
Ist es die gesunde Ernährung mit Produkten aus dem eigenen Garten oder die damit verbundene, teils harte Arbeit, die für Hedwig Weis das Elixier für ein langes Leben ist? Am Freitag feierte die Seniorin in Wohnau bei geistiger Frische ihren 90. Geburtstag und blickte dankbar auf ihr Lebenswerk zurück. Zum Ehrentag gratulierten unter anderem stellvertretender Landrat Oskar Ebert, Knetzgaus Bürgermeister Stefan Paulus und Gemeindereferentin Ilse Waldenmeier.
In Oberschwappach geboren
Hedwig Weis, geborene Stahl, kam am 8. November 1929 im heutigen Knetzgauer Gemeindeteil Oberschwappach zur Welt. In der elterlichen Landwirtschaft wuchs sie mit einer Schwester und dem bereits verstorbenen Bruder auf. Sie kannte von klein auf das damit verbundene schwere Arbeiten. Der Vater war ein selbstständig tätiger Fliesenleger und Kunststeinhersteller. Die Jubilarin kann sich noch gut an die Zeit erinnern, als sie im väterlichen Betrieb mithalf: „Mit einem Kuhgespann haben wir den Kies von Theres nach Oberschwappach gebracht, damit er weiter verarbeitet werden konnte“. Im Jahre 1954 heiratete Hedwig Weis ihren Ehemann Erwin. Die Ehe blieb kinderlos. Nach der Hochzeit zog Hedwig Weis nach Wohnau und verschrieb sich mit Leib und Seele dem Leben als Landfrau. Gemeinsam mit ihrem Ehemann arbeitete sie in der von den Schwiegereltern übernommenen Landwirtschaft viel mit. „Es gab immer viel Arbeit und nie Urlaub“, erinnert sich die Jubilarin. Es waren schwere Zeiten, vor allem während der Kriegsjahre. „Ich habe lieber viel gearbeitet, als dass ich noch mal einen Krieg mit erleben müsste“, erzählt die Jubilarin.
Chefin der Milchsammelstelle
Doch es gab auch schöne Zeiten, auf die die Jubilarin dankbar zurückblickt. Bis vor 20 Jahren hat sie noch den eigenen Weinberg in Wohnau betrieben. Außerdem lag lange Jahre die Milchsammelstelle von Wohnau in ihrer Obhut. Als Ausgleich für die harte Arbeit in der Landwirtschaft fand die Jubilarin Muse beim Nähen. Ihr Ehemann verstarb vor 13 Jahren. Heute lässt es Hedwig Weis ruhiger angehen. Sie freut sich über die liebevolle Versorgung, die ihr die Großfamilie ihrer Nichte Monika Kraus zugutekommen lässt.
Schlagworte