In der jüngsten Sitzung des Riedbacher Gemeinderates im Pfarrsaal des G3-Hauses stand der Gemeindewald im Mittelpunkt. Dazu referierte der zuständige Revierförster Roland Henfling (Königsberg) vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AfLF) über die aktuelle Situation.
Henfling bezeichnete den Riedbacher Gemeindewald als ökologisch sehr wertvoll. Schon seit Jahrzehnten setze man in den noch vorhandenen Monokulturen auf den Umbau zu einem vielseitigen Mischwald. Die Fichten- und Kiefernbestände hätten in den trockenen Jahren bekanntlich mit dem fortschreitenden Klimawandel keine Überlebenschance in nächster Zukunft, so der Forstfachmann. Zudem setze der Borkenkäfer geschwächten Nadelbäumen erheblich zu.
Im ganzen Jahresverlauf bestritten die Holzmacher einen Wettlauf mit dem Borkenkäfer. Die Vermarktung des Käferholzes der Gemeinde werde immer schwieriger, stellte Bürgermeister Bernd Fischer fest. Man müsse froh sein, mit den knappen Erlösen aus den Holzverkauf über die Forstbetriebsgemeinschaft die Waldbestände durch Wiederaufforstung für die nächste Generation zu erhalten.
Der Holzmarkt ist gesättigt
Das Betriebsergebnis im Gemeindewald für das Jahr 2021 wird mit einem leichten Plus von 27 785 Euro abschließen. Hier ist auf der Einnahmenseite von insgesamt 103 000 Euro nicht nur der Holzverkauf von der derzeitigen angespannten Marktlage abhängig. Der Markt sei gesättigt, die Holzverarbeiter hätten volle Lager. In diesem Betrag sind darin auch die Fördergelder in Höhe von 20 000 Euro aus dem Vertrags-Naturschutz-Programm, zu Beispiel für Biotopbäume, Totholz sowie Specht- und Horstbäume enthalten.
Auf der Ausgabenseite von 82 640 Euro sind für waldbauliche Maßnahmen wie die Bestandsgründung mit Wiederaufforstungen in den Käferholzlücken (9400 junge Bäume auf 3,2 Hektar in den Waldabteilungen Heubach, Mäuswinkel und Hardt) 24000 Euro vorgesehen. Die Jungpflegearbeiten auf zehn Hektar ist mit 9000 Euro angegeben. Ein 6800 Euro teurer, 1700 Meter langer Wildschutzzaun soll die Jungpflanzen vor dem Verbiss durch Wild schützen.
Ein fester Posten mit 1000 Euro ist die Instandhaltung der Forstwege und die Ausgaben für Werkzeuge und Geräte mit 600 Euro sowie das Entgelt für die Betriebsleitung und Betriebsausführung für den Gemeindewald durch den Revierförster (AfELF) mit 13 840 Euro.
725 Festmeter Holt wird pro Jahr geerntet
Als Eckpunkte der geplante Holzernte ist für das Jahr 2021 ein Einschlag von 725 Festmetern mit Einnahmen in Höhe von und 14 400 Euro eingeplant. Der Einschlag bei der Vornutzung (Alt- und Jungdurchforstung) auf einer Fläche von 5,4 Hektar beträgt rund 395 Festmeter (Ertrag: 7650 Euro).
Der aktuelle Hiebsatz nach dem neuen Forstwirtschaftsplan, der bis zum Jahr 2035 gültig ist, beträgt jährlich 725 Festmeter. Bedingt durch den weiter erwarteten hohen Anteil an Käferholz werde im kommenden Jahr mit einem höheren Festmeter-Anteil gerechnet. Der Gemeinderat nahm das vorgestellte Betriebsergebnis zur Kenntnis und stimmte dem Jahresbetriebsplan für das Jahr 2021 einstimmig zu.
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