Ratlosigkeit herrscht im Stadtrat darüber, was von Bund und Land als Ausgleich für den Truppenabzug in Aussicht steht. Mögliche Projekte hatten Cordula Kuhlmann und Matthias Endres als Konversionsmanager über mehrere Wochen sondiert. Jetzt präsentierten sie Vorschläge, wie sich Hammelburg aufwerten lässt. Im Zentrum dabei der Tourismus.
Auf den Tisch kam weitgehend Altbekanntes: Sanierung der alten Volksschule als Vereins- und Bürgerhaus, Gestaltungswettbewerb für den Viehmarkt, neues Duschgebäude für den Wohnmobilstellplatz, Modernisierung der Ausstellung im Stadtmuseum, Umzug der Tourist-Info aus dem Kellereischloss, Allianz mit dem Museum Terra Terrassica Euerdorf, Ausbau des alten Feuerwehrhauses in der Dalbergstraße zum Kulturtreff, und so weiter....
Zwischenschritte seien ein Runder Tisch, Nutzung des Vereinslebens für das Stadtmarketing, Herausarbeitung der familienfreundlichen Stadt oder Zimmerbuchungssystem über Smartphone-Apps. Als einziges militärisches Gebäude, welche zivil umgenutzt werden soll, komme das Jägercasino in Frage.
Verhalten reagierten die Stadtratsmitglieder: „Diese Themen beschäftigen uns schon länger“, fasste Bürgermeister Ernst Stross zusammen. Frage sei doch, wie man an eine höhere Förderung komme. Hauptmanko: Für alle Vorhaben brauche man einen Eigenanteil, um staatliche Förderung loszueisen.
Drastisch formulierte es Hans-Dieter Scherpf: „Kriegen wir was, oder babbeln wir bloß?“ Dieser harschen Einschätzung folgte zugleich seine Entschuldigung. Die Arbeit der Konversionsmanager habe er nicht schmälern wollen.
Den „Ideenwettbewerb auf zu vielen Ebenen“ kritisierte Reinhard Schaupp. Die Ebenen zählte zweiter Bürgermeister Reimar Glückler auf: „Städtebauliches und Ländliches Entwicklungskonzept, Frankens Saalestück, Burgenverbund...“. Hauptmanko: Keines der im Raum stehenden Projekte habe die Stadt in ihrer vierjährigen Finanzplanung. Infanteriemuseum und Herrichtung des Höflingshaus in Erinnerung an den Künstler vermisste Glückler komplett.
Sie könne nur Handlungsoptionen aufzeigen, wehrte sich Cordula Kuhlmann, aber keine Gelder anbieten. Ihre Aufgabe sei es, optimal auf der Klaviatur der Förderprogramme zu spielen.
Man habe sich bis zu 80-prozentige Zuschüsse versprochen, erinnerte Bürgermeister Stross. Immerhin: Verdoppelung jener 21 000 Euro stellte Kuhlmann in Aussicht, mit der die Stadt heuer die Ausstellung im Stadtmuseum modernisieren möchte. „Darüber haben wir noch nicht gesprochen“, bemängelte Annemarie Fell. Dritte Bürgermeisterin Elisabeth Wende vermisste Impulse für den Arbeitsmarkt. Dafür sei der Tourismus gut, so die Konversionsmanager.
Ihnen gab der Stadtrat mit auf den Weg, sich überregional für höhere Förderung finanzschwacher Gemeinden stark zu machen.
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