Im Jahr 2008 schlug die Geburtsstunde für eine Weihnachtskrippe für Unterpreppach. "Geburtshelfer" waren damals Elmar Barth und Günther Schramm. 2011 wurde in der "Schramms-Scheune" mit dem Bau der Krippe begonnen. Anita Schramm (jetzt Helfrich), Tochter von Günther und Klara Schramm, hatte den Plan hierfür entworfen. Bisher haben sich vorwiegend Elmar Barth und Günther Schramm um die Krippe gekümmert, ab diesem Jahr hat der Obst- und Gartenbauerverein diese Aufgabe übernommen.
Elmar Barth, Maria Florschütz, Vorsitzende des Obst- und Gartenbauvereins, sowie Günther Schramm sitzen in einer Stube beim "Schramms-Günther." Sie erinnern sich zusammen, wie alles begonnen hat, und aus den Worten von Schramm und Barth ist der Stolz über das Geschaffene herauszuhören. Lange ist es her, als vor 14 Jahren die Idee für eine Dorfweihnachtskrippe geboren wurde. Da noch alles abrufen zu können, ist gar nicht so leicht.

Elmar Barth holt ein Blatt hervor, auf welchem alle Schritte bis zum heutigen Tag säuberlich dokumentiert sind. Im Jahr 2010 war es, als Elmar Barth, Paul Büttner, Günther und Klara Schramm, sich auf den Weg in die Rhön zu einem Krippenschnitzer machten, um sich erste Anregungen für die Dorfkrippe Unterpreppach zu holen. "Die Finanzierung stellte ein Problem dar", sagt Günther Schramm. Im Januar 2011 habe die Kolpingsfamilie beschlossen, 2000 Euro zu spenden, und auch die Ortsvereine beschlossen, aus dem Erlös des Christbaumtreffs 2500 Euro zu geben.
"Das war schon mal ein Anfang", sagt Elmar Barth. Günther Schramm habe dann in Unterpreppach für Spenden geworben und auch hier kam etwas zusammen. Schon im April des Jahres 2011 wurden bei drei Krippenschnitzern Angebote eingeholt. Aber erst musste ein Stall her. "Bei mir in der Scheune haben wir begonnen, diesen im September 2011 zu bauen", sagt Schramm. Er lehnt sich zurück, überlegt und sagt, dass hier Roland Schramm und sein Sohn Mario sowie Dietmar Fischer, mitgeholfen, aber auch andere kräftig mit Hand angelegt hätten.
Bei der Kindermette eingeweiht
Das hat offensichtlich gut geklappt, denn bereits zwei Monate später, am 16. November 2011, wurde die Krippe am Dorfplatz vor dem Feuerwehrgerätehaus aufgestellt. Einige Tage später, zogen die ersten Figuren, Maria und Josef mit dem Jesuskind, in den neuen Stall ein. Jetzt erfuhr die breite Öffentlichkeit von dem Projekt der Unterpreppacher durch Presseartikel in den örtlichen Tageszeitungen. Am 24. Dezember 2011 wurde die Krippe im Rahmen der Kinderweihnachtsmette vom damaligen Diakon Sven Steffan eingeweiht. Das Friedenslicht aus Bethlehem war über Haßfurt nach Unterpreppach gebracht worden.
Viele Unterpreppacher haben sich, wie Elmar Barth auf einem Bild belegt, zusammengefunden, um dem Ereignis beizuwohnen. Die Dorfkrippe feierte in diesem Jahr ihr erstes Weihnachtsfest und war für dieses zweifelsohne eine Bereicherung. Ansprechen wollte damit vor allem auch Kinder, die an die Geburt Jesus erinnert werden sollten, deshalb auch die Einweihung bei der Kindermette am Heilig Abend.

In den Folgejahren wurden es immer mehr Figuren, die in der Dorfkrippe zu sehen waren. Auch Eberhard Ponader, ein pensionierter Forstbeamter, der seinen Dienstsitz in Unterpreppach hatte, schuf mit Motorsäge und anderen Werkzeugen 2011 und 2015 einen Esel und einen Ochsen. "Für seine Arbeit verlangte er nichts, er freute sich regelrecht, etwas für den Stall betragen zu können", erinnert sich Günther Schramm. "Damals waren Spenden von insgesamt 13.000 Euro eingegangen", fügte Elmar Barth hinzu. Damit waren die Kosten zum großen Teil abgedeckt.
Der Krippenstall misst dreimal zwei Meter und ist mit einer doppelflügeligen Tür sowie mit je einem Fester an der Front und Seite, versehen. "Elmar und ich sind nun auch in die Jahre gekommen und wir haben überlegt, wer sich künftig um die Dorfkrippe kümmern könnte", sagt Schramm. Da sei ihnen der Obst- und Gartenbauverein eingefallen, ein rühriger Verein mit seiner Vorsitzenden Maria Florschütz und Zweitem Vorsitzenden Simon Herbst an der Spitze. Diese beiden signalisierten bei einem ersten Gespräch, das im Vorstand zu besprechen und es kam die Zusage. "Es waren alle einverstanden", sagt Vorsitzende Maria Florschütz. Günther Schramm klopft ihr dankbar auf die Schulter: "Prima, dass ihr das macht und unsere Dorfkrippe somit in guten Händen ist."
Gemeinsam gehen Maria Florschütz, Elmar Barth und Günther Schramm zur leicht mit Schnee bedeckten Dorfkrippe und schließen sie auf. Vor allem in den Abendstunden bietet die beleuchtete Dorfkrippe einen Blickfang in der Ortsmitte am Feuerwehrgerätehaus.

