Zum 74. Heimattreffen der Deutschhauser trafen sich Bürgerinnen und Bürger aus Lichtenfels und ganz Deutschland, um an ihre Flucht und Vertreibung aus dem ehemaligen Sudentenland (heute Tschechien) zu erinnern. Mit einem Besuch der Basilika Vierzehnheiligen startete der Heimattag am vergangenen Freitag, gefolgt von einem gemeinsamen Abendessen, bei dem in lockerer Runde Erinnerungen an die alte Heimat ausgetauscht wurden.
Feierstunde am Gedenkstein
Feierlich versammelten sich die Teilnehmenden am Samstag am Gedenkstein im Bergschlosspark in Lichtenfels. Heimatbetreuerin Gerda Ott würdigte die Bedeutung des Gedenkens. Trotz ihres hohen Alters kamen viele der ehemaligen Deutschhauser, um an der Gedenkfeier teilzunehmen.
Unter den Gästen waren auch Vertreter der Stadt Lichtenfels, darunter Bürgermeister Andreas Hügerich, die stellvertretende Bürgermeisterin Sabine Rießner, der stellvertretende Landrat Helmut Fischer, die Kreisobfrau der Sudetendeutschen Landsmannschaft Heidi Engelhardt sowie Oberstudienrat a.D. Karl-Heinz Hößel. Die Banzberg-Musikanten untermalten die Feierstunde musikalisch.
Erinnerung an Flucht und Vertreibung wachhalten
In seinem Grußwort betonte Bürgermeister Hügerich die Bedeutung des Erinnerns an das Kriegsende vor 80 Jahren. Er mahnte, die Geschehnisse der Vergangenheit nicht in Vergessenheit geraten zu lassen. Er verwies auf die Flucht- und Vertreibungssituationen, die auch Lichtenfels geprägt haben, und unterstrich die Wichtigkeit, das Gedenken wachzuhalten. Seit 1978 gibt es eine Patenschaft der Stadt Lichtenfels für die Sudentendeutschen aus dem Örtchen Deutsch Hause (heute Huzová). Landrat Helmut Fischer skizzierte die Auswirkungen auf die Stadt und das Leben der Vertriebenen, die als Folge des verlorenen Weltkriegs in Lichtenfels eine neue Heimat fanden. Ein gemeinsames Mittagessen im Café Moritz rundete den Heimattag ab, bei dem viele Erinnerungen ausgetauscht wurden. Zum Abschluss ging Oberstudienrat Karl-Heinz Hößel in einem informativen Vortrag auf die Folgen des Zweiten Weltkriegs sowie die Ankunft und Integration der Vertriebenen in Lichtenfels ein.
Am Ende stand das Versprechen der Teilnehmenden, auch im nächsten Jahr wieder in Lichtenfels zusammenzukommen und das Gedenken an die alte Heimat Deutsch Hause fortzuführen. (red)
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