Ungefähr 30 Jahre ist er mittlerweile alt: der Spielhof des St. Josef Kindergartens in Wildflecken . Das Holz der Spielgeräte ist teilweise morsch, dringend müsste auch einmal wieder Erde aufgeschüttet werden - zumindest an den Ecken, wo bereits der Beton durch den Boden zu sehen ist -, kleinere Steinmauern sollen errichtet werden, um Erdrutsche abzuhalten. Doch dafür ist kein Geld da, erklärt die Leiterin Susanne Raab.
Träger des Kindergartens ist die katholische Kirchenstiftung, unterstützt von der Gemeinde, die die Kita mitverwaltet. Gemeinsam werden Entscheidungen über eventuelle Sanierungsmaßnahmen getroffen, die in diesem Fall jedoch nicht gut für den Kindergarten ausfielen: Die Gemeinde würde gerne helfen, was jedoch die aktuelle Haushaltslage nicht zuließe, so Bürgermeister Gerd Kleinhenz . Unter anderem sei auch gerade erst die Schule in Wildflecken für ungefähr 7,5 Millionen Euro renoviert worden. Deswegen stünde kein Geld für eine weitere Sanierung zur Verfügung, die auch nicht gerade billig werden würde: Etwa 370 000 Euro wären laut Schätzung eines Architekten für eine Komplettsanierung nötig. Auch von der Kirche gibt es kein Geld und etwaige Fördergelder sind für An- oder Umbauten gedacht und nicht für die Umgestaltung eines einzelnen Spielhofes.
Also schwenkt das Kindergartenteam um. Lediglich von einer Teilsanierung ist jetzt noch die Rede. Die Kindergartenleiterin wäre schon über Geld für ein paar neue Spielgeräte froh, wie etwa einen Kletterturm oder eine gepflasterte Sitzecke mit einigen Baumstämmen als Sitzmöglichkeit, die bereits von der Gemeinde zugesichert wurden. Doch auch das funktioniert nicht ohne Hilfe.
Tatkräftig unterstützt wird der Kindergarten vom Bauhof, der schon seit Jahren von Sicherheitsbeauftragten beanstandete Mängel notdürftig ausbessert und auch in diesem Fall seine kostenfreie Hilfe zugesichert hat. Die benötigten Materialien kann die Gemeinde aber nicht einfach verschenken. Deswegen ist der Kindergarten auf Spenden von Firmen und Privatpersonen angewiesen. Ein Spender war beispielsweise Sebastian Wirth vom örtlichen Autohaus, der 2019 auf die Weihnachtspost an seine Kunden verzichtet und stattdessen 500 Euro an den Kindergarten gespendet hat.
Doch auch einige andere, wie etwa der Röhnklub, sind bereits seinem Beispiel gefolgt.
Seit März hat der Elternbeirat dann noch eine Spendenaktion in Kooperation mit dem Rewe Wildflecken ins Leben gerufen, bei der die Kunden ihren Pfandbon für die abgegebenen Flaschen in eine Spendenbox werfen und so den Betrag der Kita spenden können.
Insgesamt sind bis jetzt etwa 1200 Euro zusammengekommen, doch das ist noch immer viel zu wenig. Susanne Raab hofft, dass auch andere Firmen auf das Problem aufmerksam und mitziehen werden. Doch auch auf die Mithilfe von Eltern und Großeltern ist die Kita angewiesen - jede helfende Hand wird benötigt.
Immerhin: Kirchenverwaltung und Gemeinde sponserten bereits ein Wippauto und neue Reckstangen, die demnächst installiert werden. Und mit genug Unterstützung ist es auch bis zum gewünschten Kletterturm nicht mehr so weit.
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