Am 11. April 1945 marschierten die Amerikaner in Schweinfurt ein, der Krieg war vorbei. Erinnert worden ist in Schweinfurt an diesen 70. Jahrestag mit einem Gedenk-Wochenende an einem außergewöhnlichen Ort: Im Fichtel- und-Sachs-Bunker A 8. Von der Resonanz mit „vielen Hundert Besuchern“ auf diese Mischung aus Gedenken, Ausstellung, Vorträgen und einfach nur die Neugierde stillen waren die Eigentümer und Veranstalter, Petra und Nils Brennecke, „überwältigt und perplex“.
Im Bunker war die Ausstellung „Schweinfurt im Luftkrieg 1943-1945“ zu sehen, die Ende 2013 im Alten Rathaus zum 70. Jahrestag des zweiten großen Luftangriffs auf die Stadt erstmals gezeigt wurde. Sie war im Erdgeschoss zu sehen, also im eigentlichen Museum. Brennecke führte außerdem an beiden Tagen durch den Bunker. Insgesamt 16-mal war er mit jeweils rund 60 Besuchern viele Details erklärend unterwegs.
Vorträge gab es durch Harald Dill (Hannover) über „Die Flak – Mensch und Material“ sowie von Pfarrer Dieter Schorn. Dill hat das auch ausgelegte Buch „Luftkrieg von Aschaffenburg bis Zwiesel – ein militärisch-technisches Feature zur Heimatgeschichte Nordbayerns“ geschrieben. Der Schweinfurter Schorn erlebte die letzten Kriegstage hier selbst mit. Seine anschaulichen Berichte stießen auf besonders großes Interesse. Das galt auch den historischen US-Army-Fahrzeugen eines Iphöfer Privatmanns auf dem Gelände am Bunker.
Unter den Besuchern waren einige („da waren wir daheim“), denen der Bunker „das Leben gerettet hat“. Diese Botschaft an deren Kinder und Enkelkinder wollte Brennecke hauptsächlich vermitteln: den Bunker als „positiven Ort, der Überleben ermöglichte“. Jüngere, die noch nie einen Bunker betreten hatten, verließen die Stätte „bedrückt“, wie sie formulierten. Beeindruckend war am 70. Jahrestag des US-Einmarsches am Samstag ein ökumenischer Gottesdienst im Bunker mit Pfarrerin Christhild Grafe (Kreuzkirche) und Michael Pfrang (St. Josef).
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