Icon Menü
Icon Schließen schliessen
Startseite
Icon Pfeil nach unten
Bad Kissingen
Icon Pfeil nach unten
Bad Brückenau
Icon Pfeil nach unten

LANGENLEITEN: Geschnitzte Passion des Günter Metz

LANGENLEITEN

Geschnitzte Passion des Günter Metz

    • |
    • |
    Prüfender Blick: Günter Metz begutachtet die Figuren seiner Fastenkrippe.
    Prüfender Blick: Günter Metz begutachtet die Figuren seiner Fastenkrippe. Foto: Foto: Thomas Pfeuffer

    Der Blick von Jesus ist tieftraurig, die Lippen sind zusammengepresst, aus vielen Wunden läuft Blut über den Körper, ein Häscher mit miesem Gesichtsausdruck nähert sich ihm mit der Dornenkrone, während ein zweiter bereitsteht, sie ihm mit einem Stock auf den Kopf zu drücken.

    Wer die Werkstatt von Günter Metz in Langenleiten betritt, dem fällt das neueste Werk des bekannten Rhöner Holzschnitzers sofort ins Auge. Auf einer 1,40 Meter breiten und 1,20 Meter tiefen Platte hat er eine 1,20 Meter hohe Fastenkrippe geschnitzt – ein Unikat. Dabei ist es aber nicht die Größe des Kunstwerks, sondern die eindrucksvolle Darstellung vom Leiden und Sterben Christi, die den Besucher schnell in ihren Bann zieht.

    Fastenkrippen sind in der Region unüblich, so Metz. So ist es für den inzwischen 72-jährigen Holzbildhauer die erste derartige Arbeit, die er in mehreren Etappen in etwa einem Jahr geschaffen hat. Und er wirkt sehr zufrieden mit seinem Werk. Der Auftrag für die Fastenkrippe kam von einem Sammler aus der hessischen Rhön. In enger Abstimmung mit ihm entwickelte Metz das Konzept, das er nun umgesetzt hat. Analog zu den fünf Geheimnissen des schmerzhaften Rosenkranzes hat er fünf Stationen bis zum Kreuzestod Jesu' schnitzerisch dargestellt.

    „Jesus, der für uns Blut geschwitzt hat“ gibt das Geschehen am Ölbergszene wieder. Dabei sind nur zwei jeweils etwa 27 Zentimeter hohe Figuren dargestellt, während in den anderen Bildern jeweils drei Metz'sche Schnitzwerke zu sehen sind.

    Die Szene „Jesus, der für uns gegeißelt worden ist“ zeigt den an eine Säule gebundenen Jesus – die Lieblingsfigur von Günter Metz – während er von zwei finsteren Gestalten misshandelt wird. An diesen Peinigern wird eine Besonderheit der Schnitzkunst von Metz besonders deutlich. Er fertig seine Figuren, nicht nur in diesem Fall sind sie aus Lindenholz, aus einem Stück.

    Das dritte Rosenkranzgeheimnis, „Jesus, der für uns mit Dornen gekrönt worden ist“, zeigt Jesus, dem gerade die Dornenkrone aufgesetzt wird. Hier wie auch bei den anderen Darstellungen sind die Figuren eigene Entwürfe, betont Günter Metz. Lediglich für die Darstellung von Maria und Johannes hat er klassische Vorlagen verwendet.

    Bei der vierten Station, „Jesus, der für uns das schwere Kreuz getragen hat“, ist der unter der Last des Kreuzes am Boden kniende Jesus vor einem jetzt verdorrten Busch zu sehen. Den Höhepunkt der Fastenkrippe bildet die Darstellung des Gekreuzigten mit Maria und Johannes an seiner Seite an der Schädelstätte. Die Szene der sich am düsteren Himmel verdunkelnden Sonne hat, Anna Metz, die Frau des Holzbildhauers gemalt. Das gilt auch für die gesamte Fastenkrippe und die 14 Figuren. Dabei hat sie die ihr eigene Lasiertechnik angewendet. In der Mitte der Fastenkrippe schließlich führt eine Treppe zu einer direkt unter dem Kreuz befindlichen Türe. Dieser Weg zur Kreuzigung, so Günter Metz, symbolisiert den Lebensweg mit dem Tor zum ewigen Leben als Ziel.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden