Anlässlich des Benefizkonzerts zum 20-jährigen Bestehen des Vereins „Yehudi Menuhin Live Music Now Franken“ in Schloss Eyrichshof erinnerte sich Gründungsmitglied Professor Dr. Helmut Legal an die Anfänge und an den „Gründungsvater“ Lord Yehudi Menuhin.
„Als Lord Menuhin bei den Wernecker Schlosskonzerten 1997 das Symphonie-Orchester Kaunas dirigierte, gründeten Wolfgang Graf zu Castell-Castell, Professor Ulf Klausenitzer als Intendant des Kammerorchesters Schloss Werneck und ich als Hausherr des Orthopädischen Krankenhauses Schloss Werneck in seiner Anwesenheit den Verein Live Music Now Franken“, berichtete Helmut Legal. „Lord Menuhin begrüßte unser Vorhaben, beantwortete Fragen und fragte nach, ob denn bei dem Schlosskonzert am Abend auch die Patienten anwesend seien. Wir bekamen rote Ohren und ermöglichten dies den Patienten der niedergelassenen Psychiatrie schnellstens, da die Patienten der Orthopädie ohnehin in den Genuss der Konzerte kamen“, sagte der Redner, der noch eine denkwürdige Episode am Rande der Gründungsveranstaltung in Erinnerung rief.
So versuchte ein junges Mädchen mit einem Geigenkasten in der Hand gegen den Widerstand der Bodyguards in die Garderobe des Meisters zu gelangen. Auf seine Vermittlung wurde sie schließlich vorgelassen und fragte Lord Menuhin, ob sie ihm einmal vorspielen dürfe. Dieser bestellte die kleine Künstlerin Sarah Deborah Strunz am folgenden Morgen zu sich nach Würzburg, wo sie ihm fast eine Stunde lang vorspielen durfte und aus seinen Korrekturen eine große musikalische Bereicherung erfuhr. Später wurde sie Stipendiatin von „Live Music Now Franken“, ehe sie an der ehrwürdigen „Menuhin School“ in London aufgenommen wurde. „Mittlerweile ist sie eine gefragte Sologeigerin in den Konzertsälen Englands geworden“, teilte Helmut Legal mit. Er betonte, dass man bei all den Konzerten der Stipendiaten die Kraft der Musik spüren könne und dass es eine Bereicherung sei, mit behinderten Menschen oder Gefängnisinsassen in Kontakt zu kommen.