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Redwitz: FW-Kreisverband besucht Scerox in Redwitz: Ein Global Player mit Herz

Redwitz

FW-Kreisverband besucht Scerox in Redwitz: Ein Global Player mit Herz

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    Die Vertreter des FW-Kreisverbands beim Besuch der Firma Scerox Erodiertechnik (v. li.): Stefan Hofmann (FW Lichtenfels), Heinrich Kunzelmann (Kehlbachgrund), Rudi Panzer und Robert Thierauf (Lichtenfels), Hermann Stumpf (Geschäftsführer Scerox), Susanne Bock von Wülfingen (Burgkunstadt) und Georg Deuerling (Altenkunstadt).
    Die Vertreter des FW-Kreisverbands beim Besuch der Firma Scerox Erodiertechnik (v. li.): Stefan Hofmann (FW Lichtenfels), Heinrich Kunzelmann (Kehlbachgrund), Rudi Panzer und Robert Thierauf (Lichtenfels), Hermann Stumpf (Geschäftsführer Scerox), Susanne Bock von Wülfingen (Burgkunstadt) und Georg Deuerling (Altenkunstadt). Foto: Scerox

    Was für ein beeindruckendes Unternehmen mitten in Oberfranken: Kreisrat Georg Deuerling organisierte den Besuch der Freien Wähler Kreis Lichtenfels im Rahmen ihrer Vor-Ort-Termine bei scerox Erodiertechnik in Redwitz. Die Teilnehmergruppe um Vorsitzende Susanne Bock von Wülfingen und Kreis-Schatzmeister Heiner Kunzelmann zeigte sich beeindruckt von Innovationskraft, Internationalität und Investitionsbereitschaft des mittelständischen Unternehmens. Geschäftsführer Hermann Stumpf führte die Gruppe durch den hochmodernen Fertigungsbetrieb.

    Gegründet 2003 von Christian Stumpf als Ein-Mann-Unternehmen in Küps, hat sich scerox kontinuierlich weiterentwickelt. 2018 erfolgte der Umzug nach Redwitz, weil mehr Platz benötigt wurde. Damals zählte das Unternehmen 18 Mitarbeitende – heute sind es rund 120 Beschäftigte, darunter 24 Auszubildende, in einem hochautomatisierten Zweischichtbetrieb.

    Internationale Ausbildungsteams

    Besonders bemerkenswert: In Zeiten eines dramatischen Fachkräftemangels – speziell im Metallbereich – setzt scerox auf internationale Ausbildungsteams. Neben jungen Deutschen werden auch Vietnamesen, Marokkaner und Iraner zu Werkzeugmechanikern ausgebildet. „Wir investieren gezielt in unseren Nachwuchs. Die Grundausbildung dauert rund 1,5 Jahre, danach geht es in die Produktion“, so Stumpf. Ziel sei ein jährliches Wachstum um etwa fünf Fachkräfte.

    Trotz eines aktuellen massiven Einbruchs von rund 50  Prozent beim Auftragseingang, insbesondere durch die anhaltenden Herausforderungen in der Automobilindustrie, hält das Unternehmen konsequent an seiner Zukunftsstrategie fest: Statt zu kürzen, wird in Weiterbildung und Zertifizierung der Belegschaft investiert. Das Geschäftsmodell ruht längst auf mehreren Säulen: Neben dem Automobilbereich ist scerox auch in der Medizintechnik, Feinkeramik, Halbleitertechnik sowie der Luft- und Raumfahrt tätig. 

    Auch die Rüstungsindustrie gehört zum Kundenkreis – und das nicht erst seit dem Ukrainekrieg. „Wir liefern ausschließlich Highend-Komponenten – zu teuer für die Massenfertigung, aber unverzichtbar in Bereichen mit höchsten Qualitätsansprüchen“, erklärt Stumpf. Die Präzision, mit der bei scerox gearbeitet wird, ist außergewöhnlich: Toleranzen im Tausendstel-Millimeter-Bereich sind Standard – ein menschliches Haar wirkt im Vergleich dazu grob.

    In den nächsten Jahren plant das Unternehmen Investitionen in Millionenhöhe, insbesondere in automatisierte Fertigungslösungen und energieeffiziente Technologien. Der Energiebedarf ist enorm, aber auch hier geht scerox einen umweltbewussten Weg und betreibt eine eigene Photovoltaikanlage mit 500 kWp Leistung – sie deckt jedoch nur einen Teil des Gesamtbedarfs von über zwei Megawatt.

    Scerox sucht laufend qualifizierte Mitarbeitende und freut sich über Bewerbungen von interessierten und motivierten Menschen, die Teil dieses spannenden Weges sein möchten.

    Belastung durch Bürokratie

    Auf die Frage von Kreisrätin Susanne Bock von Wülfingen formulierte Geschäftsführer Hermann Stumpf auch einen Wunsch an die Politik: Weniger Bürokratie, insbesondere bei statistischen Abfragen. „Monatliche Auskünfte über Lieferziele, Kunden, Umsätze und Produktarten rauben einem familiengeführten Betrieb wie unserem viel wertvolle Zeit – zumal diese Daten intern oft nicht allen Mitarbeitenden zugänglich gemacht werden können und so der Chef selbst diese Tätigkeit übernehmen muss“, kritisierte er. „Die Daten liegen bereits vor – warum sprechen Behörden nicht stärker miteinander, statt alles doppelt und dreifach einzufordern?“ Seine Botschaft: Die Betriebe brauchen mehr Freiraum für Strategie, Innovation und Fachkräftesicherung – nicht mehr Verwaltungsarbeit.

    Zum Abschluss lud er zu einer liebevoll vorbereiteten Brotzeit ein – angerichtet von der Schwiegertochter, die auch zum Unternehmensteam gehört. „Scerox ist ein global Player mit Herz – und ein echtes Aushängeschild für unseren Landkreis“, so das Fazit von Stefan Hofmann. (red)

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