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HASSFURT: Viele Grabdenkmäler in der Ritterkapelle

HASSFURT

Viele Grabdenkmäler in der Ritterkapelle

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    (as) „Viele „Ritter ohne Furcht und Tadel“ hatten hier ihre Ansitze, Haßfurt mit seinem märchenhaft schönen Ritterkapellen-Chor war Zentrale für das burgenreiche Umland geworden“, schreibt Ehrenbürger Josef Kehl in seinen Anmerkungen zur Chronik von Haßfurt. Die Marien- oder Ritterkapelle war standesgemäße Grablege für die zahlreichen Adelsfamilien der Stadt und des Umkreises. Und das beweisen die vielen Namen und Wappen, die noch heute an den Grabdenkmälern in Chor und Langhaus und an der Westfassade zu lesen sind.

    Dort finden sich unter anderem die Namen der Geschlechter Truchseß von Wetzhausen, Stein zu Altenstein, Zur Westen, Schaumburg, Aufseß, Hutten, Zolner von Rotenstein und Fuchs zu Gleisenau. Bereits im Jahr 1455 wurde ein Hans Fuchs zu Wonfurt in der Marienkapelle zu Haßfurt begraben. Das mit Haßfurt am meisten verbundene Adelsgeschlecht waren die Ritter von Fuchs. Ihre Besitztümer lagen zwischen der heutigen Fuchsgasse und dem Oberen Turm. Dietrich Fuchs von Wallburg wird auch die Gründung des spätmittelalterlichen Ritterbündnisses zugeschrieben und den davon ausgehenden Ritterkapellenbau. Seinen Ahnen verdanken wir die „Fuchsspendstiftung“ und einen großen Teil des ersten Haßfurter Stadtgefüges (Kehl).

    Um 1514 geschaffen ist das hier abgebildete Grabmal des Ritters Fuchs zu Gleisenau im Innern an der Nordwand des Langhauses. Es ist aus Sandstein gearbeitet und gehört zu einer Dreiergruppe von Edelleuten. Barhäuptig knien sie in voller Rüstung auf Löwen. Die gefalteten Hände umschlingen einen Rosenkranz und sind zum Gebet erhoben – einem Andachtbild entgegen, beim Ritter Fuchs dem Schmerzensmann Jesus im Wolkenkranz. Seinen Helm hält der Löwe im Rachen. Bis jetzt ist der Künstler nicht bekannt.

    Den Wappen zufolge ist der Verstorbene der Würzburger Amtmann auf Bramberg, Georg Fuchs, ein Sohn des würzburgischen Hofmeisters Hans und Elisabeth Fuchs geb. von Sickingen. Mit der Gegenreformation unter Fürstbischof Julius Echter brachen die Bestattungen ab. Die danach noch erhaltenen Denkmäler in der Ritterkapelle gehören dem katholisch gebliebenen Adelsstand an. Ursprünglich hatten die Grabmale die Aufgabe, vorübergehende Gläubige zur Andacht anzuregen und für das Seelenheil des Verstorbenen zu bitten. Somit weisen sie auch heute noch auf die lange christliche abendländische Tradition in unserer Heimat hin.

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