Letztlich ohne jeglichen Widerstand der Bevölkerung wurde in den zurückliegenden Wochen der neue Mobilfunkmast der Deutschen Telekom für Oberbach errichtet. Jahrelang hatte dieses Thema die Gemüter in Oberbach erhitzt. Es hatte sich einstmals sogar eine Bürgerinitiative gebildet, die in Sachen Standortwahl alternative Lösungen gefordert hatte, um eine eventuelle gesundheitliche Belastung der Bevölkerung zu minimieren.
Rechtsstreit drohte
Als nach vielen Jahren Stillstand ein größerer Rechtsstreit drohte, zog die Bürgerinitiative ihren Widerstand zurück und machte den Weg frei für einen neuen Mobilfunkmast bei Oberbach, der in diesem Jahr gebaut wurde.
Bereits im Jahr 2004 hatte der Gemeinderat über einen neuen Mobilfunkmast in der Nähe von Oberbach diskutiert. Doch der damalige Standort wurde nach heftigen Bürgerprotesten und einer Unterschriftensammlung besorgter Bürger wieder verworfen. Die Diskussion rund um die mangelhafte Mobilfunkversorgung in Oberbach kam allerdings nie zum Erliegen.
Das kleine Rhöndorf am Fuße des Lösershags wirkte in dieser Frage phasenweise wie innerlich zerrissen. Auch in Notfällen hatte die unzureichend Netzabdeckung mehrfach für große Probleme bei der Alarmierung der Rettungsdienste gesorgt. Erst im Mai 2017 machte der Wildfleckener Gemeinderat mit einem Votum für einen neuen Mobilfunkmast Nägel mit Köpfen.
Ein Mast, zwei Nutzer
Nun liegt dem Wildfleckener Gemeinderat eine weitere Anfrage von der Vodafone Mobilfunk GmbH zur Errichtung einer neuen Mobilfunksendeanlage bei Oberbach vor. Bürgermeister Gerd Kleinhenz (PWW) plädierte dafür, dass Vodafone den jetzt bestehenden Funkturm der Deutschen Telekom ebenfalls nutzen soll. Dies sei an vielen Standorten gängige Praxis. "Wir wollen verhindern, dass ein weiterer Turm gebaut werden muss", so Kleinhenz.
Der bereits errichtete Funkturm oberhalb der Umgehungsstraße ist allerdings immer noch nicht in Betrieb. Nach Auskunft der Deutschen Telekom gebe es aktuell erhebliche Engpässe bei der Glasfaserversorgung, erläuterte Bürgermeister Kleinhenz. Aufgrund dieser Engpässe könnte sich die Inbetriebnahme im ungünstigsten Fall noch bis zum Ende dieses Jahres hinziehen, so der Rathauschef. "Wir haben uns natürlich bei der Deutschen Telekom dafür ausgesprochen, dass der Mobilfunkmast so schnell wie möglich in Betrieb geht", sagte Kleinhenz.
Netz extrem lückenhaft
Das Thema Mobilfunk in Oberbach beschäftigt die Wildfleckener Kommunalpolitiker bereits seit weitaus mehr als 15 Jahren. Das Mobilfunknetz in Oberbach ist so extrem lückenhaft, dass in vielen Bereichen des Rhöndorfes überhaupt keine Telefonate mit dem Handy möglich sind. Auch eine Datenübertragung über mobile Geräte ist weitgehend zum Scheitern verurteilt.
Dass nach der Deutschen Telekom auch Vodafone Mobilfunk sein Interesse an einer Mobilfunkversorgung für Oberbach zeigen würde, war den Kommunalpolitikern bei ihrem Votum für einen neuen Mast bereits klar. In den allermeisten Fällen nutzen mehrere Mobilfunkbetreiber gemeinsam einen Mast, was über Nutzungsverträge geregelt werden kann. Daher hatten die Räte keine Einwände gegen das Vorhaben von Vodafone , solange kein weiterer Funkturm gebaut werden muss.
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