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HOFHEIM: Jakob-Curio-Realschule

HOFHEIM

Jakob-Curio-Realschule

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    Klar kennt sie Jakob Curio, sagt Anna Oßwald wie aus der Pistole geschossen. „Jakob Curio, das war der Mathematikprofessor aus Heidelberg“, berichtet die Schülersprecherin nicht ohne Stolz. Und für viele andere Schülerinnen und Schüler der Staatlichen Realschule Hofheim ist Jakob Curio nicht mehr nur Bestandteil eines Straßennamens in Hofheim – seit Wochen wissen sie auch, dass dieser Jakob Curio wohl ein ganz berühmter Hofheimer gewesen ist. Und darum wechselt Anna Oßwald genau wie die anderen Schüler, wenn alles wie geplant seinen Weg geht, im nächsten Jahr die Schule – nicht dass sie dem Gebäude in Hofheim den Rücken kehren, sondern die Realschule soll dann unter neuem Namen firmieren: „Jakob-Curio-Realschule Hofheim“.

    Gleich mehrere Gründe sprachen dafür der Schule nach Jahrzehnten einen richtigen Namen zu geben, berichtet Realschulrektor Herbert Holzmann im Gespräch. Da ist zum einen: Mit einem Namen will man die Identität der Schule stärken. Was bei der Namenssuche dann weiter eine Rolle spielte: Der neue Namen sollte auf jeden Fall einen Bezug zu Hofheim haben. Und dann sollte mit dem Namen auch die Ausrichtung der Schule ein Stück weit deutlich werden, nämlich: Die Stärkung des mathematisch-technisch-naturwissenschaftlichen Zweigs.

    Zählt man dies alles zusammen, dann bleibt eigentlich nur ein Name übrig: Jakob Curio, oder wie der 1497 in Hofheim geborene Arzt und Mathematiker in der Hofheimer Stadtchronik beschrieben wird: Der größte Sohn Hofheims. Und dies habe auch eine umfangreiche Recherche, nicht zuletzt auch im Internet bestätigt, berichtet Realschulkonrektor Stefan Wittmann.

    Aus der Vergessenheit geholt wurde Jakob Curio schon vor Jahrzehnten durch die akribische Arbeit im Arbeitskreis Hofheimer Stadtgeschichte und dabei insbesondere von Paul Berthel und Lothar Dorn.

    Eine ganz besondere Schnittstelle gibt es zudem zwischen diesem Arbeitskreis und der Hofheimer Realschule und diese heißt Eberhard Lorenz. Lorenz ist nicht nur Mitglied im Arbeitskreis, rühriger Heimatforscher und hat an der Erarbeitung des Lebensbildes von Jakob Curio mitgewirkt, sondern war auch vier Jahrzehnte an der Realschule als Lehrer tätig.

    Und Lorenz ist Kreisheimatpfleger. In genau dieser Funktion hat er jetzt eine Stellungnahme zum Namenswunsch der Realschule am Landratsamt abgeliefert.

    Sich als Schule einen Namen zu geben, dazu ist nämlich alles andere als nur ein schöner Name nötig. Dem Namen „Jakob-Curio-Realschule“ muss nun erst einmal der so genannte Schulaufwandsträger zustimmen – und das ist der Kreistagsausschuss Arbeit, Bildung und Soziales. Sagt der Ja, nimmt auch das Ministerium in München Jakob Curio genau unter die Lupe, bevor dann „vielleicht in der ersten Hälfte des nächsten Schuljahrs“, so Herbert Holzmann, die Schule einen neuen Namen trägt. Elternbeirat und auch Schülermitverwaltung stünden auf jeden Fall hinter dem neuen Namen, so Holzmann weiter.

    Dass der Name „Jakob-Curio-Realschule“ ein würdiger ist, zu diesem Schluss kommt auf jeden Fall Eberhard Lorenz. Und er zitiert dabei die Inschrift auf Jakob Curios Grabstein in Heidelberg, wo es über den Wissenschaftler unter anderem heißt: „. . . eines Mannes von edler Gesinnung und gebildet auf vielen Gebieten . . .“

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