
Beharrlichkeit zahlt sich aus. Als vor 15 Jahren an die 20 landwirtschaftliche Erzeuger aus dem Landkreis Bad Kissingen den hiesigen Bauernmarktverein gründeten, da war das nichts besonderes. Bauernmärkte wurden damals vielfach ins Leben gerufen, auch in Unterfranken. Heute sind Bauernmärkte, so wie sie der Bauernmarktverein nach wie vor in Bad Kissingen und Hammelburg veranstaltet, selten. Als der Verein am Samstag in Bad Kissingen sein 15-Jähriges feierte, sagte Johann Giglhuber vom Landwirtschaftsamt, der Bauernmarktverein im Landkreis Bad Kissingen sei der einzige weit und breit, der sich gehalten habe.
Keine goldene Nase zu verdienen
Natürlich hat es in den 15 Jahren des Bestehens Änderungen gegeben. Im Verein, der auch heute um die 20 Mitglieder habe, zeigten sich immer wieder mal neue Gesichter, berichtete Kassier Claus Schmitt. Dennoch sei ein großer Kern stets gleich geblieben. Zwölf bis 13 Betriebe seien von Anfang an dabei.
Das Produktspektrum des heute von Rainer Alles als Vorsitzendem geführten Vereins sei nach wie vor recht vielfältig. Geflügelprodukte, Käse aus Kuhmilch, Obst aus der Region, Brot, Honigprodukte, Trockenfrüchte, Getreideprodukte, Lammprodukte und Schafwolle, Nudeln und Eier, Wein, Fische oder Bio-Wurst gehörten ebenso dazu wie Gemüse und Brennereiprodukte – natürlich alles aus der Region.
Eine goldene Nase verdienen könne man sich auf dem jeweils am ersten Samstag im Monat in Hammelburg und am dritten Samstag im Monat in Bad Kissingen veranstalteten Bauernmarkt nicht, sagt Schmitt. Die Anbieter müssten immer wieder um ihre Kunden kämpfen. Und die Bindung zwischen Produzenten und Kunden müsse besonders eng sein. Schließlich finde der Markt pro Stadt nur einmal alle vier Wochen statt.
Vor diesem Hintergrund sei besonders wichtig, den Bauernmarkt für Kontakte zu nutzen, die man dann durch Verkauf direkt vom Hof weiter pflegen kann. Auch sein Bauernladen in Reichenbach sei da wichtig. so Schmitt. Aber auch da gelte: Von den vielen einst gegründeten existieren nur noch zwei.
Kurze Wege zum Verbraucher
Die örtliche Politik würdigte die Beharrlichkeit des Bauernmarktvereins am Samstag durch Anwesenheit. Bundestagsabgeordneter Eduard Lintner, Landtagsabgeordneter Robert Kiesel, Bezirksrätin Karin Renner, Stellvertretender Landrat Walter Gutmann und Kissingens Dritte Bürgermeisterin Johanna Keul unterstrichen die Bedeutung der kurzen Wege zwischen heimischen Produkten und heimischen Konsumenten.
Den nächsten Termin können sie sich wahrscheinlich vorsorglich schon mal freihalten. Der Bauernmarktverein werde auf jeden Fall weitermachen, sagte Schmitt. Bei so viel Beharrlichkeit kommt es in ein paar Jahren zwangsläufig wieder zu einem kleinen Jubiläum.
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