wir finden SEIN Messer/seine Schere. Ab einem Einkaufswert von 45 Euro senden wir nicht vorhandene Ware unseren Kunden gerne bis nach Hause nach. Selbstverständlich haben wir, wie immer, wechselnde Sonderangebote. Ein spezielles Corona-Angebot, wäre nach unserer Ansicht jedoch der falsche Weg. Viele unserer Kunden sind uns treu geblieben. Während der „Zwangspause“ kamen viele Bestellungen aus dem Umland und oft kannte man auch noch deren Namen. Nach der Wiedereröffnung waren die Umsätze auch stabil. Nicht berauschend, aber stabil. Die Menschen wissen qualitativ hochwertige Messer und Scheren noch zu schätzen und lassen sich dafür auch gerne von uns beraten. Unsere Kunden dürfen weiterhin darauf vertrauen, dass wir für sie da sind und unser Bestes geben ihre Wünsche zu erfüllen. Wir nehmen uns für jeden Kunden auch weiterhin die nötige Zeit, nicht nur den richtigen Artikel zu finden, sondern geben auch wertvolle Tipps in Hinsicht auch Gebrauch und Pflege. „Main-Post verbindet“ ist eine gute Plattform, um die lokalen Geschäfte zu unterstützen und zu vernetzen. So einige Kunden haben uns während des Shutdowns über ähnliche Plattformen gefunden und sich per E-Mail nach Produkten und deren Lieferung erkundigt. Auch alt eingesessene Inhabergeführte Geschäfte müssen heutzutage einfach über möglichst viele Kanäle online präsent sein. Ich würde mir wünschen, dass die Einwohner von Würzburg sehen, in was für einer wundervollen Stadt sie wohnen. Eine Innenstadt die von kleinen Fachgeschäften, Restaurants und Cafés geprägt ist, gibt es heutzutage nicht mehr oft. Es ist sozialer Treffpunkt und komfortable Einkaufsgelegenheit zu gleich. In vielen Städten in Deutschland sind leere Innenstädte an der Tagesordnung, oder die einzelnen Geschäfte so weit verteilt, dass für Einkäufe in mehreren Geschäften viel Zeit eingeplant werden muss. Ein bewusstes und lokales Kaufen hilft dabei Würzburg so schön zu erhalten, wie es ist. Ebenfalls wäre eine bessere Verbindung der öffentlichen Verkehrsmittel vom Umland in die Stadt sehr wünschenswert. Ein ordentliches Park and Ride-System würde hier enorm helfen.
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