Die Untersuchung sollte zeigen, ob eine künstliche Testosteron-Zufuhr die Mobilität der Männer im Alter verbessern kann. Obwohl sich nach einigen Wochen eine höhere Arm- und Beinkraft bei den Teilnehmern feststellen ließ, musste die Studie abgebrochen werden. Bei vielen der mit Testosteron behandelten Männer traten Herz-Kreislauf-Erkrankungen auf.
Ärzte sollten ihren Patienten eine dringend notwendige Testosterontherapie trotz dieser Ergebnisse nicht vorenthalten, sagt der DGIM-Vorsitzende Prof. Hendrik Lehnert. Weitere Studien hätten bisher keinen Zusammenhang zwischen der Einnahme von Testosteron und vermehrten Herz-Kreislauf-Erkrankungen feststellen können.
Mit steigendem Alter sinkt bei Männern im Allgemeinen der Testosteronwert im Blut. Sie verlieren an Kraft und Beweglichkeit. Manche Männer nehmen daher künstliches Testosteron ein, um ihre Muskeln zu stärken. Auch Patienten, die unter «Hypogonadismus» leiden, kann die Therapie helfen. Bei dieser Erkrankung produzieren die Keimdrüsen zu wenig Testosteron. Sie kann auch bei jüngeren Männern auftreten. Ein sehr ausgeprägter Mangel des Sexualhormons hätte erhebliche Auswirkungen auf die Lebensqualität des Patienten, erklärt der DGIM-Vorsitzende.