Grundsätzlich stellte sich die Entwicklung der Corona-Pandemie am Freitag im Landkreis eher ruhig dar. Es gab aber auch wieder einen Todesfall zu beklagen.
Der Rückgang der Inzidenz-Werte setzte sich erst einmal nicht fort. Der leichte Anstieg ist aber nicht als dramatisch zu bezeichnen. Das Gesundheitsamt errechnete eine Inzidenz von 101,7. Das Robert-Koch-Institut (RKI) und das Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) blieben mit dem von ihnen übereinstimmend ermittelten Wert von 95,9 jeweils unter der markanten Grenze 100.
15 neue Fälle
Weil am Freitag 15 neue Fälle registriert wurden und gleichzeitig 13 Menschen im Vergleich zum Vortag als genesen galten, stieg die Zahl der aktuell im Landkreis mit dem Corona-Virus infizierten Menschen leicht auf 166. Gut jeder Dritte davon lebt im Altlandkreis Bad Kissingen. 57 Infizierte ordnet das Gesundheitsamt dem Raum Hammelburg und 46 dem Raum Bad Brückenau zu.
Die Gesamtzahl der seit Beginn der Pandemie vor Ort bestätigten Corona-Fälle liegt mit den neuen Fällen jetzt bei 1946. Von den betroffenen Personen sind 1709 wieder gesundet. 230 Kontaktpersonen befinden sich zurzeit in Quarantäne. Stationär behandelt werden müssen momentan 29 Menschen.
Verstorbener lebte zuvor in Pflegeheim
Allerdings musste das Landratsamt am Freitag auch wieder den Tod einer Person melden, die im Zusammenhang mit einer Covid-19-Erkrankung gestorben ist. Nach Angaben der Kreisbehörde war die verstorbene Person über 80 Jahre alt und hatte mehrere Vorerkrankungen. Zuletzt lebte sie im Azurit Pflegezentrum Bad Bocklet.
Unter den Neuinfektionen waren am Freitag wieder einige in besonders sensiblen Einrichtungen. Wie das Landratsamt berichtete, wurden im Helios-St.-Elisabeth-Krankenhaus drei Personen aus der Mitarbeiterschaft positiv auf das Corona-Virus getestet. In der Bad Brückenauer Franz-von-Prümmer-Klinik war eine Person aus der Mitarbeiterschaft betroffen. Jeweils eine Infektion von Bewohnern meldet die Kreisbehörde zudem aus dem Caritas-Seniorenzentrum St. Gertrudis und aus dem Pflegezentrum Theresienstift in Bad Kissingen.
Großer Aufwand
Diese Woche habe das Landratsamt vor einer logistischen Herausforderung gestanden, heißt es in der Mitteilung vom Freitag weiter. Der Versand von insgesamt rund 18 000 FFP2-Masken an bedürftige Menschen im Landkreis sei keine leichte Aufgabe gewesen. Als bedürftig gelten, laut Kreisbheörde, Empfänger von Grundsicherungsleistungen, Obdachlose und Nutzer von Tafeln.
Die Masken mussten zunächst – zusammen mit einem Schreiben des Ministeriums – in insgesamt 3600 Briefumschläge gepackt werden. Fast ein Dutzend ehrenamtliche Helfer der Feuerwehren, darunter Kreisbrandrat Bruno Metz und Kreisbrandmeister Christian Neugebauer, hätten mit angepackt. So seien die Masken innerhalb von rund fünfeinhalb Stunden eingetütet gewesen.
Die Adressaufkleber mussten laut Landratsamt aus Datenschutzgründen extra aufgeklebt werden. Das erledigten Bedienstete des Landratsamts, die dafür jeden einzelnen Umschlag noch einmal in die Hand nehmen mussten. Am Ende schoben sie neun vollgepackte Rollbehälter über die Straße zur Post. Die FFP2-Masken werden den Bedürftigen in den nächsten Tagen zugestellt.
Impfungen gerieten ins Stocken
Wie berichtet sind in dieser Woche allerdings auch die Corona-Schutzimpfungen im Landkreis ins Stocken geraten. Wegen Impfstoffmangels habe man diese Woche keine einzige Erstimpfung vornehmen können. Lediglich Zweitimpfungen waren möglich. Darüber sei Landrat Thomas Bold „alles andere als glücklich“, heißt es in einem Schreiben des Landratsamtes.
Er wisse, dass sich viele Menschen so schnell wie möglich eine Impfung für sich oder ihre Angehörigen wünschten. Aber noch sei es nicht soweit, dass der Landkreis sagen könne: "Wir brauchen an einem bestimmten Tag eine bestimmte Anzahl an Impfdosen. Stattdessen müssen wir abwarten, welche Menge uns an welchem Termin zugeteilt wird.“ Der Landrat bittet daher weiter um Geduld, „auch wenn er wisse, dass das schwerfällt.
Lösung gesucht für Menschen, die daheim gepflegt werden
Eine wichtige Frage lautet auch: Wie können Menschen, die daheim gepflegt werden und damit nicht mobil sind, geimpft werden? „Diese Impfungen von Hausärzten durchführen zu lassen, ist aktuell leider nicht möglich – dafür ist der Impfstoff nicht geeignet“, zitiert die Kreisbehörde den Landrat. Da es für die Betroffenen sehr aufwändig und für einige sogar unmöglich sei, ins Impfzentrum zu kommen, diskutiere das Landratsamt aktuell intensiv, wie die Impfungen erfolgen können.
"Wir wollen möglich machen, dass diese Personen wohnortnah geimpft werden können“, erklärte Bold dazu. Die Gemeinden hätten bereits Bereitschaft signalisiert, bei der Registrierung der Pflegebedürftigen sowie bei der Organisation der Impfungen zu helfen. „Wir sind zuversichtlich, bald eine Lösung zu finden“, so der Landrat.
Informationsschreiben noch nicht zugestellt
Noch nicht zugestellt worden seien die Informationsschreiben für die über 80-Jährigen im Landkreis zu den Covid-19-Impfungen. Die Briefe werden nach Angaben des Landratsamtes zentral über die Anstalt für kommunale Datenverarbeitung in Bayern (AKDB) verschickt. Da alle Landkreise zur gleichen Zeit ihren Infobrief in Auftrag gegeben hätten, komme es dort nun zu Verzögerungen. Laut eigener Mitteilung arbeite die AKDB mit vollem Einsatz daran, dass die Briefe zeitnah an die Post übergeben werden können.
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