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KOTHEN: Rhönperle hat einen neuen Besitzer

KOTHEN

Rhönperle hat einen neuen Besitzer

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    Ist verkauft: Ralf Vogt aus dem nordrhein-westfälischen Greven hat den Campingplatz Rhönperle in Kothen gekauft.
    Ist verkauft: Ralf Vogt aus dem nordrhein-westfälischen Greven hat den Campingplatz Rhönperle in Kothen gekauft. Foto: Foto: Petra Heurich

    Der Zeltplatz Rhönperle samt Wohn- und Geschäftsgebäude sowie Spielplatz ist verkauft. Erworben hat ihn Ralf Vogt aus Greven bei Münster (Nordrhein-Westfalen). Damit ist nun auch der Termin für die zweite Runde der Zwangsversteigerung am 24. Oktober in Schweinfurt geplatzt.

    „Der Termin für dieses Objekt wurde vorzeitig aufgehoben. Ob es zu einem erneuten Termin kommen wird, kann nicht vorausgesagt werden“, heißt es auf einem Zwangsversteigerungs-Portal im Internet.

    Es wird keinen neuen Termin beim Amtsgericht Schweinfurt geben, denn der Kauf ist bereits vollzogen. Die Gemeinde als einer der Hauptgläubiger ist in Kenntnis gesetzt.

    Insolvenzverwalter Frank Hanselmann aus Würzburg darf über den Kaufpreis nichts genaues sagen: „Wir haben aber einen der Situation angemessenen erzielt.“

    Der Verkehrswert des Anwesens war per Gutachten auf 550 000 Euro festgelegt – 380 000 Euro für den Campingplatz mit See, 120 000 Euro für das Haus mit geschlossenem Dorfladen Herch im Erdgeschoss und 50 000 Euro für die Freifläche am Campingplatz, auf der der Spielplatz steht.

    In der ersten Versteigerungsrunde im Mai hätte das Gesamtpaket für mindestens fünf Zehntel des Verkehrswerts – also 275 000 Euro – weggehen können. Es fand sich aber zu diesen Bedingungen kein Käufer.

    Der jetzige Kaufpreis dürfte nicht zu weit von den genannten 275 000 Euro liegen. Offensichtlich entspricht er den Vorstellungen der Gläubigerbanken: „Es war kein Schnäppchen“, sagt Hanselmann.

    Laut dem Insolvenzverwalter hat es immer wieder mal Interessenten für den Zeltplatz Rhönperle gegeben. Ernsthaft verhandelt wurde am Schluss nur mit zweien.

    Markus Jahn war nicht unter ihnen. Der Neffe der am 1. Januar verstorbenen Betreiberin Gudrun Hain war schnell aus dem Rennen: „Beim Preis konnte ich nicht mehr mitbieten. Zumal die nun fälligen Instandhaltungskosten beträchtlich sind.“

    Der Soldat hatte in der ersten Versteigerungsrunde 30 000 Euro geboten – zu wenig, um über die Fünf-Zehntel-Grenze zu kommen. Jahn hoffte darauf, die Rhönperle in der zweiten Runde am 24. Oktober für einen Schnäppchenpreis zu erwerben. Dort wären die beim ersten Termin noch gültigen gesetzlichen Versteigerungsgrenzen wie die Fünf-Zehntel-Regel gefallen.

    Dass aus dem Kauf des Zeltplatzes nichts wurde, ficht Jahn nicht besonders an. Er kann bei der Bundeswehr verlängern: „Aber es ist schon traurig, dass das Gelände nicht mehr im Familienbesitz ist.“

    Rudolf Herch hatte einst die Camping- und Bewirtungstradition am Kothener Schmelzhof begründet. Neben Tankstelle und Laden errichtete er unter dem Namen „Rhönperle“ den Zeltplatz mit Badesee und die benachbarte Gaststätte mit Pension. Er starb 1976 und hinterließ das Erbe seinen Nichten, den Schwestern Ingrid und Gudrun.

    Ingrid übernahm den Gast- und Pensionsbetrieb, Gudrun den Campingplatz und ließ das Wohn- und Geschäftshaus errichten. Ihr Betrieb ging 2006 in Insolvenz, weswegen die Zwangsversteigerung angesetzt wurde.

    Markus Jahn hat den neuen Besitzer schon kennengelernt: „Er hat einen guten Eindruck gemacht.“ Was Ralf Vogt mit der Rhönperle vorhat, konnte die Main-Post bisher nicht herausfinden.

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