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UNTERLEICHTERSBACH: Richard Kleinhenz regt Hausmacherkooperation an

UNTERLEICHTERSBACH

Richard Kleinhenz regt Hausmacherkooperation an

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    Hausmacherkooperation: Richard Kleinhenz von der Landmetzgerei aus Unterleichtersbach initiierte eine neue Hausmacherkooperation im Bereich Schweinefleisch. Dafür gab's das Qualitätssiegel Rhön von Barbara Vay, Geschäftsführerin der Dachmarke Rhön.
    Hausmacherkooperation: Richard Kleinhenz von der Landmetzgerei aus Unterleichtersbach initiierte eine neue Hausmacherkooperation im Bereich Schweinefleisch. Dafür gab's das Qualitätssiegel Rhön von Barbara Vay, Geschäftsführerin der Dachmarke Rhön. Foto: Foto: Carsten Kallenbach

    (kal/mm) In der bayerischen Rhön gibt es schon seit einiger Zeit eine Hausmacherkooperation im Bereich Schweinefleisch, an der sich Landwirte, Metzger und zwei Schlachthöfe beteiligen. Richard Kleinhenz aus Unterleichtersbach sorgte dafür, dass dieses Erfolgsmodell der Dachmarke Rhön nun auch auf Hessen übertragen wurde.

    Die Hausmacherkooperation garantiere dem Verbraucher ein rückverfolgbares System von der Geburt des Schweines auf dem Bauernhof bis zur fertigen Wurst, so die Dachmarke in einer Pressemitteilung. Sie verfolge das Ziel, dem Kunden regionale Produkte von hoher Qualität anbieten zu können. Die Schweine würden in der Region gemästet, in einem nahen Schlachthof geschlachtet und schließlich von Metzgereien der Region verarbeitet.

    Die Idee zur Gründung der Hausmacherkooperation ging von Metzgermeister Richard Kleinhenz aus. Der Chef der Landmetzgerei Kleinhenz in Unterleichtersbach zeigte Interesse an der Hausmacherkooperation in der bayerischen Rhön, hat jedoch langjährige Lieferbeziehungen mit dem Schlachthof in Fulda.

    „Die wollte ich nicht aufgeben, weil das eine gewachsene Partnerschaft auf der Basis von Vertrauen ist“, sagt Kleinhenz. In Gesprächen mit seinem Eiterfelder Metzgerkollegen, Landwirt Wolfram Reinhardt und Erich Heil von der Landwirtschaftlichen Vieh- und Fleischvermarktung gelang es schließlich, eine zweite Hausmacherkooperation nach dem Vorbild der in Bayern schon bestehenden aufzubauen.

    Jetzt wurden die vier Partner offiziell von der Dachmarke Rhön und Fuldas Landrat Bernd Woide, Vorstandsmitglied des Trägervereins der Dachmarke, mit dem Qualitätssiegel Rhön ausgezeichnet.

    „Mit dieser neuen Hausmacherkooperation können wir als Dachmarke Rhön dem Verbraucher zeigen, dass er bei seinem Einkauf eine Wahl hat – nämlich mit regionalen Produkten, die ihm ein Stück mehr Sicherheit geben“, betonte die Geschäftsführerin der Dachmarke, Barbara Vay.

    Das Siegel der Dachmarke Rhön, mit denen Produkte gekennzeichnet werden, soll für die Kunden dabei eine Entscheidungshilfe sein. Die neue Hausmacherkooperation im Bereich Schweinefleisch bilde einen geschlossenen regionalen Kreislauf vom Landwirt über den Schlachtbetrieb bis hin zum Metzger.

    Der landwirtschaftliche Betrieb Reinhardt ist ein Familienunternehmen mit rund 2500 Mastplätzen für Schweine. Rund 120 Hektar Ackerland werden bewirtschaftet, um dort einen möglichst großen Anteil an hofeigenem Futter für die Schweine zu erzeugen. Weil der Betrieb eigene Zuchtsauen besitzt, wachsen alle Ferkel von Geburt an in der Rhön auf.

    Die Landwirtschaftliche Vieh- und Fleischvermarktung Fulda-Hünfeld ist eine Genossenschaft mit zurzeit 700 Mitgliedern in der Region Rhön und Vogelsberg. Alle Tiere werden in Fulda geschlachtet. „Wir können jetzt ein Markenfleisch anbieten, das den besonderen Kriterien der Dachmarke Rhön gerecht wird“, zeigte sich Erich Heil optimistisch.

    Johannes Richter von der Metzgerei Meissmer hob hervor, dass sich die vier Betriebe, die die neue Hausmacherkooperation gegründet haben, sehr vertraut sind. „Es gibt hier vor Ort eine sehr gute Produktqualität, und davon werden unsere Kunden profitieren.“

    Richard Kleinhenz sagte, dass vor allem die Fütterung der Tiere zu einem sicheren Erzeugnis beitrage. „Nach den Kriterien der Dachmarke Rhön müssen mindestens 50 Prozent des Futters – hauptsächlich Getreide – auf dem eigenen Hof hergestellt werden“, erklärte der Metzgermeister. Insgesamt müssen mindestens 80 Prozent des Futters aus der Region stammen.

    Denn die industrielle Futtermittelherstellung sorgt immer wieder für Skandale, und damit für Verunsicherung beim Verbraucher, zuletzt durch den Dioxinskandal. „Uns als Dachmarke ist es wichtig, aus der Region für die Region zu produzieren“, unterstrich Bernd Woide. Die Anonymität bei der Herkunft der Futtermittel habe den Dioxinskandal ermöglicht.

    „Dort, wo so etwas passiert, kennen sich die Beteiligten nicht. Hier bei uns haben die Mitglieder der Hausmacherkooperation aber ein persönliches Verhältnis. Das schafft eine höhere Transparenz und sorgt für mehr Sicherheit“, sagte Woide. Wichtig sei auch das ausgewogene Verhältnis von Mastplätzen und Futteranbauflächen. Er hob auch die Initiative der Dachmarkenbetriebe hervor, die von sich aus Ideen entwickeln.

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