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WONFURT: Politik mit Brötchen, Marmelade und Wiener Schnitzel

WONFURT

Politik mit Brötchen, Marmelade und Wiener Schnitzel

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    Mit Fantasie, Kreativität und Humor kann der „Freie Fernsehsender Wonfurt“ (FFW) der Pfarrgemeinde auch in diesem Jahr wieder bei seinen bunten Faschingsabenden punkten. Die kleinen und großen Talente, für die es keine Casting-Show gebraucht hat, boten schon bei der Premiere am letzten Samstag im Pfarrzentrum in Wonfurt ein tolles, ideenreiches Programm, das beim Publikum sehr gut ankam und mit viel Applaus bedacht wurde.

    Beim „FFW“ haben alle Mitglieder der Pfarrgemeinde ihren Platz: die Kinder und Jugendlichen sowie die Erwachsenen; der Diakon, die Klatschbasen, die Tänzer und Tänzerinnen, die Schauspieler, Büttenredner und Spaßmacher und sogar die Familie Lauenburger, die mit ihrem Circus jeden Winter in Wonfurt ihr Quartier aufschlägt und quasi von den Wonfurtern „adoptiert“ wurde.

    So entwickelte sich unter der Gesamtleitung von Alexander Bähr ein äußerst sehenswertes, heiteres „Fernsehprogramm“, das direkt aus einem Saloon im Wilden Westen ausgestrahlt und von Cowgirl Liesl Vogt moderiert wurde.

    Schon die jungen Wonfurter, die KJG-Gruppen „Viele süße Cupcakes“ und „Singende Minions“, überraschten ihre Zuschauer mit ausgefallenen und lustigen Tanzdarbietungen. Außergewöhnlich witzig traten die FFW-Color Blobs auf, die in farbigen Körpersäcken eine faszinierende Tanzshow boten.

    In Tanz und Gesang begabt erwiesen sich die Mitglieder der weit über Wonfurt hinaus bekannten Jazzdance-Gruppe „Unipart“ der VHS. Bei ihrem ersten gefeierten Auftritt „erzählten“ sie, wie junge Ballerinen im Tutu auf coole Jazzdancer treffen und sich in einer ausgefeilten Choreographie zum gemeinsamen Tanz zusammenschließen. Hahn im Korb war Markus Vollert, der die jungen Damen, die ihn anhimmelten, auf der Bühne herumwirbelte. Die bewundernswerte Kombination aus Live-Gesang und Jazzdance, mit dem die Gruppe am späten Abend die gute Stimmung im Saal weiter aufheizte, wurde durch die Zugabe zum Lied „Womanizer“ nochmals getoppt.

    Eine glanzvolle Premiere sowohl für das Publikum als auch für die junge Artistin Chiara Lauenburger war ihre neu einstudierte Hula-Hoop-Show. Bis zu 30 Ringe ließ die elfjährige Circus-Künstlerin in verschiedenen Stellungen um ihren Körper und ihre Gliedmaßen kreisen, so dass einem beim Zusehen schier schwindlig werden konnte. Die Gruppe „Hey You“ wiederum „spielte“ mit Hand- und Armbewegungen, die so aufeinander abgestimmt waren, dass sie sich gegenseitig niemals berührten.

    Dank Simone Wagenhäuser und Thomas Schuck, die sich in der Wähl-Bar trafen, kam auch das „Örtliche“ nicht zu kurz. „Was hätte der Freund für eine Freude gehabt, wenn ich bei der Bürgermeisterwahl tatsächlich kandidiert hätte“, so Rettl in Anspielung auf den Leserbrief von Elmar Freund zur Flut der Landratskandidaten in diesem Jahr. „Da hätte er schon 2013 Tränen geheult, wenn er wegen der Stichwahl Über-Minuten hätte machen müssen!“

    Auch Bürgermeister Holger Baunacher hatte Gesprächsstoff geliefert. „Da hat letztes Jahr doch so ein 'No-Name‘ die Wahl gewonnen. Da sieht man mal wieder, was ein paar Brötchen und Marmelade ausmachen“, erklärte Thomas Schuck. Dass die Sander ihr Problem mit den Wildgänsen gelöst haben, indem sie sie in die Pfanne hauen, hilft den Wonfurtern nicht wirklich weiter. Schließlich ist das Thema Loacker trotz des Medienspektakels, der „Jetzt red i“-Sendung und der Arbeit der Bürgerinitiative („Ich glaub, die arbeitet nur im Untergrund“) immer noch nicht erledigt. „Sollen wir aus unseren Österreichern etwa Wiener Schnitzel machen?“ fragte Thomas Schuck hilflos.

    Mit ungewöhnlichen Ideen, die Kirche moderner zu gestalten, wartete der neu gewählte Pfarrgemeinderat mit Diakon Michael Nowak, Heidi Tempel, Michaela Selig und Robert Braunreuter auf. „Kein Wunder, dass die Leute nicht mehr in die Kirche gehen, von Bratwürsten haben die keine Ahnung“, so Robert Braunreuter, dessen Vorschläge für eine Casting-Show für die Maria in einem modernen Krippenspiel ebenso wenig Gehör fanden wie seine Spezialschienenkonstruktion, mit der man das Jesuskind vom Kirchturm runter durch die Sakristei in den Kirchenraum einfliegen lassen könnte.

    Für große Heiterkeit sorgten weiterhin die Ball spielenden „Babys“, verschiedene Akteure, die das Publikum mit Witzen und Sketchen zum Lachen brachten, Thomas Schuck als „toleranter Mann“, Fabian Piermaier, Jakob und Paul Selig als Countrysänger „Tex Williams“ und Band, Paul Selig als „Rolf Miller“ sowie Simone Wagenhäuser und Horst Schneider mit ihrer live gesungenen Persiflage auf das Lied „El Lute“.

    Zum Finale schließlich begeisterten die sechs Westernhelden vom Männerballett, das erst nach einer Zugabe von der Bühne verabschiedet wurde.

    „Mir hat es sehr gut gefallen“, urteilte Angelika Reitwiesner. „Ich finde vor allem die Ideen toll, mit denen die Akteure uns jedes Jahr neu überraschen. Außerdem ist es erfreulich zu sehen, wie viele Talente wir in Wonfurt haben.“

    Auch Petra Buld lobte das schöne Programm. „Ich bin eigentlich ein Faschingsmuffel und mag die erzwungene Heiterkeit und das Schunkeln nicht. Doch die Faschingsabende der Pfarrgemeinde gefallen mir, weil sie mir immer einen lustigen und entspannten Abend garantieren.“ Ihr hatten es besonders der Dorftratsch und die Tanzdarbietungen angetan. „Es war einfach – wie in jedem Jahr – super!“

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