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WARGOLSHAUSEN: Der Krippen-Schnitzer als Religionslehrer

WARGOLSHAUSEN

Der Krippen-Schnitzer als Religionslehrer

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    Astrid Hedrich-Scherpf erklärte in Wargolshausen die wesentlichen Merkmale der Rhöner Krippen. Mit auf dem Bild der Künstler Dieter Frank, der die Krippe in der Junkershäuser Kirche geschaffen hat.
    Astrid Hedrich-Scherpf erklärte in Wargolshausen die wesentlichen Merkmale der Rhöner Krippen. Mit auf dem Bild der Künstler Dieter Frank, der die Krippe in der Junkershäuser Kirche geschaffen hat. Foto: FOTO A. Büttner

    (ab) Die Hälfte des Rhöner Krippenwegs ist zurückgelegt. Nach Stationen in Hammelburg, Albertshausen, Nüdlingen und Münnerstadt standen am Wochenende Irmelshausen und Wargolshausen im Blickpunkt. Neben musikalischen Beiträgen waren es vor allem die Krippen des Milzer Bildhauers Dieter Frank, die im Focus standen.

    Ein richtiges Frank-Zentrum hatte man in Wargolshausen geschaffen. Neben der Krippe, die der Thüringer Künstler vor ein paar Jahren für die Kirche geschaffen hatte, waren im Pfarrheim die Frank-Krippen aus Hendungen und Junkershausen zu sehen.

    Dort befindet sich auch eine lebensgroße Josef-Statue mit Jesuskind, die von dem 60-jährigen Bildhauer im Rahmen des Pfarrheimbaus im Jahre 1993 angefertigt worden war. Zahlreiche Besucher nutzten die Gelegenheit, dem Holzschnitzer im weihnachtlich dekorierten Pfarrheim bei der Arbeit zuzusehen, unter dem Motto „Keep on Swingin“ mit der „Sun-Band“ um Thomas Eckert melancholischen Instrument-, Jazz- und Gospelstücke zum Thema Winter und Weihnacht zu lauschen und eine Tasse Kaffee oder Glühwein zu genießen.

    Dr. Astrid Hedrich-Scherpf, die zusammen mit Kersten Keller-Pallor von der Kulturagentur Rhön-Grabfeld den Rhöner Krippenweg initiiert hatte, zeigte den Besuchern die wesentlichen Merkmale der Rhöner Krippen auf. Bezeichnend sei, dass die Weihnachtsgeschichte in die Rhön verlegt werde. Dies komme durch die fränkischen Krippenhäuser, durch die bäuerlichen Gewänder und durch kleine Nebengeschichten um die Heilige Familie zum Ausdruck.

    Bei der Krippe in der Wargolshäuser Kirche ging Dieter Frank sogar noch einen Schritt weiter. Als Krippenhaus stand die Wargolshäuser Marienkapelle Modell. Auch hier sind es die Menschen aus der Region, die das Weihnachtsgeschehen beleben. Eine Plootzfraa, Kinder, die ihre Spielsachen zum Christkind bringen, zwei „schnupfende“ Straßenkehrer, die sich über das Geschehen unterhalten.

    Der Bildhauer machte im Rahmen einer Krippenführung am Sonntag auch deutlich, dass der fast purpurrote Prospekt mit der Wargolshäuser Kirche, mit Wallfahrern vom Kreuzberg und von Vierzehnheiligen kommend, den Bogen zu Ostern schlagen soll. Der gemalte Hintergrund soll erkennbar machen, dass bereits in der Weihnachtsbotschaft Tod, Ostern und Auferstehung liegen. Vor diesem Hintergrund kann man auch die Aussage von Pfarrer Lorenz Maurer verstehen, wenn er die „Krippenschnitzer“ als Religionspädagogen bezeichnet.

    Der Verbindung der Wargolshäuser Krippe zur Marienkapelle wurde man anschließend auch dadurch gerecht, dass eine Wanderung zu dem im Jahre 1979 eingeweihten sakralen Gebäude stattfand. Beteiligt war auch Elke Böhm, die sich in einem Krippenbuch intensiv mit den Rhöner Krippen beschäftigt hat. Neben Bildhauer Dieter Frank wurde die Gruppe vom Bad Neustädter Bildhauer Lothar Bühner, der die Madonna mit Kind für die Kapelle geschaffen hat, und vom Architekten der Kapelle, Oskar Herbert, ergänzt.

    Der „Rhöner Krippenweg“ macht am Samstag, den 22. Dezember, und am Sonntag, 23. Dezember, in Ostheim Station. Beginn ist am Samstag um 13 Uhr.

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