Ein bisschen beeindruckt sind Irmgard Bockelt, Sabrina Nagengast und Alfred Kaiser schon vom Maximilianeum. Umso stolzer sind sie darauf, dass ihr Bürgermeister Dieter Möhring hier in München im Steinernen Saal vor großem Kreis ihr „Aidhäuser Dorflädle“ vorstellt. Das Dorflädle war ein Praxis-Beispiel beim Kommunalkongress „Generationenfreundliches Einkaufen“ der Freie-Wähler Landtagsfraktion am Freitag.
„Schon jetzt sind 50 Prozent unserer Kunden Senioren, das ist eine Herausforderung, der sich der Einzelhandel stellen muss“, erklärte Jürgen Trabold aus Würzburg, Betreiber des „Marktes der Generationen“, der als Erster in Bayern vom Handelsverband als generationenfreundlich zertifiziert wurde.
Die Freien Wähler unterstützen diese Zertifizierung des Einzelhandelsverbandes intensiv durch Aufklärung, stricken aber darüber hinaus an Konzepten für insgesamt generationenfreundliche Dörfer. „Das ist für uns das beste Mittel, den demographischen Wandel zu gestalten“, so Hans-Jürgen Fahn. Der Abgeordnete engagiert sich seit Jahren für generationenfreundliche Einkaufsmärkte.
„Dabei geht es nicht um einen Seniorenmarkt“, so Jürgen Trabold, denn was Senioren den Einkauf erleichtert, das kommt auch Müttern mit Kleinkindern und Menschen mit körperlichen Beeinträchtigungen entgegen. Da geht es um niedrige Regale, Leselupen, Sitzmöglichkeiten, breite Gänge – und schließlich um ausgebildetes Personal, das qualifiziert berät.
Einen ganz anderen Aspekt hat generationenfreundliches Einkaufen für Aidhausens Bürgermeister Dieter Möhring. Auch er referierte in München. „Bei uns ging es nicht darum, welchen Markt wir haben, sondern dass wir einen haben.“ Als das örtliche Ladengeschäft geschlossen werden sollte, wurden Gemeinderat und Bürgerschaft aktiv und stellten das „Aidhäuser Dorflädle“ auf die Beine. 200 Euro kostete ein Gesellschaftsanteil – und die Bürger zeichneten, um das Projekt realisieren zu können.
Die Zuhörer aus ganz Bayern waren beeindruckt – so kleine Dorfstrukturen wie im nördlichen Unterfranken kennt man in Oberbayern gar nicht. „Bei uns, das ist wirklicher ländlicher Raum“, so Möhring. Und daher ist das Dorflädle nicht nur die Einkaufsmöglichkeit auf kurzem Wege, sondern auch Kommunikationspunkt. Nicht zuletzt fanden hier sieben Frauen einen Arbeitsplatz.