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Gaza-Krieg: Katholische Kirche in Gaza bei Angriff getroffen - drei Tote

Gaza-Krieg

Katholische Kirche in Gaza bei Angriff getroffen - drei Tote

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    Im Gazastreifen leben rund 1000 Christen. (Archivbild)
    Im Gazastreifen leben rund 1000 Christen. (Archivbild) Foto: Fatima Shbair/AP/dpa

    Bei israelischen Angriffen im Gazastreifen eine Kirche getroffen worden. Wie das lateinische Patriarchat in Jerusalem mitteilte, handelte es sich um die katholische Kirche der Heiligen Familie im Zentrum der Stadt Gaza. Drei Menschen seien getötet und neun weitere verletzt worden, hieß es in einer am späten Nachmittag veröffentlichten Mitteilung. Drei von ihnen seien schwer verletzt und in teils kritischem Zustand.

    Bei den Toten handelte es sich nach Angaben des Nachrichtenportals des Vatikans um den 60 Jahre alten Pförtner der Kirche und eine ältere Frau. Zu dem dritten, später verstorbenen, Opfer gab es zunächst keine Angaben. Der Pfarrer der Gemeinde erlitt demnach leichte Verletzungen.

    Israels Außenministerium teilte mit, die Umstände des Vorfalls seien noch unklar. «Israel äußert tiefes Bedauern über die Schäden an der Kirche der Heiligen Familie in der Stadt Gaza und über jegliche zivile Opfer», hieß es in einer Mitteilung der Behörde weiter. «Israel greift niemals Kirchen oder religiöse Stätten an.»

    Israels Armee erklärte, ihr seien die Berichte über Schäden an der Kirche sowie Opfer in der Gegend bekannt. Die Umstände des Vorfalls würden geprüft. Das israelische Militär unternehme «alle möglichen Anstrengungen», um Zivilisten zu schonen und Schäden an zivilen Gebäuden, darunter religiöse Einrichtungen, zu begrenzen. Die Armee bedaure jeglichen Schaden, hieß es in einer Stellungnahme weiter.

    Palästinensischen Angaben nach sollen in dem Gotteshaus rund 600 Vertriebene untergebracht gewesen sein. Im Gazastreifen leben rund 1.000 Christen, bei insgesamt mehr als zwei Millionen Einwohnern. In dem Küstenstreifen gibt es drei Kirchen, die Kirche der Heiligen Familie ist das einzig katholische Gotteshaus.

    Patriarchat verurteilt «Angriff auf heiligen Ort»

    In der Stellungnahme des Patriarchats hieß es, die Menschen hätten in der Kirche einen Schutzraum gefunden, in dem sie hofften, wenigstens mit dem Leben davonzukommen, nachdem der Krieg ihnen bereits ihre Häuser, ihre Besitztümer und ihre Würde genommen habe. Das Patriarchat verurteile «den Angriff auf unschuldige Zivilisten und einen heiligen Ort aufs Schärfste», hieß es weiter. Zudem forderte das Patriarchat: «Dieser schreckliche Krieg muss vollständig beendet werden – damit wir mit der langen Arbeit zur Wiederherstellung der Menschenwürde beginnen können.»

    Papst fordert Waffenstillstand im Gaza-Krieg

    Papst Leo XIV. forderte nach dem Vorfall erneut einen sofortigen Waffenstillstand. Das Oberhaupt der katholischen Kirche beklagte den Verlust von Menschenleben. In einem vom Vatikan veröffentlichten Beileidstelegramm mahnte das neue Oberhaupt von weltweit 1,4 Milliarden Katholiken zu «Dialog, Versöhnung und dauerhaftem Frieden».

    Meloni: «Die Angriffe sind inakzeptabel»

    Auch Italiens Ministerpräsidentin Giorgia Meloni äußerte sich zu dem Vorfall. «Die Angriffe gegen die Zivilbevölkerung, die Israel seit Monaten demonstriert, sind inakzeptabel», so Meloni. Israels Armee betont stets, sie gehe gegen die Hamas und andere Terrororganisationen vor und unternehme Maßnahmen, um die Zivilbevölkerung im Gazastreifen dabei zu schonen.

    Das lateinische Patriarchat in Jerusalem veröffentlichte ein Foto der Kirche, auf dem Schäden am Dach des Gotteshauses zu sehen sind.

    Aus medizinischen Kreisen im Gazastreifen hieß es, seit dem Morgen seien mindestens 32 Menschen bei israelischen Angriffen im gesamten Küstenstreifen ums Leben gekommen.

    Die Angaben ließen sich allesamt zunächst nicht unabhängig überprüfen.

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