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WÜRZBURG: Würzburg im Guido-Fieber

WÜRZBURG

Würzburg im Guido-Fieber

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    Drei der fünf Kandidatinnen der Würzburg-"Shopping Queen"-Episode: Samina Zierhut, Silke Klein, Jasmin Pfeifer (von links nach rechts).
    Drei der fünf Kandidatinnen der Würzburg-"Shopping Queen"-Episode: Samina Zierhut, Silke Klein, Jasmin Pfeifer (von links nach rechts). Foto: Zierhut

    Nun wurde die Sendung auch in Würzburg gedreht. Eine Woche war das TV-Team samt auffälligem pinkfarbenem „Shopping Queen“-Bus in der Stadt unterwegs – an Bord: die fünf Kandidatinnen. Drei von ihnen hatten Lust, nach Ende der Dreharbeiten über ihre Erfahrungen zu sprechen.

    Nachmittags in einem Würzburger Café: Zum Gespräch mit der Main-Post kommen drei völlige unterschiedliche Frauen, die eines verbindet: der Wunsch, Guido Maria Kretschmer zu treffen und von ihm ein Urteil zum eigenen Stil zu bekommen. Die drei haben ihr Ziel erreicht: Unter Hunderten von Bewerberinnen wurden sie als Teilnehmerinnen für die Würzburg-Ausgabe von „Shopping Queen“ ausgewählt.

    Silke Klein ist 46, sie arbeitet in der Gastronomie und sagt: „Guido zu treffen war das Wichtigste – darum ging es, als ich mich für die Sendung beworben habe.“ Jasmin Pfeifer, 31, Historikerin und Fremdenführerin, schließt sich an: „Die Kritik von Guido war mir wichtig.“ Und auch Samina Zierhut, 27, Förderlehrerin, schwärmt: „Ich war hin und weg, als ich Guido treffen durfte.“

    Liebesbriefe von Sechsjährigen

    Das enorme öffentliche Interesse an Kretschmers Person färbt auch auf die Sendung und die Kandidatinnen ab. Zierhut erzählt, dass sie bereits in der Stadt angesprochen wurde: „Leute wollten Autogramme und Fotos mit mir.“ Und das, obwohl die Sendung noch nicht ausgestrahlt wurde und Vox die Namen der fünf Frauen während der Drehwoche geheim zu halten versuchte. „Wir sind hier in der Provinz“, urteilt Klein trocken. „Ich habe schon mit Reaktionen gerechnet – nach der Sendung!“

    Pfeifer fand an der Windschutzscheibe ihres Autos an Kretschmer adressierte Liebesbriefe. Die Absenderinnen: sechsjährige Mädchen, die sich von ihrem Idol Folgendes wünschen: „Guido, ich will Shopping Queen von der ganzen Welt werden!“ Auch mit den unschönen Seiten ihrer plötzlichen Bekanntheit mussten sich die Frauen bereits auseinandersetzen. In den sozialen Netzwerken wurden Fotos von den Dreharbeiten verbreitet, die zum Teil gehässig kommentiert wurden: „Es gab persönliche Beleidigungen, das finde ich schade“, sagt Pfeifer.

    Sie versucht, das Ganze als Spiel zu sehen, ist aber im Hinblick auf die eigentliche Sendung schon etwas unruhig. Da die Kandidatinnen die Endversion erst bei der Ausstrahlung (voraussichtlich ab Mitte Juni) sehen werden, kennen sie weder den genauen Punktestand ihrer Bewertungen, noch die Art und Weise, wie sie von der „Shopping Queen“-Redaktion dargestellt werden. „Ich reise unheimlich gern und habe viele Souvenirs wie indische Statuen in meiner Wohnung“, erzählt Pfeifer. „Den Stempel „spiritueller Freak“ möchte sie deswegen aber nicht aufgedrückt bekommen. Auch Zierhut hat insbesondere im Hinblick auf ihre Lehrer-Kollegen und Schüler den Wunsch, authentisch und nett rüberzukommen – und „nicht als eingebildete Zicke.“

    Pfeifer bedauert, dass sie während der Dreharbeiten nicht so authentisch sein konnte, wie sie wollte: „Wenn man etwas nicht mitmachen will, steht man schnell als Spielverderber da.“ Die Sendung sei nicht inszeniert, das Vox-Team habe es aber verstanden, die Kandidatinnen zu steuern. Suggestivfragen, darin sind sich die drei Frauen einig, habe es immer wieder gegeben: „Uns wurden nie Worte in den Mund gelegt, aber Fragen wie 'Findest Du nicht, dass …' kamen schon vor“, so Pfeifer.

    Zu Beginn der Woche lernten sich die fünf Frauen in ihrer Wohnung kennen – und durften sich direkt danach durch den Kleiderschrank der 31-Jährigen wühlen, um eventuelle modische Fehltritte aufzudecken. Pfeifer, die währenddessen in verschiedenen, ihr vorgegeben Geschäften ein Outfit passend zum Wochen-Motto „So rockt der Sommer! – Finde den perfekten Festival-Look!“ zusammenstellte, blieb entspannt: „In meinem Schrank sind Kleider, die ich anziehe, die sieht doch eh jeder.“

    Bocksbeutel für Guido

    Belastender als Einblicke in ihre Privatsphäre fand sie die langen Drehtage. „Oft waren wir von neun bis 22 Uhr unterwegs, danach bin ich nur noch ins Bett gefallen.“ Auch die vier Stunden Shopping-Zeit seien knapp bemessen: „Das An- und Abstecken der Mikros beim Umziehen, die Fahrten zu den Geschäften, das alles kostet Zeit“, erklärt Pfeifer. Schlechte Stimmung habe es aber kaum gegeben: „Man wächst zu einer kleinen Familie zusammen“, sagt Pfeifer. „Wenn es Gezicke gab, dann wegen Stress und nie bösartig.“

    Die Interpretation des Mottos ließ den Kandidatinnen viel Spielraum: Da sie sich jeweils ein konkretes Festival aussuchen und den dafür passenden Look kreieren sollten, fielen die Outfits bei einer Auswahl vom Würzburger „Umsonst & Draußen“ bis hin zum Coachella-Festival in Kalifornien ganz unterschiedlich aus.

    Ob neben dem U&D-Festival auch Würzburg als Stadt in der Sendung eine Rolle spielt, wird sich zeigen. Die Kandidatinnen haben sich als Botschafterinnen der Region versucht und Kretschmer, der die Domstadt bisher wohl nur von einem kurzen Zwischenstopp kennt, zum Abschluss-Dreh in Berlin einen Bocksbeutel mitgebracht.

    Auch wenn das Zusammentreffen der Kandidatinnen mit Kretschmer nur eine knappe Viertelstunde dauerte – einen bleibenden Eindruck hat er trotzdem hinterlassen. Und so endet das Gespräch mit drei völlig unterschiedlichen Frauen in einem Würzburger Café so, wie es begonnen hat – mit Schwärmereien über ein Medienphänomen: Guido.

    "Shopping Queen" - Konzept der Sendung:

    Fünf Kandidatinnen stellen sich für 500 Euro innerhalb von vier Stunden ein komplettes Outfit zu einem vorgegebenen Motto zusammen. Die Konkurrentinnen vergeben Punkte für das gewählte Outfit; am Ende der Woche bewertet auch Designer Guido Maria Kretschmer die Kombinationen. Aus den beiden Punkteständen wird die Wochensiegerin gekürt, die 1000 Euro gewinnt.

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