"Unser Heimat ist wunderschön. Wenn man bei so einem Wetter durch die Haßberge und den Steigerwald streift, kann sich wohl niemand vorstellen, woanders zu leben". Dieses Gefühl hatte nicht nur Bundestagsabgeordnete Dorothee Mantel, die zum Auftakt der BayernTour Natur das Renaturierungsprojekt Zabelbach in Wohnau eröffnete. Hunderte von Menschen konnten an den vier Aktionstagen die Schönheit und die Faszination der Natur in 36 Veranstaltungen im Landkreis erleben.
In Wohnau, einem kleinen Ortsteil der Gemeinde Knetzgau, hat die Dorfgemeinschaft großes mit der Natur vor. Auf einer Fläche von 50 Hektar soll ganz im Sinne der Aktion "Gewässernachbarschaft Bayern" ein Biotopverbundsystem entstehen. "Mit dieser Maßnahme wollen wir das Anliegen der BayernTour dauerhaft machen", sagte Erwin Schmitt, auf dessen privater Initiative die Renaturierung zurückgeht.
"Bauernland in Bauernhand", brachte Schmitt seine Vorstellungen auf den Punkt. Ohne Fördergelder und zweckentfremdete Steuern habe er zu einer ökologischen und auch finanziellen Stärkung der Region durch Naherholungssuchende und Naturfreunde beitragen wollen.
Auf einer Länge von 400 Metern wurden deshalb bereits zwei Hektar Land neu gestaltet. Dort wo einst der Zabelbach in ein vorgegebenes Bach gezwängt wurde, meandriert und plätschert er nun wieder lustig vor sich hin (wir berichteten). Als Schutz gegen die in letzter Zeit viel diskutierte Hochwasserproblematik und zur Freude der Flora und Fauna, die an seinen Ufern wieder wild gedeiht, wie sich neben rund 40 Interessierten auch die Schirmherrin Dorothee Mantel, Landrat Rudolf Handwerker, der Donnersdorfer Bürgermeister und Landtagsabgeordnete Gerhard Eck und Knetzgaus stellvertretender Bürgermeister Robert Endres überzeugten.
Landrat Rudolf Handwerker betonte die Ziele der BayernTour Natur, die mit gebündelten Aktionen der Bevölkerung die Faszination Natur näher bringen möchte. "Unter Einschluss der Kulturschätze am Wegesrand soll die Heimat mit offenen Augen gesehen werden." Unter sachkundiger Führung und zu Fuß, mit dem Rad oder sonstigen umweltfreundlichen Verkehrsmitteln werde den Teilnehmern die Schönheiten, die oftmals sich in Kleinigkeiten wiederspiegeln würde, näher gebracht.
Auch Dorothee Mantel freute sich über diese Form des Bürgerengagements. Seit vielen Jahren betone die CSU, die fälschlicherweise häufig nicht mit dem Umweltschutz in Verbindung gebracht werde, die "aktive Bürgergesellschaft". Die Gemeindevertreter aus Knetzgau und Donnersdorf zollten einhellig Anerkennung für diese.
Die Lebensader der Landschaft rund um Wohnau soll auch deshalb mehr Platz bekommen. Zwischen der Ortsgrenze und dem Waldgebiet am Zabelstein wird das Gebiet ausgeweitet. Unter dem Motto "Gesund durch Wasser und Wein" will der Schmitt'n Hof künftig das Bewusstsein für die Natur fördern. Erwin Schmitt erzählte, dass Lehrpfade entlang des Baches und der renaturierten Flächen eingerichtet werden sollen, damit Kultur und Natur langfristig im Bewusstsein der Bevölkerung und der Gäste verankert werden können.