
Anfang Juli verschwanden in Mechenried nahezu zeitgleich zwei Katzen. Nun, dass Katzen verschwinden, ist keine Seltenheit. Oft werden sie überfahren und finden sich hernach irgendwo im Straßengraben.
Das kann bei „Nanouk“ einem jungen, weißen Kater, der jüngst verschwunden ist, nicht der Fall sein, ist sich seine Besitzerin Kerstin Reißmann sicher. Sie habe alles abgesucht die Straßengräben der Umgebung kontrolliert.
Der andere Kater, der ebenfalls Anfang Juli verschwand, gehört Familie Wagenhäuser. Bei ihr ist „Miki“ verschwunden. Und dies sei nicht die erste Katze, so Stephanie Wagenhäuser. Bereits Anfang November letzten Jahres verschwanden Katzen von ihrem Hof – zeitgleich zwei Stück und im Januar nochmals eine.
TI sieht eine Häufung der Fälle
Die Katzenbesitzer haben zwar Anzeige gegen Unbekannt gestellt, aber die Polizei kann nicht viel ausrichten. Lediglich eine Art von Registrierung kann helfen. Kurt Etzel, der stellvertretende Leiter der Polizeidirektion Haßfurt, weiß noch nichts von derzeit gehäuften Fällen dieser Art. Allerdings melde es natürlich auch längst nicht jeder bei der Polizei, wenn die Mieze verschwunden ist.
Einen vielleicht besseren Überblick in der Thematik hat Britta Merkel von der Tierschutzinitiative Haßberge (TI). Sie kann durchaus von einer Häufung berichten. Seit einiger Zeit schon verschwinden Katzen, es gehen gehäuft Suchmeldungen bei der TI ein. Das sei eigentlich unüblich, so Merkel. In der Regel habe man es nämlich eher mit Fundkatzen zu tun. Dass die Zahl der Suchmeldungen überwiege, könne schon den Schluss zulassen, dass hier ein „Animal Hoarder“ Katzen fängt.
Man habe solche Fälle auch schon im Landkreis Haßberge gehabt, berichtet Merkel. Nachdem damals den Hinweisen nachgegangen wurde, konnten tatsächlich etliche Tiere ihren Eigentümern wieder zurückgegeben werden, berichtet Merkel. Ob sich die Sachlage nun wieder so verhalte, könne sie natürlich nicht sagen, wenngleich auch sie schon von einem derartigen Verdacht gehört habe.
Gibt es Hinweise?
Kerstin Reißmann hingegen ist sich fast sicher. Zu dicht sind ihrer Meinung nach die Hinweise, die es diesbezüglich gibt. Sie habe in Geschäften Suchmeldungen mit Bild platziert und jeden im Ort gefragt – Postbote, Jäger, Landwirte –, ob der auffällige weiße Kater irgendwo gesichtet worden ist. Er ist in der Nacht vom 1. auf den 2. Juli verschwunden. Seither laufen auch Suchmeldungen im Internet, in den sozialen Medien. Bis heute hat sie keine positiven Rückmeldungen über eine Sichtung. Allerdings erfuhr sie, dass im gleichen Zeitraum mehrere Katzen spurlos verschwunden seien. Und es gab vielfache Hinweise auf eben einen solchen „Animal Hoarder“. Hier sollen sogar schon entsprechende Beobachtungen gemacht worden sein.
„Es ist einfach schrecklich. Man weiß ja gar nicht, was mit den Tieren passiert. Jetzt leben wir schon auf dem Land und können keine freilaufenden Katzen halten, weil die nach kurzer Zeit dann einfach verschwinden“, so Wagenhäuser. Die Familie überlegt jetzt, für die verbliebene Katze ein Gehege zu bauen. Allerdings sei das nicht der Weisheit letzter Schluss, denn eigentlich sollen Katzen sich frei bewegen und im Idealfall Mäuse auf dem Hof fangen.
Die Besitzer sorgen für die Tiere
Es sei immer eine sehr traurige Angelegenheit, wenn Tiere verschwinden. Vom finanziellen Aspekt möchte Wagenhäuser gar nicht reden. Schließlich werden bei ihrer Familie alle Katzen immer kastriert und geimpft.
Auch Kater Nanouk ist selbstverständlich geimpft und kastriert. Er ist zudem gechipt – könnte also einwandfrei identifiziert werden. Bei ihm handelt es sich um einen Kater aus einer Athener Tierschutzorganisation. Gemeinsam mit einer zweiten Katze hat Kerstin Reißmann sie Anfang März in die Mühle geholt. „Und das Kätzchen trauert, schließlich war es sein ganzes bisheriges Leben mit dem Kater zusammen“, so Kerstin Reißmann.
Sicherlich ist es für alle Beteiligten schwierig, mit dem Verlust des geliebten Haustieres zurechtzukommen – erst recht, wenn man vermutet, dass es gestohlen wurde. In solch einem Fall sei es aber wichtig, sich an die Polizei zu wenden.
Polizei sollte Bescheid wissen
Selbst, wenn diese die verschwundenen Tiere nicht wiederbeschaffen könne, so gebe dies doch schnell Aufschluss über die Häufung der Fälle, was einen besseren Ermittlungsansatz bieten könnte. Außerdem sei die Polizei auch mit den Veterinärämtern bestens vernetzt und so könne man gemeinsam in einem begründeten Verdachtsfall agieren.
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