Die Vergabe zum Aufbau eines Breitbandhochgeschwindigkeitsnetzes für Gewerbebetriebe sowie der Antrag des FC Neubrunn auf Zuschuss für die Rasenpflege auf dem Sportgelände waren die herausragenden Themen der Gemeinderatssitzung in Neubrunn. Gerade bei der Vereinsförderung gingen die Meinungen weit auseinander. Eine gemeinsame Standardregelung kam ins Gespräch, stellte sich aber als schwierig heraus. Schließlich differenzierten die Räte und gewährten dem FC 3000 Euro für die Investitionen in den letzten Monaten, aber nicht zur regelmäßigen Rasenpflege.
Bürgermeister Karl-Heinz Kandler (SPD) legte den Antrag des FC Neubrunn vor: „Aufgrund der heißen Sommer sind unsere Ausgaben für die Erhaltung des Sportgeländes, das auf Gemeindefläche steht, um ein Vielfaches gestiegen. Deshalb beantragen wir einen Zuschuss von Seiten der Gemeinde für die zusätzlichen Belastungen der letzten beiden Jahre.“ Es sei aber nicht nur Geld für die Pflege des Rasens ausgegeben, sondern auch in die Struktur der Instandhaltung des Geländes sowie für einen neuen Rasenmäher und eine neue Beregnungsanlage investiert worden. Durch den Einbau der neuen Beregnungsanlage gehe man von einem deutlich geringeren Wasserverbrauch aus.
Die Vereinsführung mit Vorsitzendem Alexander Geißendörfer verwies zudem darauf, dass auch mehrere Jugendteams von der nachhaltigen Instandhaltung der Sportstätten profitierten und deswegen bitte man um Prüfung eines Zuschusses von 3 000 Euro.
Corona schränkt Einnahmemöglichkeiten der Vereine ein
Bürgermeister Kandler war der Meinung, dass die Gemeinde im Rahmen ihrer Leistungsfähigkeit verpflichtet ist, auch Einrichtungen der Jugendpflege und des Gesundheitswesens zu unterstützen. Dazu komme, dass auf Grund der Corona-Beschränkungen die Einnahmemöglichkeiten des Vereins stark eingeschränkt seien. Es sei aber zu bedenken, dass bei einer Zuschussgewährung auch andere Vereine einen Antrag mit ähnlicher Argumentation stellen könnten.
Steffen Kandler (SPD) nannte das Vereinsleben im Ort ganz wichtig, aber vielleicht sollte man sich für einen prozentualen Zuschuss entscheiden. Es gebe nämlich auch die anderen Vereine zu berücksichtigen. Hans-Jürgen Derra (IG HL) sah es als notwendig an, dass jeder Verein das gleiche Recht auf Zuschuss habe. Er wisse hier nicht, wie groß die Notlage oder der Engpass beim FC sei. Eine gemeinsame Regelung wäre vorteilhaft, damit man sich nicht ständig mit neuen Anträgen befassen müsse. Eva-Maria Schmitt (JL) wiederum hielt eine einheitliche Reglung für problematisch, weil es oft individuelle Anträge und Entscheidungen seien. „Man kann nicht alles über einen Kamm scheren. Jede Notlage erfordert auch ein anderes Augenmerk.“ Der Verein habe derzeit laufende Ausgabe, aber keine Einnahmen und da wäre es keine schöne Außenwirkung, wenn man den Antrag ablehne.
Robert Muckelbauer (CSU) sah es als schwierig an, die Gleichbehandlung von Vereinen mit einer Standardregelung zu erreichen. Deswegen brachte er den Kompromiss ein, diesen Zuschuss nicht für die Pflege des Sportgeländes zu gewähren, sondern für die Investitionen der letzten Jahre. Der Verein hatte nämlich eine Aufstellung vorgelegt, dass er seit Mai letzten Jahres 23 850 Euro investiert habe, davon rund 15 000 Euro für die Beregnungsanlage, die aber überörtlich mit circa 10 000 Euro bezuschusst wurde. Der Zuschuss von 3000 Euro für den FC Neubrunn wurde dann einstimmig beschlossen.
Breitband in Gewerbegebieten "Eltmanner Weg" und "Semm"
Bürgermeister Karl-Heinz Kandler gab dann seiner Freude Ausdruck, dass man nach langem Bemühen Erfolg damit habe, die Gewerbegebiete „Eltmanner Weg“ und „Semm“ mit Breitbandausbau zu erschließen und den Auftrag vergeben zu können. Bei der Ausschreibung habe sich eine Wirtschaftlichkeitslücke von rund 106 000 Euro ergeben, die von der Bundesrepublik mit 60 Prozent und vom Freistaat Bayern mit 30 Prozent gefördert werden. Damit verbleibe ein gemeindlicher Anteil von nur 10 607 Euro.
Peter Stretz stellte (CSU) dazu fest, dass bei der Beschränkung auf das Gewerbegebiet nur seine Werkstatt, aber nicht auf der anderen Seite sein Wohnhaus angeschlossen werde, in dem er ja sein Büro habe. Uwe Derra (FW) brachte die Handelsvertretung seines Bruders ins Gespräch, der direkt über der Straße sein Büro habe und auch nicht zum Erschließungsbereich zähle. „Das müsste doch bei uns für alle Betriebe gelten und auch das Altdorf müsste berücksichtigt werden.“ Matthias Klauda von der VG-Verwaltung teilte hierzu aber mit, dass die Förderung dieser Maßnahme auf einen eingegrenzten Bereich ausgelegt sei.
Dorothee Bär soll helfen
Peter Stretz ergänzte hierzu, dass er mit dem Büro von Digitalministerin Bär Kontakt aufgenommen habe, „dass auch die Anlieger auf der anderen Straßenseite in den Genuss des Anschlusses und damit der Förderung kommen. Alles andere wäre lächerlich.“ Bürgermeister Kandler erklärte dazu: „Ich habe nichts dagegen, wenn Dorothee Bär das erreicht.“ Der Vergabe des Projekts wurde dann einmütig zugestimmt.
Bestätigt wurde dann die Wahl der Kommandanten der Feuerwehr Neubrunn mit 1. Kommandanten Markus Lauterbach sowie dem neuen Stellvertreter Florian Holzmann. Letzterer muss aber noch den vorgeschriebenen Lehrgang „Leiter einer Feuerwehr“ innerhalb eines Jahres ablegen.
50 Prozent Zuschuss für Kanalbaumaßnahme
Bürgermeister Karl-Heinz Kandler teilte schließlich mit, dass der Zuwendungsbescheid für die Kanalbaumaßnahme Pettstadt-Kirchlauter ergangen sei und diese mit 50 Prozent gefördert werde. Die Maßnahme müsse bei zum 31. Dezember 2021 abgerechnet sein, weswegen man noch in diesem Jahr die Arbeiten vergeben wolle. Er berichtete auch von einem Antrag auf Errichtung einer BMX-Trail-Strecke, die hinter dem Angler-See in Kirchlauter erfolgen soll. Das Grundstück sei im Besitz der Gemeinde, liege im Naturpark Haßberge und wenn nichts dagegenspreche, wolle man dies umsetzen. Außerdem beteilige man sich an dem 1000-Bäume-Projekt des Landkreises und wolle diese Pflanzung am Hundeplatz in Neubrunn vornehmen.
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