"Wasdämer Nächte mit Witz und Humor muss man erleben mit Singen im Chor", erklang es weit nach Mitternacht bei den beiden Büttensitzungen der Westheimer Narrenzunft (WNZ) in der Turnhalle von Westheim. Die Gäste feierten bis in die Morgenstunden und zeigten sich begeistert von einem bunten Programm, das aufgelockert wurde durch zackige Marsch- und Showtänze. Dabei war der Auftritt der TSV-Fußballer ein besonderer Hingucker. Sitzungspräsident Bernhard Jilke freute sich über die Anschaffung einer neuen Bütt und über die kreativen Ideen der zahlreichen Akteure, die durch ansprechende Tänze, Sketche und Liedbeiträge teils Ereignisse des vergangenen Jahres Revue passieren ließen.
Tief im Westheimer Fasching verwurzelt, griffen die "Zeiß´n Frauen" Elfriede, Annette und Heike Erlebnisse aus dem Leben auf und setzten sie authentisch um. Als "Mülltrenner" traf sich das Trio am Wertstoffhof. Einem Ort an dem jung und alt einst Neuigkeiten austauschte, bevor die gelben Tonne eingeführt wurden. Die Frauen wurden unter der Aufsicht des "Müllsheriffs" ermahnt, wie man richtig recycelt und tauschten den neuesten Dorftratsch aus.
Dem widmeten sich auch die Dachdecker Stefan Reßmann und Elias Krug auf ihre eigene Art und Weise. Als Meister und Geselle banden sie bei Arbeiten auf dem Gerüst vor einem ansprechenden Bühnenbild als Hintergrundkulisse lokale Begebenheiten mit ein. Die "Märchenprinzen" plauderten als "feuchte Banditen" bei der Nachbesprechung der Büttensitzung am Stammtisch verschiedene Interna aus. Dabei wurden die Beschwerden humorvoll abgearbeitet.

Passend zum Thema der Büttensitzung "Die WNZ über den Dächern" interpretierte die Gruppe "Besenreißer" das letzte Abendmahl in einer kreativen Version, bei der die "himmlische" Whatsapp-Gruppe nicht fehlen durfte. Keine Politikverdrossenheit zeigte Ehrenpräsident Peter Melcher als politischer Beobachter in der neuen Bütt. Mit Sarkasmus verpackt, brachte der Politologe "Dunkel ins Licht" und nahm das politische Geschehen kritisch unter die Lupe.
"Lasst uns froh und lustig sein", sang der "verspätete Nikolaus" Yannick Hanel. Nach einem Jahr schöpferischer Pause stand der junge Mann als Weihnachtsmann auf der Bühne, um Karneval zu feiern. Dabei tauschte er Lametta gegen Luftschlangen und las lustige Anekdoten aus seinem goldenen Buch.

Als Zeitreisender mischte der aus Mainberg stammende Nachwuchsbüttenredner Tim Neubert die Halle auf. Wortgewandt erzählte er aus der Vergangenheit. Die Westheimer dürfen sich freuen: Ihre Narrenzunft wird es aus Sicht des Zeitreisenden auch in 1000 Jahren noch geben. Sein Vater Ralf, der in der Person eines Gespenstes auf der Bühne stand, berichtete als "Toter mit Lebenserfahrung".



Bevor es zum großen Finale alle Akteure auf die Bühne zog, besangen die "Wasdämer Fregger" die Westheimer Nächte und animierten die Gäste bei einem bunten Liederpotpourri zum mitsingen. Heiko Förster, Regionalpräsident der Föderation Europäischer Narren (FEN), Bezirk Unterfranken, ehrte zudem die WNZ-Akteure Anna-Lena Jilke, Nadja Wahler, Annette Zeiß und Lucia Schüssler.
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