Eine Veranstaltung im Freien ist sicherlich vor allem bezüglich des Wetters immer etwas risikobehaftet und auch in Wasmuthhausen – hier fand am Sonntag der „Tag der offenen Gartentür“ für den Landkreis Haßberge statt – machte man sich im Vorfeld etwas Sorgen, dass die Besucher ausbleiben könnten. Doch weit gefehlt. Die Menschen ignorierten offensichtlich die Hitzewelle, die am Wochenende auch die Haßberge überrollte, und strömten in Scharen in den kleinen Gemeindeteil Maroldsweisachs.



Hielten sich am Morgen bei der ökumenischen Andacht mit Volker Sauerteig (evangelischer Lektor) und Erwin Brückner (katholischer Wortgottesdienstleiter), die der Posaunenchor Wasmuthhausen musikalisch umrahmte, die Temperaturen noch in Grenzen, war es am Mittag in der Sonne kaum mehr auszuhalten. Da waren die Schattenplätze begehrt und jede Wasserquelle wurde dankbar genutzt, um wenigstens Hände und Arme mit dem kühlen Nass zu benetzen.
Lob an die vielen Helfer
Aber man dürfe nicht jammern, sondern sich am schönen Wetter erfreuen, so Wilhelm Schneider, Landrat und Vorsitzender des Kreisverbandes für Gartenbau und Landespflege, in seiner Rede. Er und Bürgermeister Wolfram Thein begrüßten die Gäste, die sich schon so früh in Wasmuthhausen eingefunden hatten, und beide lobten die großartige Leistung der vielen Helfer im Vorfeld sowie an diesem Tag.
Und wahrlich, die Wasmuthhäuser haben sich ins Zeug gelegt. Allein 15 Gartenbesitzer hatten sich bereitgefunden, ihre Gartentüre an diesem Tag zu öffnen und Hunderten von Besuchern ihr Herz zu zeigen. Denn wie war so schön in einem Garten zu lesen: „Wer in meinen Garten schaut – der schaut in mein Herz.“ Und da liegt viel Wahrheit drin, denn dass hier mit viel Herzblut und Fleiß ans Werk gegangen wird, dokumentierten alle Gärten. Sicher, die Geschmäcker sind sehr unterschiedlich und über wenig lässt sich so vortrefflich streiten wie über Gartengestaltung. Aber in Wasmuthhausen war für jeden Geschmack etwas dabei. Gemüsegärten in denen die Kohl- und Salatköpfe wie die Perlen an der Schnur aufgereiht die Köpfe in die Sonne streckten, Freizeitgärten mit Pool und riesigen Rasenflächen, kleine Spielplätze im Umgriff von staudenumsäumten Terrassen. Landwirtschaftlich geprägte Anwesen, die den Nutzgarten mit altem Baumbestand zu einem Paradies der Erholung umstrukturiert haben. Und wenn man auch kein Großvieh mehr am Ort hat, so fühlen sich doch in dem einen oder anderen Garten auch heute noch Kaninchen, Hühner, Katzen und Hunde wohl. Sogar eine afrikanische Schildkröte hat vor vielen Jahren schon in Wasmuthhausen eine neue Heimat gefunden.
Ein Highlight sicherlich der Innenhof des Seminarzentrums Schloss Wasmuthhausen. Hier luden Sitzgelegenheiten unter schattenspendenden Bäumen den Besucher zum Verweilen ein, Blumenrabatten und eine Vielzahl von Skulpturen geben dem Schlossumgriff etwas Märchenhaftes.
Viele Ideen und Anregungen
Ideen und Anregungen gab es jedenfalls zuhauf und so mancher verkaufte auch direkt Gartenaccessoires, Pflanzen und dergleichen. Mit am besten getroffen hatte es wahrscheinlich der Korb- und Hüteverkäufer gleich am Ortseingang. Strohhüte in allen Variationen hatten an diesem heißen, sonnigen Tag Hochkonjunktur. Bei etlichen wurde auch kurzerhand der Regenschirm zum Sonnenschirm umfunktioniert, um immer ein Stückchen Schatten parat zu haben. In manchen Gärten, die im gleißenden Sonnenlicht lagen, oder auf dem unbeschatteten Weg vom Parkplatz zum Dorf ein absoluter Vorteil.
Für ausreichend Schattenspender war rund ums Mehrzweckgebäude gesorgt worden. Hier verweilten viele der Besucher nach dem schweißtreibenden Rundgang und ließen sich von den Wasmuthhäusern kulinarisch verwöhnen. War man sich aufgrund der Vielzahl der Gärten nicht begegnet, traf man hier auf Bekannte, konnte zusammensitzen und den Sonntagsausflug bei einem angeregten Gespräch über die betrachteten Gärten und deren Gestaltung ausklingen lassen.
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